Das Essen verlief so ruhig wie immer, nur hier und da gab es zwischen den üblichen Kandidaten die altbewährten kabbeleien. Tatsächlich ließ ich mich dieses Mal nicht von den Gesprächen der anderen mitreisen denn ich war damit beschäftigt, mich in den Reihen etwas umzusehen. Zwei der anwesenden kannte ich nicht, sie müssen nach uns dazu gekommen sein. Ich drehte meinen Kopf blitzschnell nach links als mich etwas am Arm berührte und lächelte als ich sah, wie sich Luya an mich lehnte. Sie war verständlicherweise sehr müde und geschafft, immerhin war der Weg bis hierher nicht gerade leicht gewesen. Ich streichelte ihr sanft über den Kopf und Kraulte sie leicht an den Ohren. Als ich wieder auf sah trafen sich Sorakas und mein Blick. Sie begann zu lächeln und nickte. Sie antwortete mir damit auf meine unausgesprochene Frage und ohne einen Ton stand ich auf, nahm Luya hoch und verließ den Raum um sie in unser Zimmer zu bringen, in dem sie ruhig schlafen konnte. Sie hatte bis zum Schluss durchgehalten und hatte sich ihren Schlaf mehr als nur verdient. Ich blieb noch so lange bei ihr, bis sie eingeschlafen war, Ehe ich noch einmal zu den anderen in den großen Saal zurück ging und mich wieder auf meinen Platz neben Rakan setzte. Auch Zoe und Annie waren vom Tisch, wahrscheinlich hatte sie ebenfalls jemand ins Bett gebracht.
"Werdet ihr diesmal länger bleiben?" fragte Yasou mit belustigter Stimme während er sich zurück lehnte und uns beide fixierte.
Soraka sah etwas unsicher zwischen uns her und wollte etwas sagen doch ich gab ihr zu verstehen, das sie sich nicht dazu äußern musste.
"Wir haben es uns nicht ausgesucht zu gehen.." antwortete ich kurz, ihn nicht aus den Augen lassend.
"Wir haben alle gesagt das ihr bleiben sollt und trotzdem seid ihr gegangen, habt sogar die Liga verlassen wollen und in naher Zukunft nicht wieder kommen wollen.." konterte Yasou ruhig und gewissenhaft.
Langsam stieg die Wut in mir auf. Wenn ich eines nicht abkonnte, dann die Tatsache wenn sich jemand in etwas einmischt, von dem er keine Ahnung hatte."Ignorieren Yasuo einfach Xayah, er redet viel wenn der Tag lang ist, vorallem ohne nachzudenken" meldete Riven sich zu Wort bevor Yasuo überhaupt etwas sagen konnte. Perplex sahen wir beide die Junge Windmagierin an, die sichtlich Tiefenentspannt auf ihrem Platz saß und unseren Blick ruhig erwiederte. Zugegeben, ich wusste nicht Recht was ich von der Situation halten sollte, immerhin hassten die beiden sich oder zumindest war dieser Hass einseitig. Riven hatte mir gegenüber irgendwann Mal angedeutet das es etwas mit seiner Familie zu tun hätte, genau wusste ich es aber auch nicht.
Yasuo seufzte tief und erwiederte auf Rivens Aussage hin nichts mehr, woraufhin sie siegreich grinste.
"Es tut mir leid was ich gesagt Xayah, ich hoffe du verzeihst mir" sagte er etwas gedankenverloren an mich gerichtet und sah zu Riven rüber.
"War doch gar nicht so schwer" entgegnete sie grinsend und war kein Stück über seinen gehorsam ihr gegenüber verwundert, im Gegensatz zu Rakan und mir. Wir sahen uns mehr als nur verwundert an, entschlossen uns aber dazu, nichts zu hinterfragen.
Trotzdem fragte ich mich schon, hatte sich in der Zeit, die wir weg wahren doch einiges verändert?Vielleicht kam es mir auch nur so vor durch das ständige Reisen und nicht sesshaft sein aber so waren wir vastaya nunmal, einige mehr andere weniger. Ich unterdrückte ein gähnen denn auch ich spürte langsam die Anstrengungen der letzten Tage. Würden wir jetzt, da unsere Familie wieder komplett war hier bleiben und unseren Platz einnehmen?
Ich meine, hier hatten wir keine Gefahren zu fürchten oder wurden durch Umwelteinflüsse dazu gezwungen umher zuziehen. Sicherlich würde es auch Luya gut tun, einen festen Platz zu haben und vielleicht freundete sie sich ja mit Zoe und Annie an. Es wäre nicht richtig, sie aus ihrer Heimat zu reisen, nur weil Rakan und mich das Fernweh plagte, immerhin kannten wir es kaum anders.Ich wagte einen vorsichtigen Seitenblick zu Rakan. Er unterhielt sich gerade mit Niedalee, wahrscheinlich ging es Mal wieder darum wie Rengar ihr gegenüber war. Ich war mir nicht sicher ob es ihm nicht vielleicht auch gut tun würde hier zu bleiben. Was mich betraf, ich würde lernen müssen hier zu leben und vorerst Akzeptieren, das ich nicht mehr durchs Land ziehen würde. Vielleicht würde ich es genauso machen wie Ahri, die an manchen Tagen durch die Wälder der Umgebung striff und abends wieder heim kam. Manchmal schlief sie auch draußen in ihrem "Fuchsbau" wie sie es nannte. Ich fand den Gedanken bedrängend sozusagen an einem Ort "gefangen" zu sein. Vielleicht war auch das ein sekundärer Grund, wieso ich die letzten Jahren so lange umhergezogen war aber genau sagen, konnte ich es nicht.
Rakan riss mich aus meinen Gedanken als er Aufstand und begann für uns alle zu singen. Scheinbar hatte Lux oder Soraka ihn darum gebeten. Die meisten liebten es, wenn der Kleine Goldpfau seine zauberhafte Stimme erhob und sie damit in ganz andere Zeiten entführte. So ganz sicher ob alle verstanden, was er da sang war ich mir nicht aber es war auch egal denn es war seine außergewöhnliche Stimme, die den alten Liedern der Vastaya leben einhauchten. Mit einem Lächeln schloss ich die Augen und ließ mich wie die anderen auch verzaubern.
Nach und nach begannen einige zu tanzen. Da ich mir dieses Schauspiel nicht entgehen lassen wollte, öffnete ich die Augen wieder und verfolgte schmunzelnd die Bewegungen der Tanzenden. Yasuo wirbelte Ahri etwas herum, Riven lies sich von Zac mitreisen zu meiner Überraschung forderte sogar Tryndamere seine Frau Ashe zum Tanz auf. Belustigt sah ich den tanzenden und feiernden zu. Alles in allem war es ein sehr schöner und vorallem langer Abend. Später wurde noch Musik gespielt und als Rakan aufhörte zu singen, wollte auch er unbedingt tanzen. Er sah mich still fragend an und zur Antwort lächelte ich
Wie könnte ich eine Einladung zum Tanz von ihm ablehnen?Sanft drückte er mich leicht an sich und führte mich eines ruhiges Schrittes. Scheinbar hatte er gemerkt, wie müde ich war.
"Nicht mehr lange Miella, versprochen" flüsterte er lächelnd und ich erwiederte es nickend. Automatisch blendete ich alles um mich herum aus, in dem Moment gab es nur ihn und mich.Ich wusste nicht, wie spät oder früh Rakan und ich schließlich totmüde ins Bett fielen aber ich meine ich hätte die ersten Sonnenstrahlen gesehen, wie sie mühsam über den Horizont kletterten und die Welt in ein warmes, goldenes Licht hüllten.
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Wenn der Kalte Tod das blühende Leben trifft
FanfictionEine kleine Geschichte zu den League of Legends Charakteren Xayah und Rakan, die wie durch ein Wunder ihre verloren geglaubte Tochter wieder finden.