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THREE. CONNECTIONS

Das schrille, erlösende Geräusch der Schulklingel ertönte und beendete damit die letzten Stunde

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Das schrille, erlösende Geräusch der Schulklingel ertönte und beendete damit die letzten Stunde. Einige Schüler standen schnell auf und packten ihre ganzen Sachen ein, um schnellstmöglich aus dem Raum zu verschwinden.

Ich hingegen räumte ruhig die Unterrichtsmaterialien ein und steckte diese in meine Tasche, wie es sich für einen typischen Nerd gehörte. Innerlich freute ich mich, dass dieses ganze Versteckspiel bald ein Ende haben würde.

„Wir sehen uns heute Abend", erklang die ausgeglichene Stimme von Tessa, welche aus der letzten Reihe hervorkam und mir freundschaftlich in den Arm boxte, als niemand uns in irgendeiner weise Aufmerksamkeit schenkte.

Ihre unverkennbaren giftgrünen Augen strahlten regelrecht, während ein kleines Lächeln ihre Lippen umspielte. Sie war ebenfalls eine gute Freundin und freute sich auf den Tag, an dem ich alles auffliegen lassen würde.

Nur stand Chris an erster Stelle und würde diesen Platz auch niemals verlieren. Dafür hatte ich sie zu sehr lieb. Das blondhaarige Mädchen streifte ihre Tasche über die Schulter und verließ den Klassenraum.

Ich war nun die Letzte und rückte noch einmal meine Brille zurecht, ehe ich mich selbst in Bewegung setzte und hinaus auf den Flur trat, der sich langsam lichtete. Chris und ich hatten in der letzten Stunde getrennte Kurse und würde sie an ihrem Spind treffen.

Meine Füße glitten über den dunkelgrauen Boden und steuerte bereits in den nächsten Gang, als ich ruckartig stehen blieb und inne hielt. Meine schokoladenbraunen Augen fixierten die drei Gestalten, welche sich an Chris' Spind tummelten.

Schnell setzte ich einige Schritte zurück und lehnte mich an die Wand, um unauffällig zu ihnen rüber zu schauen. Meine beste Freundin lehnte seitlich an ihrem Spind und musterte die beiden Personen vor ihr, welche sich als Blake und der Frischling herausstellten.

Ich konnte mir nicht erklären, was sie von ihr wollten. Das jedoch der Neue bei ihr war, musste schon einiges bedeuten. Mein Gesichtsausdruck wurde leicht missmutig, als ich erneut diesen intensiven Blick von Blake entdeckte, den er Chris zuwarf.

Die drei redeten zusammen und konnte bedauerlicherweise aus dieser Entfernung nichts verstehen. Immer wieder schweiften meine Augen zwischen ihnen her und wollte unbedingt wissen, über was sie sich unterhielten, als ich grob an der Schulter angerempelt wurde.

Mein Kiefer spannte sich reflexartig an und warf dem brünetten Jungen, welcher mich angestoßen hatte einen Killerblick zu. „Pass doch auf, du Spast!", zischte ich gereizt, worauf dieser sich erschrocken umdrehte und mich perplex musterte.

Anscheinend hatte er mit solch einer Reaktion nicht gerechnet und sah zu, dass er ein wenig Abstand zwischen uns brachte. Leicht genervt schüttelte ich den Kopf und sah wieder zu meinen Beobachtungsopfern.

Blake war nun etwas näher an Chris herangetreten und blickte zu ihr nach unten, aufgrund der Tatsache, dass meine Freundin ein wenig kleiner war. Ich selbst überragte sie um einige Zentimeter, womit ich sie immer gerne aufzog.

Der Neue betrachtete die beiden amüsiert, nachdem Chris gespielt lächelnd zu ihm hochblickte. Ich knurrte leise und rückte meine Nerdbrille zurecht, ehe ich nun selbstbewusste Schritte auf die drei zusetzte.

Meine beste Freundin entdeckte mich bereits im Augenwinkel, denn sie blickte leicht verpeilt zu mir, als ich sie am Arm packte und ein Stückchen zu mir zog. Blake warf ich einen bösen Blick zu. „Ich hätte meine Freundin gerne noch vor heute Abend in einem Stück wieder", meinte ich monoton.

Kurz sah ich zu dem Neuen welcher mich mit großen, haselnussbraunen Augen anstarrte. Auch er hatte nicht erwartet, dass ein Nerd, wie ich so mit dem Badboy der Schule sprach, es sei denn ich wäre lebensmüde.

Leicht schnaufte ich auf und wandte mich nun an meine beste Freundin, die ich hinter mir her zog, bevor sie auch nur ansetzen konnte, zu protestieren.

Gleichmäßig legte ich die schwarzen Bandagen um meine Hände. Dadurch wollte ich verhindern mit aufgeplatzten und blutigen Knöcheln meinen Eltern gegenüberzustehen.

Diese konnte ich davon überzeugen, mich aufgrund einer wichtigen Gruppenarbeit zu Chris zu lassen. Unteranderem hatte ich ihnen mitgeteilt, dass ich gegen elf Uhr abends pünktlich zu Hause sein würde.

Chris war meine beste Freundin aus Kindergartentagen und nur aus diesem Grund durfte ich so spät weg bleiben, um mit ihr zu ‚lernen'. Meine Eltern mochten sie, auch wenn Chris sehr rebellisch war.

Ich zog die Bandagen noch einmal fest und trat schließlich auf die aschgraue Matte, welche sich neben der großen weißen Wand, der Trainingshalle erstreckte. Meine beste Freundin stellte sich mir gegenüber und nahm eine sehr gute Position ein.

Meine Wenigkeit musste eine Schonstellung einnehmen, um meine angeschlagene Seite nicht zu belasten. Das braunhaarige Mädchen musterte mich mit einem kleinen Lächeln.

Ich hatte darauf bestanden mit ihr noch einmal zu trainieren, bevor sie am Abend im Ring stehen würde. Sie war eine exzellente Kämpferin und hatte einige sehr gute und effektive Techniken.

Sie war die zweitbeste Kämpferin, die unsere Gang hatte. Dies war auch der Grund, wieso sie jeder Prinzessin nannte. Den Titel der Königin trug ich und war mehr als stolz darauf, diesen Rang zu repräsentieren.

„Du hast Gefallen an dem Frischling gefunden", erklang die amüsierte Stimme meiner besten Freundin, welche mich mit einem breiten Grinsen ansah und sich langsam nach links bewegte.

Ich folgte ihrer Bewegung und setzte meine Schritte nach recht, sodass wir uns stets im Kreis bewegten. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und legte gespielt den Kopf schief. „Wie kommst du denn darauf?!", stieß ich perplex aus.

Ein kleines Lachen entfloh Chris' Kehle. „Komm schon, Lou. Den ganzen Vormittag über hast du ein Auge auf ihn geworfen", erwiderte sie und holte mit ihrem starken, rechten Bein aus, welchem ich knapp auswich.

Ich stolperte leicht über meine eigenen Füße, was der Brünetten meine Abwesenheit vermittelte. Sie blieb für wenige Sekunden stehen, bevor sie mit schnellen Schritten zum Angriff ansetzte.

Chris holte zum ersten Schlag aus, welchen ich zwar geschickt abblockte, nur meine Deckung völlig außer Acht ließ. Meine Freundin zog meinen Fuß nach vorne und verlor somit mein Gleichgewicht.

Ihre rechte Hand legte sich an meinen Rücken, sodass ich nicht mit extremer Wucht auf der Matte aufschlagen würde, sondern relativ sanft darauf niedergelassen wurde. Chris, die über mir stand beugte sich zu mir nach unten.

„Du magst ihn", fuhr sie lächelnd fort und bedachte mich mit einem weiteren, kleinen Lächeln. Ich atmete tief durch und erwiderte ihre Mimik. „Sowie du Interesse an Blake hast", setzte ich an, griff nach ihrem Handgelenk und drehte uns um.

Ich sah amüsiert zu ihr nach unten, nachdem Chris leicht erschrocken aufkeuchte und zu mir hoch blickte.

Erfreut zuckte ich mit den Schultern und sagte zuckersüß und unschuldig. „Gewonnen."

─ 𝐄𝐕𝐄𝐑𝐘𝐓𝐇𝐈𝐍𝐆'𝐒 𝐎𝐔𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt