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Verwirrt starrte sie ihn an.

"Bitte?"

Der Fremder zog kurz die Augenbrauen zusammen. Ruckartig drehte er sich nach allen Himmelsrichtungen um. Alicia presste ihre Lippen zusammen. Sie fühlte sich unwohl in seiner Präsenz.
Er richtete seinen Blick wieder auf ihr. Jedoch sah er ihr nicht direkt in die Augen, sondern an irgendeiner Stelle ihres Gesichts, die sie nicht einschätzen konnte.

"Wir sollten rennen. Sie werden uns nonstop suchen.", sagte er trocken.

Sie wusste genau, was gerade passierte. Jedoch vertraute sie ihm nicht. Sollte sie sich ernsthaft mit einer fremden Person verbünden?
"Bist du auch geflohen?", fragte Alicia obwohl seine Antwort mehr als offensichtlich sein würde.
"Ja.", er wollte mit den Augen rollen, doch ließ es sein. Eine Augenbraue zog er nach oben, bevor er plötzlich losrannte.
Er ließ sie einfach stehen.
Ohne nachzudenken lief sie ihm nach.

Es dauerte eine Stunde, bis sie ihn wieder fand.
Die Beiden befanden sich an einem kleinen See tief im Wald.
Er wusch sich das Gesicht und schien nicht zu bemerken, dass sie hier war.
Als Alicia ihm langsam näher kam und schließlich auf einem Ast trat und daraufhin fluchte, stoppte er seine Beschäftigung und richtete sich auf. Starr blieb er stehen und kniff die Augen zusammen.
Sie spielte mit den Gedanken, wieder wegzulaufen, da er noch unheimlicher als zuvor wirkte, doch ihr fiel ein, dass es bereits dunkel war und er sie nicht sofort erkennen konnte.
"Ich heiße Alicia.", sagte sie so ruhig wie möglich. Warum war sie verfolgte sie ihn überhaupt?
"Oh, du bist es.", murmelte er und kam auf sie zu.
Sie standen da und wussten nicht ganz, was sie nun sagen sollten.
Eine Weile standen die Beiden so da, bis er zum Sprechen begann:

"Ich heiße Taeyong."
Alicia verbeugte sich leicht aus Höflichkeit. Er tat dasselbe, aber noch leichter als sie.
„Alicia..."
"Die Welt ist nun gegen uns. Also finde ich, dass wir zusammen bleiben sollten.", man könnte meinen, sein Satz klang wie eine Feststellung, doch da schwang ein fragender Unterton mit.
Alicia wollte nicken, doch stoppte sich dann.
"Warum sollte ich ausgerechnet dir vertrauen?", fragte sie kalt und verschränkte die Arme.
"Weil ich nicht glaube, dass irgendjemand...", er fuchtelte mit einer Hand Richtung Himmel. "..außer wir es geschafft hat dem Tod zu entfliehen, ohne in der nächsten halben Stunde gefunden zu werden."
Sie dachte kurz nach und nickte leicht.
Er hatte schon Recht, die Beiden sind speziell.
Taeyong und Alicia blieben stumm. Sie waren unwissend, was sie als nächstes tun sollten. Schließlich sind sie zurzeit Schwerverbrecher.
"Wir brauchen neue Identitäten.", stellte er fest. Alicia neigte fragend ihren Kopf zur Seite.
"Gehen wir ins nächste Geschäft und holen uns erstmal Kleidung, es sollte bereits spät genug sein.", schlug er vor.
Sie nickte aber kniff dann ihre Augen zusammen.
"Ich verstehe immernoch nicht, warum ich mit dir mitkommen sollte."
Taeyong seufzte.
"Schau, es liegt ganz an dir ob du dich mit mir verbündest oder nicht. Ich zwinge dich ja zu nichts."
Alicia sagte nichts und sah ihn neutral an. Er atmete tief ein und aus, bevor er sich umdrehte und wegging.

Alicia kämpfte innerlich mit sich selbst. Dieser Typ war so unheimlich, aber klug ist es auch nicht, alleine durch die Welt zu irren. Also sprintete sie kurz zu ihm und die beiden suchten einen Ausgang im Wald.

Der Anfang unserer Zeit (Taeyong NCT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt