Wenn Goldpfau und Rabe endlich zurück kehren

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Was am Abend noch alles passierte, wie wild es wurde und wie fertig ich danach war, muss man nicht im Detail ausführen. Tatsache war, das Rakan um ein Vielfaches mehr Ausdauer besaß als ich und glücklich vergnügt neben mir im Bett lag. Bestimmt feierte er seinen Triumph, das war nämlich einer der wenigen Bereiche, in denen ich ihm nicht Mal annähernd das Wasser reichen konnte. So fertig wie jetzt war ich schon lange nicht mehr, ich konnte mich kaum bewegen weil ich entweder nicht wirklich die Kraft dazu hatte oder es weh tat. Rakan konnte kurzzeitig ziemlich grob werden, wenn es mit ihm durch ging. Zum Glück war Luya nicht wach geworden und ins Bad gekommen um zu schauen, was los war. Sie schlief noch genauso seelenruhig wie kurz bevor Rakan zu mir gekommen ist.

"Dafür gibt's Rache.." flüsterte ich und kuschelte mich näher an seinen heißen Körper.
"Und wie soll die aussehen~?" Fragte er vergnügten, woraufhin ich kaum merklich mit den Schultern zuckte.
"Ich überleg mich was" erwiderte ich und bekam langsam Probleme die Augen offen zu halten und wach zu bleiben. Rakan lächelte, deckte mich zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Schlaf erstmal und ruh dich aus~"hauchte er, was ich noch gerade so mit bekam bevor ich einschlief.

Ich schlief relativ gut, merkte aber, das irgendwas an mich rüttelte. Murrende drehte ich mich auf die Seite doch es hörte patu nicht auf. Ich würde zunehmend wacher, bis ich endlich die Augen öffnete und in Luya's neugieriges und aufgewecktes Gesicht sah.
"Zeit zum aufstehen~" flötete sie vergnügt und kletterte von Bett. Seufzend drehte ich mich auf den Bauch und vergrub meinen Kopf unterm Kissen, mich konnte man heute gerne in Ruhe lassen. So sehr ich es genoss wie intensiv Rakan mich liebte, am Tag danach könnte man mich vergessen. Ich war einfach komplett tot.

"Sie will nicht aufstehen" hörte ich Luya's schmollende Stimme dumpf durch das Kissen durch.
Vorsichtig nahm mir jemand das Kissen vom Kopf und drehte mich auf den Rücken. Rakan beugte sich über mich und strich mir zärtlich über die Wange.
"Wie wäre es mit aufstehen süße?" Fragte er liebevoll mit leiser Stimme, voraufhin ich ein leises knurren von mir gab. Er wusste das ich Probleme damit hatte auch nur aufzustehen, nachdem er mich bearbeitet hat, die paar Stunden Ruhe waren zwar besser als gar nichts, trotzdem änderten sie nichts an meinem momentanen Zustand.
"Wir wollten doch los" erinnerte er mich an mein eigendliches Vorhaben. Erst reagierte ich nicht drauf, im nächsten Moment richtete ich mich schnell auf, die Schmerzen dabei ignorierend. Rakan ging einen Schritt zurück und sah mich leicht entschuldigen an. Etwas schwerfällig stand ich auf und trottete zum Schrank, aus dem ich mir neue Klamotten für die Reise holte. Ich zog mich Schnell um und richtete noch einmal das Bett richtig her eher wir drei uns auf die Reise zum Haus der Legenden machten. Während des Weges versuchte ich mich irgendwie von den Schmerzen und dem Muskelkater abzulenken, ich wollte nicht das Luya etwas bemerkte und sich Sorgen um mich machte. Rakan wusste, wie es mir ergang, demnach drosselte er manchmal das Tempo oder wir machten eine kurze Pause damit ich etwas verschnaufen konnte.

"Bist du es nicht gewohnt, so viel und lange zu laufen?" Fragte Luya mich als wir eine Pause machten und ich mich schwer atmend gegen einen Baum lehnte.
"Doch, eigendlich schon.." murmelte ich und sah Rakan an.
"Ich hab gestern Abend noch mit deiner Mutter draußen und wir sind erst am frühen Morgen heim gekommen, ich schätze sie ist einfach nur noch sehr müde" antwortete er für mich. Ich war mir nicht sicher, ob sie sich so leicht täuschen ließ, trotz dessen nickte sie einfach und kurz darauf machten wir uns auf die letzte Weg Strecke. Es dämmerte, als wir uns dem großen Tor näherten und von weitem sah ich Ashe auf dem großen Steinrahmen des Tores stehen, die uns misstrauisch beobachtete. Instinktiv zog ich Luya etwas näher an mich ran und ließ weder Tor noch Mauer aus den Augen.
"Wer ist das kleine Mädchen bei euch?" Fragte Ashe mit fester Stimme, woraufhin Luya sich ängstlich an mich drückte. Ich sah zu Ashe nach oben.
"Unsere verlorene Tochter Luya" antwortete ich ihr. Sie schien verunsichert, wusste nicht Recht was sie tun und wie sie reagieren sollte.
"Wartet einen Augenblick" sagte sie schließlich, Ehe sie vom Horizont verschwand. Beruhigend streichelte ich Luya über den Kopf und kraulte sanft ein wenig ihre Ohren. Mit Mal ging die große und Schwere Holztür auf und gab den Blick auf eine zierliche Gestalt frei, die uns drei Warm anlächelte.
"Willkommen zurück Xayah und Rakan" begrüßte sie uns und sah nun auch zu Luya.
"Auch dich heiße ich herzlich willkommen, kleine Luya" sagte sie lächelnd. Mit einer Handbewegung gab sie uns zu verstehen, das wir eintreten durften. Gemeinsam betraten wir die große Vorhalle und wie es schien, führte uns Soraka, das Sternenkind in die große Gemeinschaftshalle. Wahrscheinlich sind alle zusammen gerufen worden, weniger wegen Rakans und meiner, viel mehr wegen Luya's Ankunft.

"Die anderen haben gerade mit dem Essen angefangen" informierte sie uns während wir uns zu meiner Überraschung doch Richtung Speisesaal begaben. Von weitem hörte ich schon das Gelächter und die lauten Gespräche der anderen. Sie schien ihren Spaß zu haben aber auch ein klatschen hallte durch den Gang, gefolgt von spöttischem Gelächter. Ich lachte leise und auch Rakan grinste, wir wussten beide, was passiert war und wer sich definitiv zurecht eine Schnelle gefangen hatte. Alle anwesenden verstummten, als wir den großen, hell erleuchteten Raum betraten. Annie's und Zoe's Augen begannen zu leuchten als sie ihre neue Spielkameradin sahen, beide wurde jedoch von einem ihrer Sitznachbarn davon abgehalten, gleich aufzuspringen und zu ihr zu laufen. Luya's Ohrenspiel wurde unruhiger, meins Ebenfalls. Nur Rakan schien komplett ruhig zu bleiben. Einige sahen uns Feindselig an, andere neugierig oder neutral.

"Setzt euch ruhig dazu und Esst ein wenig, ihr habt eine lange Reise hinter euch" versuchte Soraka die Situation etwas zu lockern und wir setzten uns erstmal mit an die Tafel. Ich schenkte Rakan und mir etwas von dem leckeren Wein ein, Luya trank Wasser und machte sich über das frische Obst her. Langsam fingen die anderen wieder an, sich zu Unterhalten und brachen damit diese unangenehme und drückende Atmosphäre, die bis eben noch im Raum gehangen hatte.

"Sind unsere Turteltauben also endlich wieder zurück" Schnitt eine scharfe und tiefe Stimme durch die Gespräche, welche sofort verstummten. Zed kam in den Raum, Kayn folgte ihm. Er lachte als er sah, wie angespannt ich war und ihn fokosierte, wartend, er würder etwas tun, was einen Angriff oder eher eine 'Verteidigung' rechtfertigen würde.
"Ihr habt also euer Kücken wieder gefunden?" Mit diesen Worten sah er zu Luya, die sofort aufhörte zu essen und ihn mit großen Augen ansah.
"Zed, lass sie einfach in Ruhe" seufzte Kayle etwas genervt, der Wiederspruch seiner Seite blieb aus. Das war ziemlich untypisch für ihn, etwas auf sich beruhen zu lassen ohne es nicht mit irgendetwas zu deklarieren. Er setzte sich zusammen Kayne zwischen Syndra und Lissandra, wobei ich mir nicht sicher war ob das zwischen Lizzy und Kayn gut ging. Da es nicht mein Problem war, kümmerte ich mich nicht weiter darum und entspannte mich wieder. Als ich rüber zu Luya sah, war sie auch schon wieder dabei sich über die süßen Früchte her zumachen. Ich lächelte.

Soraka stand auf und verschaffte sich alleine mit dieser  Geste die aufmerksamkeit aller anwesenden.
"Lasst uns auf die Rückkehr von Xayah und Rakan anstoßen!" Sagte sie laut und hob ihren Kelch etwas in die Luft. Die anderen stießen tatsächlich mit an und es fand viel Zustimmung. Luya hatte sie bewusst nicht erwähnt, sie wollte Unruhe vermeiden denn das war das letzte was wir jetzt brauchten.
"Auf den violetten Raben und unseren geliebten Goldpfau!" gluckste Gragas und trank daraufhin seinen Kelch in nur einem zug leer. Es hatte sich einfach nicht verändert seid dem wir damals zum ersten Mal diese Hallen betreten hatten. Es war beruhigend zu wissen daß es einen Platz gab, der sich nie verändern würde und den man Zuhause nennen konnte.

Wenn der Kalte Tod das blühende Leben trifftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt