Kapitel 14: Aufbruch

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Verwirrt öffnete ich meine Augen, warum musste sowas immer mir passieren? Konnten sich die Leute nicht jemand anderen suchen den sie erschießen wollten?! "Hey Freya, bist du wach?" Liam stand neben mir und als ich die Augen öffnete blickte ich in sein erleichtertes Gesicht. "Hat mich wieder eine Kugel getroffen?" fragte ich seufzend und versuchte mich hinzusetzten. Liam half mir und stützte mich ab. Ich fühlte mich nur ein bisschen müde aber nicht umbedingt verletzt so wie beim letzten Mal. "Nein, Jasper war rechtzeitig zur Stelle, er macht seinen Job wirklich gut." Erklärte mir Liam und setzte sich auf meine Bettkante. "Du bist in Ohnmacht gefallen da der Schuss direkt an deinem Kopf vorbei ging und dich fast gestreift hätte, vermutlich einfach wegen dem Schock." Ich nickte nur monoton und versuchte die Nachricht zu verarbeiten. Wieso wollte mich jemand so dringend töten? Bis jetzt hatte ich die Tochter des Alphas verdächtigt welchen ich umgebracht hatte, oder eher Sawyer, aber jetzt war ich mir nicht sicher da diese sich niemals in den Speisesaal für die Angestellten begeben würde. Als hätte Liam meine Gedanken gelesen fing nun auch er an darüber zu reden. "Wir haben die Tochter von Alpha Peter die ganze Zeit überwacht, sie kann es nicht gewesen sein." "Also entweder hat sie verbündete oder es ist jemand ganz anderes." Schlussfolgerte ich und sah nachdenklich aus dem Fenster. Wer konnte außer Kylie ( die Tochter des Alphas den ich umgebracht hatte) so einen Hass auf mich haben? Ich hatte noch keine Weltveränderten Anträge unterzeichnet oder irgendeinen Alpha seines Postens enthoben. "Freya, ich glaube es ist Zeit." sagte Liam und riss mich somit aus meinen Gedanken. Fragend sah ich ihn an. "So ärgerlich das auch ist, wir können dich im Schloss nicht mehr beschützen. Ich denke es ist besser wenn du erstmal zu einem kleinen Rudel gehst wo du sicher bist." Ich wollte nicht feige meinen Schwanz einziehen und Sawyer wollte das genauso wenig aber hatte ich eine andere Wahl? Im Moment hatten wir keine Ahnung wer mich umbringen wollte und vor allem wann er/sie es wieder versuchen würde. "In Ordnung. Aber ich würde, wenn es für sie okay ist, gerne zu dem Rudel von Alpha Lena. Ich habe mit ihr auf der ersten Ratssitzung ein nettes Gespräch geführt und habe gesehen, dass sie ein kleines Rudel ca. vier Stunden von hier entfernt führt." Erklärte ich und versuchte langsam aufzustehen. "An dieses Rudel hatten Markus und ich tatsächlich auch schon gedacht. Es liegt nah an einer Menschenstadt, somit könntest du dort auch zur Schule gehen. Du würdest noch weniger auffallen." Ich hatte die Schule nie wirklich geliebt aber gehasst auch nicht, deswegen nickte ich. Dann konnte es ja losgehen.

"Jasper, sie sind für die Sicherheit der Königin verantwortlich." Ermahnte Markus Jasper jetzt bestimmt schon zum zehnten mal. Ich hatte mir gewünscht, das Jasper mich begleiten sollte da er mir bei dem Vorfall vom Vortag das Leben gerettet hatte. "Natürlich, ich werde sie nicht enttäuschen Sir." respektvoll senkte er den Kopf und ging dann auf den schlichten Wagen zu mit welchem wir das Schloss verlassen wollten. "Freya!" Meine Mutter kam mit Tränen in den Augen auf mich zu und schloss mich stürmisch in ihre Arme. "Ich werde dich so vermissen Schätzchen, pass bitte auf dich auf!" flüsterte sie in mein Ohr. Da gerade nur Werwölfe um uns herum standen konnten sie es zwar alle hören aber sie waren respektvoll genug nichts dazu zu sagen. "Ich werde dich auch vermissen Mom, arbeite nicht zu viel okay?!" Sie nickte in meine Halsbeuge und ich löste mich langsam von ihr. Ich wischte mir schnell eine Träne weg, ich wollte nicht das Japser und Markus mich so sahen. Dann trat ich zu Liam der mich abwartend ansah. Dann nahm ich ihn einfach in die Arme. Er hatte mir bei soviel geholfen und ohne ihn könnte ich die Tatsache das ich die Königin der Werwölfe bin nur halb so gut akzeptieren. "Danke Liam. Pass gut auf alle auf. Ich vertraue dir." flüsterte ich. "Du kannst dich auf mich verlassen, Freya." Sagte er und drückte mich noch einmal bevor er mich losließ. "Danke ihnen Markus, wir sehen uns bald." Markus verbeugte sich noch einmal tief vor mir, was mich ein bisschen zum Schmunzeln brachte. "Es ist mir eine Ehre, meine Königin."

Die nächsten vier Stunden verbrachten Jasper und ich im Auto auf dem Weg zu Lenas Rudel. Sie hatte immer wieder gesagt wie geehrt sie sich fühlen würde und das es kein Problem darstellte wenn ich einige Wochen bei ihrem Rudel verbrachte.
"Sollen wir bei der nächsten Ausfahrt Rast machen, meine Königin?" fragte Jasper und riss mich aus meinen Gedanken. "Gerne. Aber du darfst mich ab jetzt nicht mehr so nennen. Nenn mich einfach Freya."
"Natürlich, meine Königin... ähm... Freya, entschuldigt." Ich lächelte ihn nur an. "Du wist dich schon daran gewöhnen, immerhin dürfen wir jetzt Bruder und Schwester spielen." Lena würde ihrem Rudel erzählen wir seien die Kinder einer alten Freundin wessen Rudel gerade einige Probleme habe und wir sicherheitshalber deswegen einige Wochen bei ihr leben würden. Wir fuhren wie gesagt die nächste Abfahrt raus und landeten auf einem Rastplatz an einer Tankstelle. Jasper tankte das Auto neu und ich ging kurz auf die Toilette. Unvorsichtig wie ich war, vergaß ich den Pakt mit Sawyer zu schließen mit welchem ich wie eine Normalständige roch und lief einfach in den Eigang der Raststädte hinein. Mir vielen nur Eltern auf welche im Stress versuchten ihre Kinder vom schreien abzuhalten oder aber Geschäftsmänner die mit ihrem Kaffee in der Hand alles und jeden ignorierten und nur darauf aus waren die Raststädte so schnell es ging zu verlassen. Das wichtigste aber war, keine Werwölfe. Nachdem ich wieder von der Toilette kam wollte ich schon in den Verkaufsraum abbiegen, als ich die Mindlink Gespräche von zwei Werwölfen hörte. Diese Menschen machen mich noch fertig, sie sollten ihre Zwerge mal vernünftig erziehen. Sagte der eine und es kam eine Antwort von einem älteren Mann. Ja, wenn sie ihre Zwerge so gut im Griff hätten wie wir unsere Welpen sähe das alles ganz anders aus. Moment, riechst du das...? Fragte der ältere und sah sich suchen im Raum um. Verdammt, sie hatten meinen Geruch. Sawyer? Mäuschen, ich wollte dich ja vorwarnen aber irgendwie fand ich die Situation zu lustig. Witzig, danke. Hilfst du mir jetzt hier ungestört raus zu kommen? Na los, sag schon deinen dämlichen Pakt. Lässt du, als meine innere Wölfin zu, dass ich mich vor anderen verberge um diejenigen die mir schaden wollen zu finden und ihnen ihre gerechte Strafe erteilen kann? Ich erlaube es.

Nachdem der Pakt geschlossen war, lief ich mit gesenktem Kopf in Richtung des Ausgangs aber es kam wie es kommen musste und die beiden Werwölfe stellten sich mir in den Weg. "Und du bist?" fragte der ältere von beiden. Er war breit gebaut und sehr groß, er würde wahrscheinlich vielen Leuten Angst machen egal ob Mensch oder Werwolf. Dennoch war er kein Alpha, wahrscheinlich aber ein hochgestellter Krieger seines Rudels. "Mein Name ist Freya, ich bin mit meinem Bruder auf der Durchreise, wir besuchen Freunde meiner Eltern." Ich war nie schlecht im Lügen gewesen da ich mich früher immer mit Miles und Mia aus dem Schloss geschlichen hatte, deswegen schienen die beiden mir auch zu glauben. Der ältere Mann nickte. "Wir sind auf Patrouille, hast du diese Macht grade auch gespürt?" Fragte mich nun der jüngere. Er war vielleicht zwanzig und sollte wohl gerade lernen wie es ist auf Patrouille zu sein. "Nein, ich habe nichts gespürt." Sagte ich möglichst unschuldig und zuckte mit den Schultern. "Na dann, vielleicht irren wir uns ja auch. Wir werden das Gebiet schnell absuchen. Dir und deinem Bruder eine gute Reise." Und schon waren die beiden aus der Tür verschwunden. Puh, war das knapp.


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Vielen Dank für 1K Reads und dafür, dass ihr meine Geschichte lest. :)

Alpha of the WerwolfsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt