Der Anfang vom Ende

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,,Heey na? Alles klar? Bist früher da als sonst."

Schelmisch streckte er mir seine Zunge entgegen, bevor er seinen Senf dazu gab.

Daesung: ,,Ich kann ja nochmal gehen und später wiederkommen."

,,Haha nein schon gut, war doch nur ein kleiner Scherz."

Daesung: ,,Weiß ich doch. Aber nun gut. Was schaust du da schönes?"

,,Ehrlich gesagt weiß ich das selber nicht. Die Serie ist relativ neu und vor ein paar Minuten haben wir auch noch was anderes geguckt. Ja und viel kann ich hierzu noch nicht sagen."

Daesung: ,,Achso na dann. Schön sauber hast du es hier ausnahmsweise mal. Scheinst dich zu verbessern Jiyong."

Lächelnd schlug ich ihm gegen die Schulter, als ich auf ihn zuging um ihn zu umarmen.

Danach fragte er mich, was wir heute denn noch schönes anstellen wollen. Sonst waren wir eigentlich immer nur hier und haben uns Filme angeschaut oder einfach ein bisschen geplaudert.

Seit wir nicht mehr so richtig im Musikbusiness vertreten waren, sah man sich nur sehr selten, weswegen ich es genoss mit ihm zusammen über alte Zeiten aber auch über die Gegenwärtigen zu reden.

Taeyang und Seungri hatte ich auch schon seit gefühlt einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Ab und zu sieht man sich mal hier und da auf einem Event, aber ansonsten treffen wir uns nie.

Seit Taeyang verheiratet ist, hat er sich auch dem Musikgeschäft mehr entzogen. Was Seungri momentan macht, weiß ich gar nicht so genau. Ich habe eben ein bisschen den Anschluss zu solchen Dingen verloren.

Aber anders ging es nicht. Seit dem Skandal damals von Seunghyun und dann unsere offene Beziehung als schwules Pärchen, ging alles langsam aber sicher den Bach runter.

Wir als BigBang wurden nicht mehr so akzeptiert wie früher.

Von allen Seiten gab es Kritik ohne Ende. An sich war das auch nicht schlimm, da Kritik nicht unbedingt schlecht sein muss.

Nur äußerte sich diese immer mehr in Beleidigungen und Beschimpfungen. Mit solchen Dingen konnte ich leider nie wirklich umgehen, was mich mein Leben als Sänger gekostet hat.

Schon in meiner Vergangenheit, kurz nach meinem Debut, habe ich mir mal versucht das Leben zu nehmen. Und da ich mich kenne und gut genug weiß, das mich die ganze Situation mit der Zeit zerstört hätte, gab ich meine Leidenschaft auf.

Meine Leidenschaft zur Musik getauscht gegen ein Leben mit der Liebe meines Lebens.

Auch Seunghyun hatte darunter gelitten. Wobei er gleichermaßen an beidem litt. Man merkte deutlich das ihm die Bühne fehlte. Manchmal schreibt er sogar trotzdem noch Songtexte, auch wenn diese nie wieder jemand zu hören bekommen würde.

Aber wir hatten damit abgeschlossen und einen Schlussstrich gezogen.

Deshalb leben wir jetzt zusammen in einem Haus, wo wir erst zu dritt mit Seungri gelebt haben, der aber vor 1 1/2 Jahren ausgezogen ist. Er meinte das er die Welt erkunden und erobern will und dafür seinen eigenen Raum bräuchte.

Seitdem ist es bei uns um einiges ruhiger und manchmal sogar langweiliger geworden.

Die Anfangszeit ohne ihn war das Schlimmste. Noch nie war ich so lange mit Seunghyun alleine gewesen, weshalb wir am Anfang ein bisschen unbeholfen waren.

(Schon wieder hat er die Wäsche nicht gemacht. Dabei haben wir doch gesagt, das wir uns abwechseln. Trotzdem bleibt immer alles an mir hängen.)

(Aber warum lasse ich mir das überhaupt gefallen?)

(Ich werde ihm heute mal gehörig meine Meinung geigen. Das kann nicht sein das er mich rumschubst wie er will. Jeder hat hier seinen Soll zu erfüllen, nicht nur ich.)

,,Yah Seunghyung!"

Seunghyun: ,,Was ist los mein Kätzchen?"

,,Du bist los! Ich habe keine Lust dir immer hinterher zu räumen. Es war abgemacht das wir uns beide um das Haus kümmern, nicht nur ich. Also mach gefälligst was du gesagt hast."

Seunghyun: ,,Ist das dein Ernst GD?"

(Mein wütender Gesichtsausdruck, wurde zu einem Traurigen. Es tat mir weh, meinen alten Stagenamen zu hören und eigentlich wusste er das auch.)

(Direkt stiegen mir die Tränen ins Gesicht, die ich krampfhaft versuchte zurückzuhalten.)

Seunghyun: ,,Schatz, tut mir leid. Ich komm damit selber noch nicht so richtig klar. Das war keine Absicht. Verzeih mir."

(Sanft zog er mich in seine Arme, woraufhin ich meine Tränen nicht mehr für mich behalten konnte.)

(Bestimmt Zehn Minuten stand ich einfach weinend an Seunghyun gekuschelt, während ich ihn auch ein paar Mal Schluchzen hörte.)

(Auch wenn ich wusste das er manchmal weint, hatte ich es selbst noch nie bei ihm gesehen. Ein bisschen ärgerte mich das auch. Immerhin sind wir ein Paar und als dieses, sollte man doch die Gefühle dem anderen zeigen können. Ich mache das ja schließlich auch.)

,,Wenn du weinen musst, dann weine."

(Mit einem starken Griff an meiner Hüfte, schob er mich nach hinten und sah mich mit geschwollenen Augen an. Das es so einfach wäre, hätte ich nicht gedacht. Vielleicht hätte ich ihn schon früher darauf ansprechen sollen.)

Seunghyun: ,,Entschuldige. Ich mag es nicht, das jemand sieht wie ich weine. Besonders nicht, wenn du die Person bist. Nicht umsonst haben wir unseren Traum aufgegeben. Es wäre eine Schande deswegen zu weinen. Tut mir leid."

,,Ich weiß ja nicht was du da gerade meinst, aber ich habe meinen Traum nicht aufgegeben. Ganz im Gegenteil. Das was ich mit dir habe, war immer einer meiner Träume und Wünsche also kann ich nur von mir behaupten, meinen Traum erst jetzt richtig zu leben."

Mit Tränen in den Augen starrte er mich an und schluckte einmal stark.

Seunghyun: ,,Jiyong... Danke, ich liebe dich."

Lie // GtopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt