Eis essen

2.8K 183 100
                                    

Pov: Palle

„Hey Palette, suchst du jemanden?" hörte ich plötzlich eine mir vertraute Stimme rufen. Sofort drehte ich mich um und da stand er vor mir. Sonst hatte ich ihn nur im Wasser gesehen, aber nicht heute.

„Manu!" rief ich und umarmte ihn fest. Das erste Mal, das ich ihn umarmen durfte. Zuvor hatte er es immer abgelehnt, warum auch immer. Dieses Mal aber erwiderte er sie sogar. Ich löste mich aus der Umarmung und sah ihm in die Augen. „Dass ich dich außerhalb des Wassers sehe, hätte ich nie gedacht." Lachte ich. „Glaubst auch nur du. Aber lass uns was machen gehen. Wir waren jetzt schon so oft am Strand, da gehört auch mal Abwechslung hinein." Schlug er vor. „Ja klar auf was hast du Lust? Eis essen oder was möchtest du machen?" fragte ich ihn und sah ihn an.

Sichtlich verwirrt sah er mich an „Äh ... gerne Eis essen." Antwortete er etwas zögernd. „Äh okay." Sagte ich und zog eine Augenbraun hoch. Ich packte Manu am Handgelenk und zog ihn zu meiner Lieblingseisdiele. Dort bestelle ich Cookies & Cream und das Schlumpfeeis. Manuel brauchte etwas länger, entschied sich aber schließlich für zweimal Schokolade.

Ein Gentleman wie ich, bezahlte natürlich das Eis, was Manu dankend annahm. Wir ließen uns auf einer Bank nieder und genossen das Eis. Es war ziemlich still, weshalb ich versuchte ein Gespräch anzufangen. „Sag mal Manu, wie alt bist du jetzt eigentlich? Wenn ich fragen darf?" „Ich bin jetzt 20. Darf ich auch wissen, wie alt du bist?" „Na klar, ich bin 24." Lächelte ich stolz.

„Und da hast du noch keine Frau?" fragte er mich plötzlich, sodass ich mich verschluckte. „Ja gut, 24 finde ich dann doch etwas früh zum Heiraten." Brachte ich nur hustend heraus. „Naja außerdem..." Ich brach ab und überlegte. Soll ich es ihm sagen? Kann ich ihm vertrauen? Ach was solls. „Wie soll ich sagen. Ich finde Frauen nicht so interessant. Also das heißt, ich steh auf Männer."

„Es ist ok, wenn du jetzt nichts mehr mit mir zutun haben willst, wie viele andere, aber bitte sei mir nicht böse. Ich kann nichts dafür, dass ich Homosexuell bin." Sprach ich zu ihm und senkte meinen Kopf. „Nein, nein ich hab nichts gegen dich. Warum sollte ich auch. Es ist doch ganz normal das gleiche Geschlecht zu lieben." Lachte er leicht und kratzte sich am Hinterkopf. Als er das aussprach, wuchs in mir die Freude. Er hatte also nichts dagegen, dass ich schwul bin.

Pov: Mänjuel

Naja ich hatte nichts dagegen, wenn jemand Homosexuell waren, mein Vater jedoch schon. Er hatte schon oft welche deswegen ins Gefängnis sperren lassen. Er nannte sie eine Schande für die Gesellschaft, eine Missgeburt. Dies machte mich immer traurig, denn wüsste er, dass ich, sein einziger Sohn, schwul bin, hätte er mich höchst wahrscheinlich verbannt oder schlimmer.

Jedoch war ich sehr glücklich darüber, dass Palle auch schwul war. Das heißt, ich hatte Chancen bei ihm. Ich war auch sehr fasziniert darüber, wie offen er damit umging. „Aber das du so offen mit diesem Thema umgehst?" fragte ich ihn. „Eigentlich nicht. Außer dir, meinen Freunden und meiner Familie weiß es keiner. Aber ich vertraue dir." Antwortete mir Pat und lächelte. Es freute mich sehr,  dass er mir so sehr vertraut, dass er mir dieses Geheimnis anvertraute.

„Oh es ist schon spät? Ich sollte nach hause gehen. Muss noch ein Video hochladen." kam es plötzlich von Patrick. „Video?" fragte ich verwirrt. „Ja ich bin Youtuber." Sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. Ah er macht also Videos, wie cool ist das denn. Und ja nur weil ich im Wasser lebe, heißte es nicht, dass wir kein Internet haben. Wir leben doch nicht in der Steinzeit. 

„Aber ich muss jetzt wirklich los." Hängte er hinten dran. „Warte!" 

In Love with a Human #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt