Kurze Reise in die Vergangenheit

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Murrend drehte ich mich um als die Sonne versuchte mich mit ihren Warmen strahlen zu wecken. Ich wollte noch nicht aufstehen, ich war noch lange mit den anderen draußen, habe gefeiert und viel getanzt. Zugegeben, ich war meistens mit den jungen Männern unterwegs aber keiner von denen erweckte mein Interesse so wie meine Mutter es gerne hätte. Während junge Frauen sich in meinem Alter nach einem Gefährten umsahen und einige sogar in den Vorbereitungen ihrer Vermählung oder sogar ihrem Nachwuchs beschäftigt waren genoss ich meine Freiheit und mein sorgenloses Leben.

Mir wurde plötzlich unglaublich schlecht, woraufhin ich gezwungenermaßen aufstand und in die Küche schlurfen um ein kleines Glas Wasser zu trinken.
"Guten Morgen meine Hübsche" grüßte mich meine Mutter und ich nickte ihr bloß zu. Sie betrachtete mich etwas besorgt, überlegte ob sie mich drauf ansprechen sollte oder es lieber lassen sollte. Sie wusste das es schwierig war mit mir morgens zu reden, vor allem wenn ich sichtlich schlechte Laune hatte.
"Ist alles gut kleines?" fragte sie schließlich etwas zögernd, ich reagierte zuerst nicht sonderlich drauf.
"War scheinbar nur etwas zu viel gestern.." murmelte ich nach einer Weile und trank noch ein Glas Wasser ehe ich mich zu ihr umdrehte und sie ansah.

Meine Mutter saß am Küchentisch, ihr rosé Farbenes Haar trug sie offen und ihr zartes Lächeln strahlte zusammen mit ihren eisblauen Augen eine unbeschreibliche Ruhe aus. Es war nicht normal, das Lothar Frauen blaue Augen hatten, zudem waren sie auch selten so hell, eigentlich war es die typische Augenfarbe der Männer. Ich fiel tatsächlich auch aus dem Schema der Normalität mit meinen gefährlich glitzernden gelben Augen. Die anderen im Dorf waren mit dunkel lilanen oder roten gesegnet, vereinzelt sah man auch dunkel grün denn das kräftige grün wie auch das helle war denn Männern vorbehalten. Allgemein waren die Männer farbenfroher als die Frauen, typisch eigentlich wenn man bedachte das sie es sind die um die Frauen werben und manchmal auch kämpfen müssen.

Ich hatte oft bei normalen Vögel beobachtete, das die Männchen, die kunterbunt und dreimal so schön wie die Weibchen waren auch nur durch ihr schönes Gefieder eine Gefährtin fanden. Das war eine parallele zwischen uns Lothar und den Vögeln, sie machte mal wieder mehr als deutlich, das unsere vorfahren den Vogel als ihr elementares Wesen angenommen und einige Verhaltensweisen und Eigenarten dieser Geschöpfe übernommen hatten. Äußerlichkeit hatten wir schon viel mit unseres Spirituellen Tieres. Die Ohren, den großen Flügel, die Augen und unsere langen Beine, genauso wie unsere scharfen krallen an unseren vogelfüßen. Auch einige Eigenschaften der kleinen Tierchen hatten wir vererbt bekommen,beispielsweise ihre Flinkheit oder ihren Scharfsinn. Sehr viele Lothar Vastaya konnten auch so wunderbar schön singen. Sie spielten mühelos mit ihrer Stimme wie ein kleines Kind mit einem Ball, für sie war es keine große Anstrengung. Ich für meinen Teil hatte noch nie gesungen, wieso konnte ich nicht genau sagen. Mir fehlte die Lust dazu oder vielleicht war es auch einfach die tatsache das ich der Meinung war, das ich nicht singen konnte und mir so die eventuell Blamage ersparen wollte.

"Du musst auf dich aufpassen meine kleine" sagte meine Mutter, in ihrer Stimme schwang Besorgnis mit. Ich wusste nicht ob ich glücklich darüber sein sollte das sie sich noch Sorgen um mich machte oder deswegen Mega genervt sein sollte.
"Ich passe auf mich auf" entgegnete ich etwas mürrisch und biss in eine Scheibe Brot um meinem plötzlich auftretenden Hunger etwas entgegen zu wirken.
Ich zuckte zusammen als die Tür aufgestoßen wurde und mein großer Bruder voller Elan rein gepresst kam. Sofort ließ ich drei meiner magischen Federn erscheinen und schmetterte sie Ah'is entgegen, welche nur lachend auswich.
"So wirst du mich niemals treffen Schwesterchen~" säuselte er provozierend und betonte das Wort Schwesterchen besonders denn er wusste, wie ich es hasst verniedlicht zu werden. Ich gab ein knurren von mir, zu mehr war ich in meinem Zustand von extremer Müdigkeit der wieder zurück kam als ich mich beruhigt hatte nicht im stande.
"Ahris, lass deine Schwester in Ruhe. Es geht ihr nicht sehr gut" richtete meine Mutter das Wort an ihn und sein grinsen wurde einen Zacken fieser und schadenfroher.

Wenn der Kalte Tod das blühende Leben trifftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt