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NINE. LAW OF STREETSUnsere Schritte hallten gleichmäßig von den hohen Wänden wider, als wir die Trainingshalle der Dark Shadows betraten. Ich musste kein Treffen veranlassen, denn ich wusste, dass Bane dort sein würde.
Meine schokoladenbraunen Augen schweiften zu den zwei Personen, die sich in der Mitte der Halle befanden und nun über ihre Schulter, in unsere Richtung blickten.
Dylan ging währenddessen dicht neben mir und wollte am liebsten nicht mehr von meiner Seite weichen.
Ich identifizierte die zwei als Bane, den Anführer der Dark Shadows und Skylar, seine Freundin, nebenbei ein intrigantes Miststück. Ihre Augen verengten sich missmutig zu Schlitzen und beäugte besonders Dylan.
„Sie haben nicht gelogen", erklang Bane's monotone Stimme, nachdem wir wenige Meter vor ihnen zum stehen kamen und er seine Arme hinter dem Rücken verschränkte. Ein paar Meter weiter hinter ihnen tauchten Chris und Blake auf.
„Ihr wollt das tatsächlich durchziehen?!", fragte der Anführer der Dark Shadows und hob überheblich eine Augenbraue.
„Ihr denkt doch nicht allen ernstes, dass ihr euren kleinen amateurhaften Plan in die Tat umsetzen könntet, oder?!", gab Skylar höhnisch von sich.
Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Sie wussten Bescheid. Sie wussten von allem Bescheid. „Es gibt wenigstens noch einige, die wissen, was Loyalität bedeutet", sagte Bane monoton, als ein Schuss durch die Halle dröhnte.
Ein spitzer Schrei verließ meinen Mund und wurde durch den enormen Rückstoß, rücklings zu Boden gerissen. Meine Handfläche presste ich auf meine Schulter, als ich spürte, wie das warme Blut hervorquoll.
Dylan blickte geschockt zu mir herunter und wollte mir helfen, doch Bane legte eine Hand auf seine Schulter. In der anderen hielt er die Waffe, mit der er mich angeschossen hatte. Der weiße Qualm kroch aus dem Lauf.
„Nicht", sagte Bane monoton und blickte zu dem geschockten Dylan hinunter. „Willst du ebenfalls für die Fehler bezahlen, die sie alleine begangen hat?!", fragte er überheblich nach.
„Du bist äußerst klug, Dylan. Sei nicht dumm." Bane versuchte ihn zu manipulieren. Solange auf ihn einzureden, bis er ihm seinen Willen aufgezwungen hatte. Und das hatte er bei mir damals auch geschafft.
Starr glitten meine schokoladenbraunen Augen an meinem leicht zitternderen Körper herab, welcher auf dem grauen, blutbefleckten Boden kauerte.
Die warme und rot schimmernde Flüssigkeit quoll zwischen meinen Fingern hervor, rann meinen Handrücken hinunter und endete schließlich in kleinen Blutstropfen vor mir.Schmerzhaft spannte sich mein Kiefer an und veranlasste mich dazu, meine Zähne zusammenzubeißen und den pulsierenden Schmerz in meiner Schulter zu überspielen. Vereinzelte Haarsträhnen fielen in mein Gesicht und versteckten meinen emotionslosen Blick.
Im Augenwinkel entdeckte ich meine beste Freundin, die von zwei Hydra's zurückgehalten wurde, als sie mir zu Hilfe kommen und den fatalen Schuss verhindern wollte. Sie hatte zusehen müssen, wie die Kugel den Lauf verließ und tief in meine Schulter eindrang.
Das leise Geräusch, welches beim entsichern einer Schusswaffe erklang, hallte in meinem Kopf wieder. Nur leicht hob ich meinen Blick und beäugte den Anführer der Hydra's, ehe meine Augen Dylan fixierten.
Seine haselnussbraunen Augen strahlten pure Angst und Nervosität aus. Es schmerzte diesen Jungen so hilflos zu sehen und ihm tat es weh, mich verletzt am Boden zu erblicken.
Skylar hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ihren abwertenden Gesichtsausdruck die ganze Zeit über aufgesetzt. Sie tigerte immer wieder hin und her und konnte es anscheinend nicht länger abwarten, bis einer der beiden den finalen Todesschuss ausführte.
Erneut schweiften meine Augen zu Chris, dessen Blick zu ihrer Waffe glitt, welche nur wenige Meter vor ihr lag.
Flüchtig blickte sie über ihre Schulter, ehe sich ihr Unterkiefer anspannte und ihren Ellbogen im nächsten Moment in Tony's Magen rammte.Dieser stieß ein schmerzhaftes seufzen aus und taumelte wenige Zentimeter zurück. Leicht erschrocken öffnete ich meinen Mund, brachte aber keinen Ton hervor.
Meine Freundin versuchte an ihre Waffe ranzukommen, wurde jedoch von Blake zurückgehalten, welcher nun seine Arme um sie schlang und an sich drückte. Skylar schnaubte auf und visierte Chris an. „Unkluger Zug, Prinzessin."
Blake hob abwehrend eine Hand, um zu verhindern, dass auch noch meine Freundin verletzt oder möglicherweise erschossen wurde.
Mit der linken Hand stützte ich mich am Boden ab, direkt über dem Symbol der Dark Shadows, welches direkt unter mir prangte und mit meinem Blut befleckt war.
„Bereite dem ein Ende", ertönte die kühle und tiefe Stimme von Bane, dem Anführer der Dark Shadows. Er hasste mich für das, was ich getan hatte. Und für das, was Chris tat. Allerdings hatte ich noch weit aus mehr vor gehabt.
Erneut glitten meine Augen zu Bane, welcher dem nun geschockt dreinblickenden Dylan dessen Waffe entgegen hielt. „Erschieß' sie!", befahl er monoton, worauf sein verstörter Blick zu mir schweifte.
Meine Miene blieb dennoch dieselbe. Dylan schüttelte beinahe energisch den Kopf. „Nein", brachte er leise hervor und trat einen halben Schritt zurück. „Nein", wiederholte der Junge fest entschlossen.
Eine unangenehme Stille durchflutete die Halle, als ein genervtes seufzen vom Anführer der Dark Shadows erklang. Ich spürte den kühlen, silbernen Lauf der Schusswaffe an meiner Schläfe.
Bane's stahlblaue Augen fixierten meine zierliche, verwundete Gestalt, die am Boden kauerte. Ich würde dem Tod ins Auge sehen und zeigte weder Angst noch Furcht. Ich hatte etwas gewagt, worauf ich stolz sein konnte. Und das war ich auch.
„Du hast dich mit dem Gesetz der Straße angelegt, Kleine. Und nun musst du die Konsequenzen davontragen." Seine Stimme schwankte nicht, sondern behielt weiterhin die gewohnte Kälte.
Ein leises Klicken ertönte und vermittelte mir, dass er die Waffe entsichert hatte und bereit war, mein Leben ein für alle mal zu beenden. Meine schokoladenbraunen Augen schweiften noch einmal zu meinen Freunden.
Doch mein letzter und finaler Blick blieb an Dylan hängen, welcher verzweifelt zu mir hinunter sah. Seine Augen waren glasig und dennoch wirkte er so stark, wie ich ihn kennengelernt hatte.
Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen, bevor ich meinen Kopf nach oben reckte und langsam meine Augen schloss. Der Druck an meiner Schläfe nahm zu.
„Lou!" Verzweifelt schrie meine beste Freundin meinen Namen.
Der Schuss ertönte.
Doch ich verspürte keine Schmerzen, keine Dunkelheit. Ich spürte nichts. Perplex öffnete ich meine Augen und erblickte Bane, welcher vor mir auf dem Boden kauerte und Blut hustete.
Skylar lag ausgeknockt neben ihm und Dylan hielt die Waffe von Chris in der Hand, welche er sich zuvor vom Boden geschnappt hatte. Er hatte ihn angeschossen. Als der Braunhaarige meinen erschrockenen Blick bemerkte, warf er die Waffe beiseite und kniete sich zu mir.
Sofort schlang ich meine Arme um seinen Nacken und ignorierte den pulsierenden Schmerz in meiner Schulter. Auch er drückte mich fest an sich und ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge.
Tränen stiegen mir in die Augen und ich machte mir nicht die Mühe sie zurückzuhalten. Dylan hatte mich vor meinem Tod bewahrt. Er hatte mich gerettet.
Leicht hob ich meinen Blick, als ich weitere Stimmen vernahm und Mitglieder der Hydras ausmachte, die in die Halle stürmten. Dylan und Blake mussten sie verständigt haben.
Meine Lippen streiften leicht Dylan's Ohr, ehe diese seine Wange berührten und ich einen kleinen Kuss hinterließ.
„Mein Held."
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─ 𝐄𝐕𝐄𝐑𝐘𝐓𝐇𝐈𝐍𝐆'𝐒 𝐎𝐔𝐑𝐒
Action❝ Du hast dich mit dem Gesetz der Straße angelegt, Kleine. ❞ Zwei Seelen im Kampf um Loyalität und Liebe. © 2018 𝐒𝐇𝐀𝐏𝐄𝐑𝐒𝐌𝐈𝐍𝐃