Vom Schreiben

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Ich schreibe viel. Zu viel.
Ich schreibe, weil ich Angst habe zu reden.
Eigentlich habe ich auch Angst zu schreiben
oder zu denken.
Ich habe schlichtweg Angst zu leben.
Weil ich nicht weiß wofür ich leben;
wofür ich auf der Erde bin.

Und darum sitze ich hier und schreibe.
Wort für Wort, Zeile für Zeile
Buchstabe für Buchstabe, Satz für Satz
Sinnentleerte Aneinanderreihungen von Gedanken
Seite für Seite, Buch für Buch
Immer weiter, immer mehr
In der Hoffnung, dass mich das irgendwann erfüllt.

Man könnte sagen das Schreiben ist wie eine Droge.
Ich kann nicht aufhören, sonst bekomme ich Entzugserscheinungen.
Aber ich kann manchmal auch nicht weitermachen.
Denn wenn ich zu viel schreibe
verliert das Schreiben seinen Sinn.
Und irgendwann höre ich ganz auf.

Dann war jedes Wort und jede Zeile
jeder Buchstabe und jeder Satz
jede Seite und jedes Buch
möge es noch so sinnlos erscheinen
vollständig für den Müll.

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