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Penny

Als mein Handy wieder aufgeladen war und auch mein Laptop über Akku verfügte verließ ich De und Mandy wieder, die beiden verdienten es auch ihre Ruhe zu haben. Und ich wanderte zu meiner Freundin, was zwar ein längerer Fußweg war, aber ich hatte gerade keinen Stress und Frischluft tat gut. Wenn ich bei meiner Freundin war, würde ich mich umziehen und dann in meine eigene Wohnung fahren, ich konnte nicht länger bei ihr wohnen, dass war ihr nicht zu zumuten. Ich würde einfach ein paar Nächte mit Decken und Polstern auf dem Boden verbringen. Und dann wurde es so oder so Zeit nach einen gebrauchten Bett oder einer billigen Matratze zu suchen.

Schneller als erwartet befand ich mich dann in der Nähe der kleinen Wohnung in die ich investierte. Sie war in einem alten Haus, aber hatte so große Fenster dass mir die schlechte Stadtlage und das quitschen von Böden und Türen egal war. Ich konnte mir diese Räume leisten und sie hatten eine natürliche Lichtquelle und einen Balkon. Ich wollte gerade die Tür des Wohnhauses aufschließen als hinter mir eine bekannte Stimme rief:"Na endlich, wie lange brauchst du bitte? Ich warte seit zwei Stunden darauf das du hier auftauchst!". Rico stand aufeinmal neben mir. Als ich nicht reagierte, nahm er mir den Schlüssel aus der Hand, schloss die Türe wie selbstverständlich auf und ging hinein. "Na wenigstens schreist du nicht mehr rum als würde ich dich vergewaltigen wollen", bemerkte er. Ich sah ihn verwirrt an und reagierte endlich:"Woher weißt du wo ich wohne? Und wundert es dich wirklich das ich schreie wenn ein Fremder mich festhält?". Rico antwortete wie immer schnell:"Deine Adresse habe ich weil ich die halbe Stadt kenne und sie mir jemand verraten hat. Und außerdem, wenn ich dich vergewaltigen wollen würde, würdest du so oder so nicht besonders viel Chancen haben dich zu wehren, ich bin wesentlich größer als du". Wow.

"Hast du gerade ernsthaft gesagt dass du kein Problem mit einer Vergewaltigung hättest?", fragte ich ihn entgeistert. Er schüttelte betroffen seinen Kopf:"Nein, ich habe nur gesagt dass du mir körperlich unterlegen bist!". Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg nach oben, Rico folgte mir. Erst jetzt fiel mir auf dass er einen Blumenstrauss und eine Vase in seiner Hand hatte. Offenbar hatte ihm seine mystische Quelle auch mitgeteilt das in meiner Wohnung nur Kartons standen. Als ich die Türe öffnete trat er sogar noch vor mir ungebeten rein. Seine Schuhe stellte er in einer Ecke neben der Türe ab, seine Jacke warf der auf ein Paket in dem mein zukünftiger Kasten war. Dann betrat er das zukünftige Wohn und Schlafzimmer mit Kücheninsel. Er drehte sich zu mir und fragte:"Du kannst also weder Möbel aufstehen, noch kannst du dir eine Matratze leisten, interessant für jemanden dessen Firma recht bekannt ist". Ich nickte:"Ja, in den letzten Wochen sind immer mehr Kunden dazu gekommen, aber das bringt nicht sofort Unmengen von Ressourcen.

Rico, der offensichtlich keine Manieren hatte, hatte währenddessen meinen Wasserkocher aktiviert. Dann lief er zu seiner Jacke und zog ein paar Teebeutel aus der Tasche. Offenbar hatte er noch schlimmeres erwartet als das was ich ihm bat. "Also Teebeutel hätte ich sogar gehabt!", verteidigte ich meine spartanische Einrichtung. Er zwinkerte mir zu als er sagte:"Naja, bei dir weiß man ja nicht, womit man rechnen muss, wenn man dich so sieht denkt man immerhin auch du hast Kohle und bis abgehoben". Danke. Ich schenkte ihm ein gespielt freundliches Lächeln und er lachte laut. Dann holte er sich eine Tasse. "Würdest du mir glauben wenn ich dir sagen würde ich hätte ein Bett für dich im Keller und ich besitze eine neue Matratze?", fragte er mich neugierig. Ich schüttelte den Kopf:"Nein, alles an deiner Einrichtung hat mir bewiesen dass du kein altes Bett besitzt, und wenn nehme ich es nicht an, du bist mein Kunde, und ich bin niemand der Spenden von Fremden nötig hat".

Rico setzte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf und nickte dann, ihm schien etwas eingefallen zu sein, denn er öffnete seinen Mund:"Willst du solange bis du dir ein Bett leisten kannst bei mir schlafen?". Er war wohl wahnsinnig. Da mein Blick Antwort genug war redete er gleich weiter:"Du kannst das Gästezimmer haben!". Jetzt war ich ein wenig wütend:"Du hast mich gestern bei dir im Bett schlafen lassen, obwohl du ein Gästezimmer hast?". Er hob beide Hände und antwortete mir frech grinsend:"Ich muss ja wohl auch ein bisschen Spaß daran haben, immerhin habe ich dich bei mir schlafen lassen". Ich warf ein Buch nach ihm, doch er fing es einfach auf und legte es neben den Herd, er wirkte nicht sehr betroffen. Eigentlich käme es mit wirklich gelegen bei ihm zu Übernachten, zumindest für ein paar Tage. Trotzdem schüttelte ich den Kopf:"Nein, nein, das passt schon so, ich hab für heute schon was". Rico ließ sich nicht beirren:"Und morgen?". "Auch", antwortete ich ihm und sah ohne Grund auf den Boden. Ricos Blick schien mir zu folgen denn er rief laut:"Du willst auf dem Boden schlafen?". Ich nickte leicht, lügen brachte einen im Leben auch nicht weiter. Rico schüttelte ungläubig seinen Kopf, dann nahm er einen Karton meines Kastens in die Hand und erklärte mir:"Wenn ich deinen Schrank in zwei Stunden alleine aufstelle, gehst du heute Abend mit mir Essen!". Er formulierte es nicht als Frage, aber weil ich mir sicher war dass er es nicht schaffen würde das riesige Teil überhaupt aufzustellen nickte ich. Sollte er es doch probieren...

Rico, Penny and all the other People Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt