Erster Schultag

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"Hold up, no you didn't bow, bow, I ain't the chick to walk behind you around town"

Schnell stellte ich meinen Wecker aus. Ich liebte den Song "Power" von der Band Little Mix, doch das Lied als Wecker einstellen war wohl nicht die beste Idee. Erstens bekomme ich davon immer einen Ohrwurm den ganzen Tag und zweitens ist es zu rockig um in den Tag zu starten, doch umändern ist nicht drin, dafür war ich immer zu faul.

Ich stand auf und erledigte meine übliche Morgen Routine: Toilette, Dusche und zeitgleich Zähneputzen, abtrocknen, anziehen und zum Schluss band ich meine Haare zu einem hohen Zopf. Mit allem fertig bleibt entweder noch Zeit um mich zu schminken oder auch nicht. Heute blieb mir keine Zeit also ging ich schnell nach unten um mir wenigstens noch 2 Äpfel zu schnappen und lief dann zum Bus. Außer Puste kam ich bei der Haltestelle an und bemerkte, dass der Bus noch 10 Minuten brauchen würde bis er ankam. Tja, hätte ich doch nochmal auf den Busplan zu Hause nachgesehen dann hätte ich in Ruhe Frühstücken können.

Ich setzte mich auf die Bank an der Haltestelle und aß meine Äpfel auf. Immer wieder blickte mich einer der Schüler verstört an. Hatte ich was im Gesicht oder haben sie noch nie ein Mädchen außer Puste einen Apfel essen gesehen? Obwohl ich denke sie starren so, weil ich den Apfel nicht so normal aß. Eher verschlang ich den Apfel.
Von weiten sah ich den Bus auf uns zukommen und somit stand ich auf, schmiss meine Reste von den Äpfeln weg und stellte mich an den Straßenrand. Der Bus kam zum Stehen und die Schüler drängten sich in den Bus um einen Sitzplatz zu ergattern. Ich stieg als letztes ein, weil ich es hasste wenn ich von hinten nach vorne gedrückt werde und somit fast auf einer anderen Person klebe. Eingequetscht zwischen den ganzen Menschen fühlte ich mich nicht wohl. Generell war ich nicht besonders begeistert von der Menschheit. Ich mochte sie einfach nicht. Die meisten waren egoistisch und achteten null auf ihre Umwelt und ihre Mitmenschen.

Immer wieder hielt der Bus und immer mehr Schüler betraten diesen. Sie drängten mich von hinten immer weiter in Richtung Mitte des Buses, so lange bis ich eingesperrt zwischen zwei Riesen stand. Ein Mädchen mit blonden Haaren blickte von ihrem Handy auf und sah mich eingeklemmt zwischen den zwei Gorillas stehen, nahm ihre Schultasche vom Platz neben ihr und bot mir somit an mich neben sie zu setzen. Lächelnd setzte ich mich neben sie.
"Danke, du bist meine Rettung. Ich hasse es zwischen Menschen eingequetscht zu sein." – "Ja, das kenne ich. Sag mal, bist du eigentlich neu hier? Okay, blöde Frage, natürlich bist du neu, sonst hätte ich dich schon eher bemerkt. Besuchst du die Schule im Ort? Ich bin übrigens Leila. Und du bist?" Das Mädchen, Leila, plapperte munter vor sich hin und nach kurzer Zeit fragte ich mich, wie sie so viel reden konnte ohne auch nur ansatzweise Luft zu holen. "Ja ich bin neu hier und ich gehe auf die Örtliche Schule. Und ich heiße Laurissa. Redest du eigentlich immer so viel?" Fragend sah mich Leila an. "Ich rede doch nicht viel, wie kommst du darauf? Oh hier müssen wir aussteigen! Soll ich dir die Schule zeigen? Oder soll ich dich nur zum Sekretariat begleiten. Oh und du musst wissen, hier in der Schule wird sich schnell rumsprechen, dass du neu bist. Die Schule ist recht klein und in der Gerüchteküche ist immer etwas am Brodeln. Ich hoffe so sehr, dass du in meine Klasse kommst. Das wäre...oh...ich rede wirklich viel. Naja egal. Komm ich bring dich zum Sekretariat."
Immer noch erstaunt darüber, dass Leila noch mehr reden kann als erwartet folgte ich ihr zum Sekretariat und holte mir dort meine Spindnummer mit Code, die Bücher und meinen Stundenplan. Wie sich herausstellte war ich in Leilas Klasse. Hoffentlich würde sie mich nicht im Unterricht so zu quatschen, wie sie es jetzt gerade schon wieder tat.

"Hey Lila, wer ist denn die heiße Schnecke neben dir?" Hinter uns machte ein Junge auf sich aufmerksam, und lasst mich sagen, er war verdammt heiß. "Jaden, du weißt ganz genau, dass ich es nicht mag wenn du mich Lila nennst. Und außerdem hat die heiße Schnecke neben mir einen Namen." Erwartungsvoll blickte mir dieser Jaden in die Augen. "Äh ja, ich bin Laurissa, freut mich." – "Laurissa, schöner Name, wie du sicherlich mitbekommen hast, bin ich Jaden."
Jadens Lippen verzogen sich zu einem schelmischen Grinsen. "Und nur mal so unter uns Schätzchen, ich bin mit 3 anderen der heißeste Junge in Southwark. Und der 2. Heißeste kommt gerade Wegs auf uns zu." Jaden schlug mit dem Jungen der von hintern an uns heran trat ein und stellte mich vor. Er nannte ebenfalls seinen Namen. "Ey, Mason, wie sieht's aus bei dir nach dem Spiel, haste Bock?" Verwirrt schaute ich zuerst Leila an, die sich die flache Hand an den Kopf schlug und dann blickte ich in die lachenden Gesichter von Jaden und Mason. "Komm Laurissa, wir gehen. Lass dich von Jaden und Mason nicht auf den Arm nehmen. Sie machen immer so Späße, an das wirst du dich noch gewöhnen, denn leider sind die zwei meine Besten Freunde. Und als wäre das nicht genug, sind sie die heißesten Jungs der Schule. Die anderen 2 'Hot-Boys' sind die Schauspieler Dylan O'Brien und Thomas Sangster. Nur sind die unzugänglich für so durchschnittliche Schülerinnen, wie wir zwei sie sind, da sie weder auf diese Schule gehen, noch wir sie je zu Gesicht bekommen werden."
Entweder sie verzog ihr Gesicht so komisch, weil sie wirklich traurig war, oder einfach nur so zum Spaß. "Ja, wenn ich einmal in meinem Leben Thomas Brodie-Sangster sehen könnte, das wäre mein größter Traum. Und wenn ich ihn nur von weiter weg sehen würde." Verträumt ging ich neben Leila weiter den Gang entlang bis wir vor unserem Klassenzimmer standen.

Zusammen setzten wir uns in die 4. Reihe. Diese war zwar nicht die letzte, aber sie war auch nicht die in der Mitte. Somit eigentlich perfekt für mich. Denn die Leute in der 2. Und 4. Reihe werden meistens am wenigsten beachtet.

In großen und ganzen verlief der restliche Tag recht Ereignisslos. Am Ende vom Schultag begleiteten Leila, Jaden und Mason mich nach Hause.
"HIER wohnst du?" Das reinste Staunen lag in den Augen der drei. "Ja? Wieso, ist das etwas Besonderes hier in dem Haus zu wohnen?" Erschrocken und voller Entsetzen blickte mir Jaden in die Augen. "Wenn du das nicht weißt, dann hat dir deine Mutter so einiges nicht erzählt." Zum aller ersten Mal (auch wenn es erst der erste Tag war), sah ich Leila vollkommen sprachlos. Immer noch verwirrt verabschiedete ich mich von den dreien und ging in das Haus. Es war komplett still, es schien als wäre keiner zu Hause, also machte ich mich auf den Weg in die Bücherei. Mal sehen welches Buch mir heute in die Hände fallen wird. Meine Schultasche schmiss ich in irgendeine Ecke in der Küche und schnappte mir ein fertiges Joghurtmüsli aus dem Kühlschrank. "Hallo?! Dad, Clarissa? Ich bin wieder zu Hause! Ist jemand da?" Erschrocken blieb ich wie erstarrt stehen. Wer war dieser Junge welcher gerade nach meiner Mutter und vielleicht Patrick rief? Hatte ich etwa einen Stiefbruder von dem ich nichts wusste. Besagter Junge kam um die Ecke. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Ich war so erstaunt IHN vor mir stehen zu haben, dass mir mein gutes Müsli aus der Hand fiel und auf den Boden klatschte. "Wer zur Hölle bist du und was machst du in meinem Haus? Wie hast du mich gefunden? Verschwinde von hier oder ich rufe die Security." Verstört blickte ich ihn an. SEIN Haus?

How life changes / Thomas Brodie-Sangster FF *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt