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Die hellen Sonnenstrahlen erwärmten Alicias Gesicht. Langsam öffnete sie die Augen und stellte fest, dass Taeyong gerade eben auch aufgestanden war. Mit freiem Oberkörper saß er am Bett und rieb sich die Augen, seine Haare standen in allen Richtungen. Alicia konnte sich nicht erinnern, was sie genau träumte, aber im Moment fühlte sie sich immernoch so, als ob sie sich noch im Traum befand.
Erschreckt riss sie die Augen auf. Sie war ganz perplex, ihn so zu sehen. Denn sie konnte sich auch nicht erinnern, dass er ohne Shirt eingeschlafen war.
Nun bemerkte er auch, dass sie wach ist. Er murmelte ein:"Guten Morgen." und sah sie dann verwirrt an.
"Huh?", rief sie.
"Same?", er lachte leise.
Alicia rieb sich die Augen und stand auf. Sie musste sich eingestehen, dass sie sich immernoch nicht ganz sicher bei dem Typen fühlte.

Als die Beiden sich fertig gemacht hatten, schlug Taeyong ihr vor, mit Namjoon zu reden. Schließlich versprach er ihnen gestern, dass er einen Plan finden würde.

Am Gang stießen die drei fast aufeinander, Namjoon wollte anscheinend auch mit ihnen reden.
"Ah, hey ihr.", begrüßte er sie.

Sie saßen im Esszimmer und tranken Tee. Alle tranken die Sorte Pfefferminze. Alicia hasste diesen Geschmack.
Nachdem Namjoon sich glücklicherweise und ausführlich bei Alicia entschuldigt hat, fing er an, von seinem Plan zu erzählen.
"Zu allererst, brauchen wir für euch neue Identitäten. Ich glaube für euch wär das Alter 19 passend."
Alicia und Taeyong schauten sich an, sie stimmten still zu.
"Was ist unser Beruf?", fragte Alicia. Sie hielt die Tasse mit der heißen Flüssigkeit fest umschlossen. Sie mochte es gar nicht, von Fremden umgeben zu sein, aber ihr blieb nichts Anderes mehr übrig.
"Um Stress zu vermeiden, geht ihr einfach zur Schule. Wir hätten dann mehr als genug Zeit, uns etwas zu überlegen."
"Und würden wir arbeiten wollen, wird viel mehr kontrolliert.", fügte Taeyong hinzu. Alicia nickte.
"Welche Namen wollt ihr?", fragte Namjoon. Überfordert schaute das Flucht-duo ihn an.
Taeyong wendete seinen Blick auf Alicia, sie sah ihn nun auch an. Er schien zu überlegen.
"Ruby.", sagte Taeyong. Sein Gesichtsausdruck wirkte plötzlich weicher als sonst. "Kim Ruby. Das passt glaub ich zu dir."
Alicia lachte. Es überraschte sie, wie plötzlich sich die Atmosphäre im Raum änderte. "Ich habe keine roten Haare, sondern du."
"Du strahlst aber Rot aus. Diese Farbe ist auch cool."
Okay?
Namjoon wendete ein Blatt in seinem Notizbuch, was Alicia die ganze Zeit nicht bemerkte.
Er murmelte den Namen, der Taeyong vorgeschlagen hatte und schrieb es auf.
Namjoon schaute nun ihn erwartungsvoll an. Taeyong blieb aber stumm, er hatte keine Ahnung, wie er sich nennen soll.
"K...Kumkumi... Chae?", schlug Alicia stotternd vor. Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Tee.
"Hey, das klingt gut!", sagte Taeyong begeisternd.
Namjoon notierte dies.
"Ich schreibe statt Ruby, Rubyeon. Das klingt überzeugender. Mit Spitznamen würdet ihr also Ruby und Kumi heißen.", erst als er mit dem Reden fertig war, realisierte er wie die Namen klangen. Alle drei brachen in Gelächter aus. Ruby und Kumi klangen einfach wie Charaktere aus einem Comic.
Namjoon schloss sein Notizbuch. Die Namen waren nämlich das Einzige, was er brauchte.
"Wenigstens wissen die Leute, dass... moment mal, dürfen Taeyong und ich miteinander in der Schule reden?", fragte Alicia.
Namjoon seufzte.
"Aus Sicherheitsgründen nicht. Am besten ihr tut so, als ob ihr euch nicht kennt."
Taeyong und Alicia tauschten Blicke aus. Alicia war sich jetzt schon sicher, dass sie das nicht so ganz hinkriegen würde. Klar, Taeyong findet sie immernoch creepy, dennoch würde sie sich in der Schule wohler bei ihm fühlen, da sie das Gleiche durchmachen müssen.
Namjoon unterbrach die Stille, indem er aufstand. Er schaute das Duo abeechselnd mit einem ernsten Blick an.
"Ich werde eure Dokumente holen. Verlässt nicht das Haus und wenn jemand klingelt, macht nicht auf. Jeder, der hier wohnt hat ein Schlüssel. Am Abend sollte ich zurück sein."
Taeyong und Alicia nickten und Namjoon verließ das Haus.
Die beiden gingen in ihr Zimmer und saßen auf dem Bett. Sie wussten nicht, was sie nun tun sollen.

Im Laufe des Tages erzählten sie sich verschiedene Dinge. Selbst persönlivhe Geschichten, schließlich werden sie sich gegenseitig nicht aus dem Weg gehen können.
Alicia bemerkte immer mehr, auf was sie sich einließ. Es ist wie ein ungeschriebener Vertrag, dass Taeyong und Alicia zusammen halten müssen. Große Angst machte es ihr, auch wegen Namjoon und seiner Geschichte. Dennoch, das ewige Gespräch mit Taeyong gab ihr Halt. Nach und nach lernte sie ihn in einer kurzen Zeitspanne kennen. Sie war sich sicher, dass er sonst genauso verschlossen wäre wie sie und deswegen schätzte sie den heutigen Tag mit ihm. Nun spielten sie Wahrheit oder Pflicht. Eigentlich wäre jetzt sie dran, aber besonders einfallsreich ist sie nie in diesem Spiel, also war er dran.

"Wahrheit oder Pflicht?", fragte Taeyong mit einem schelmischen Grinsen.
"Wahrheit."
"Hattest du einen Freund?", fragte er und hob seine rasierte Augenbraue.
Alicia hob die Augenbrauen, etwas geschockt von der Frage. Taeyong lachte.
"Chill, normalerweise kommt diese Frage immer am Anfang.", sagte er lächelnd.
Nun lachte sie.
"Hast eh Recht. Uhm...", Alicia schaute in irgendeiner Ecke im Raum und überlegte kurz. "Ja, zwei Jahre hielt sie."
"Jetzt bist du single?"
Langsam fand Alicia die Situation komisch oder vielleicht war sie nicht locker genug.
"Ja."
"Okay, denn wer weiß wann du mit dem: 'Wir müssen meinen Freund retten.' Ding kommst.", sagte Taeyong mit einem genervten Unterton. Alicia starrte ihn perplex an, doch als sie ihn lächeln sah und checkte, dass er nur scherzte, schmunzelte sie. Wo er Recht hat, hat er Recht.
"Och, dann wären doch drei in der Partie.", scherzte sie.
Taeyong zuckte mit den Schultern.
"Ja, aber auch mehr Leute zu verlieren."
Alicia dachte nach. Manchmak hatte er schon Momente, wo er sich komisch verhält. Das Spiel wurde unterbrochen von Schritten, die sich näherten. Sofort setzten sich die Beiden auf und hielten inne. Die Tür öffnete sich und ein Namjoon war zu sehen. Dieser lachte auf.

"Scheißt euch nicht an, ich bin's!", er holte zwei Unterlagen hervor, die er hinter seinem Rücken versteckt hatte, und grinste sie an. Taeyong und Alicia atmeten erleichert auf.

"Hier ist alles drin, was ein Bürger so braucht.", er kam näher zu ihnen, um ihnen die Unterlagen zu überreichen. Nagut, zumindest dachten sie es. Er hielt die Unterlagen noch fest in seinen Händen, als das Duo diese nehmen wollten.

"Allerdings, verlange ich noch etwas von euch."



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Der Anfang unserer Zeit (Taeyong NCT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt