9. KAPITEL

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So begann der Skandal. Ich hatte ja wirklich keine Ahnung, auf was ich mich eingelassen hatte! Um genauer zu sein, hatte ich mir selbst ein Bein gestellt.

Von wegen halben Sachen! Der Idiot hatte ernsthaft in Betracht gezogen mir Unterwäsche zu kaufen! Das... war einfach TYPISCH für einen Mann!

Ted: Wie ist denn deine Körbchengröße?

Ich: Bitte?!

Ted: Du hast schon verstanden!

Spöttisch hielt er mir einen roten BH mit Spitze unter die Nase. Argwöhnisch hob ich eine Augenbraue und warf ihm bloß einen missbilligenden Blick zu.

Ich: NEIN!

Ted: Komm schon! Du darfst mir ja auch Boxershorts kaufen!

Er zwinkerte mir zu.

Ich: Oh ja und wie ich das werde!

Daraufhin wurde ich schon Richtung Umkleidekabine geschleppt.


Ted: DARF ICH JETZT ENDLICH SCHAUEN???

Ich: Spinnst du jetzt total?!

Ted: Emma, du hast selber gesagt, ich bin zu verklemmt!

Ich: Damit meinte ich aber nicht, dass du mich jetzt halbnackt beglotzen darfst!

Ich betrachtete mich im Spiegel, während von der anderen Seite des Vorhangs bloß Gekicher zu hören war. Ted hatte mir einen schwarzen Büstenhalter mit Push-Up ausgesucht, der ein perfekt betontes Dekolté hervorbrachte. Hinzu auch einen gleichfarbigen Slip, der wie angegossen saß. Das Ergebnis war wirklich beeindruckend. Ich musste selbst zu geben: Ted hatte Geschmack, was das betraf.

Hatte er auch genau so Erfahrung? Er war ein Jahr älter wie ich, da wäre das schon möglich... Kaufte er mir etwa aus nur solchen Gründen diese Reizwäsche? Dachte er, ich würde mit ihm in die Kiste steigen?? Auf was hatte ich mich nur eingelassen?!

Ted: Alles okay da drin? Soll ich mal rein kommen?

Ich: NEIN!

Ted: Sicher?

Ich: JA, um Himmels Willen!

Schließlich zog ich mich wieder vollständig an und trat aus der Kabine. Ted starrte mich mit großen Augen an. Hatte ich was im Gesicht oder was war passiert?

Verwirrt betastete ich meine Wangen. Nein, fühlten sich normal an.

Ich: Was?

Ted: Nun ja, irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt.

Ich: Wie denn? Hast du wirklich gedacht...?

Ich lachte lauthals los, als ich seine enttäuschte Miene sah. Doch funkelten seine Augen nur so und hatten nun schon ein eher dunkles Grün angenommen.

Ich: Komm, auf in die Männerabteilung!

Ted: Aber...!

Ich: Nichts aber! Jetzt bin ich dran!!


Als die Outfits endlich alle eingekauft waren, gingen wir noch schnell was in einem Schnellrestaurant essen. Schließlich standen wir an der Theke und ich bestellte schon.

Ich: Hallo. Einen Salat und... 'nen Kaffee, bitte. Das wär's dann auch schon.

Ich spürte wie Ted mich von der Seite ungläubig musterte, doch ich ignorierte es. Ging ihn doch nichts an, was ich aß!

Ted: Für mich einen XXL Burger und noch eine große Cola, bitte. Ach, legen sie auch noch 'ne Pommes drauf.

Nun war ich diejenige, die ihn verwundert betrachtete. Hatte er wirklich vor das ganze Zeug zu essen? Heiliger Bimbamm...
Die Kassiererin drückte uns teilnahmslos das Tablett in die Hände, woraufhin Ted es rüber zu einem freien Tisch in die Ecke trug. Brav folgte ich ihm zu dem noch einigermaßen ruhigen Plätzchen. Sofort begann Ted seinen Burger zu verschlingen, als hätte er seit Jahren nur Klopapier zum Essen gehabt. Was war nur in ihn gefahren? Er sah aus wie ein gefräßiges Nilpferd!

Der Schöne und das BiestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt