Ky

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„Wer war das Mädchen, das gestern mit dir Händchen gehalten hat?", fragte ich meinen großen Bruder Ky.

„Ach die". Er grinste. Sein übliches Grübchen-Grinsen. Das gleiche wie das meiner Mutter.

„das war Jessica. Sie geht in die 11 , wurde mir aber schon nach 10 Minuten langweilig. Also gewöhn dich nicht an sie, bald ist sie wieder weg."

Ich schubste ihn leicht, sodass er fast vom Dach seines Jeeps fiel, auf den wir beide saßen und am letzten Tag der Ferien den Sternenhimmel betrachteten.

„Gehts noch? So geht man nicht mit Frauen um", schimpfte ich ihn und wedelte mit meinem Zeigefinger vor seinem Gesicht herum.

„Woher willst du denn wissen wie man mit Frauen umgeht?", neckte er mich „Außer dich selbst kennst du ja keine"

Die Erinnerung verblasst.
Entweicht mir langsam wie Rauch in einer Sommernacht.
Verzweifelt versuche ich, an ihr festzuhalten.

Ich vermisse Ky so unglaublich, ich will ihn weiterhin sehen.
Egal wie gemein er manchmal zu mir war, oder wie er ungeniert mit jedem Rock an der Schule flirtete, oder egal wie oft er mich wegen meiner Unbeliebtheit ärgerte, so war er doch mein großer Bruder und passte immer auf mich auf.

Vielleicht war auch er ein Grund dafür, dass ich so unbeliebt war. Als ich gerade in die 4. Klasse kam, wollte sich ein Junge aus meinem Jahrgang mit mir anfreunden.
Ich weiß nicht was Ky ihm angetan hat, ich weiß nur, dass dieser Junge eine Woche lang krank war und mich danach gekonnt ignorierte.

Mein großer Bruder war halt sehr leicht reizbar, wenn es um mich und einen anderen Jungen ging.

Doch plötzlich  bekomme ich Wasser in den Mund, verschlucke mich und Spucke es aus.

Direkt in die Badewanne, in der ich liege.

Verwirrt blicke ich mich um und sehe Hunter, der mit einem Wassereimer neben der Wanne kniet und mich mal wieder anstarrt.

Erst jetzt wird mir bewusst, dass er mir Wasser über den Kopf gekippt hatte um mich aufzuwecken.

Eiskaltes Wasser, sodass ich sofort zu frieren beginne.

Wütend stehe ich auf, rutsche dabei aber fast auf der Pfütze aus Wasser und Spucke aus, doch Hunter schlingt seine Arme um mich und hält mich fest.

Erschrocken klammere ich mich an seinen Hals .

Einen Moment starren wir uns in die Augen, bis er sich herunterbeugt und mich leidenschaftlich küsst.

Immer noch etwas geschockt lasse ich es geschehen.
Vielleicht genieße ich es sogar ein bisschen.

Seine Lippen fühlen sich feucht an, als hätte er sie davor mit seinem Speichel benetzt.
Es ist aber nicht unangenehm, sondern fühlt sich echt toll an.
Warm und weich.

Er löst sich von mir, ist mit seinem Gesicht aber noch ganz nah an meinem und ich spüre seinen warmen Atem auf meiner Haut.

„Ich habe eine Überraschung für dich Baby"

Verwirrt starre ich ihn an, als er sanft meine Arme von seinem Hals entfernt und auf seinen Bauch legt.

Ich lasse meine Blick über seinen straffen, gebräunten Bauch gleiten und mir fällt auf, das er oben herum nackt ist,als ich etwas entdecke.

Etwas direkt auf seiner Brust und mir stockt der Atem,als ich sehe was es ist.

FREYA

Mein Name.
Auf seiner Brust
Eingeritzt
Von Blut verkrustet

Er hat sich meinen Namen in die Brust geritzt.

Ich kann nicht mehr, fange an zu schreien.

Dieser Mann ist krank. Sowas von krank

Und ich fange noch lauter an zu schreien, als ich mich daran erinnere, dass er genau das gleiche auch bei mir getan hat. Mit seinem Namen.

Mein Gesicht fühlt sich schon feucht an von den Tränen.

Verwirrt blickt Hunter mich an.

„Babe, was ist los? Gefällt es dir nicht? Hab ich es nicht schön genug geschrieben?"

Ich Presse die Lippen zusammen, und nicke langsam.

Das kostet mich fast meine komplette Überwindung , aber ich schaffe es.

„Oh, das tut mir schrecklich leid , Baby. Ich mache es gleich nochmal , schöner, ok? Dann gefälllt es dir sicher besser. Schlaf etwas. Du siehst fertig aus"

Ich nicke gequält und schaffe es schließlich irgendwie ins Schlafzimmer zu kommen.

Schwach lege ich mich ins Bett und mein Blick bleibt am Fenster hängen.
Ich beobachte die alten Bäume , wie sie sanft im tackt des Windes wiegen.
Ich folge auch mit den Augen den Weg eines Blattes, das sich von Ast gelöst hat und nun langsam zu Boden segelt.
Langsam und ohne Zwang.

Heute Nacht werde ich auch so sein. Heute Nacht werde ich hier heraus kommen. Koste es, was er wolle.

Ich habe das Kapitel etwas überarbeitet, da ich noch nicht zufrieden damit war.
Hoffentlich gefällt es euch jetzt besser👻💞

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 29, 2018 ⏰

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The Psycho's Girl*abgebrochen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt