Die Hölle

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Ein hupendes Auto brachte mich zurück ins Hier und Jetzt. Erschrocken sprang ich zur Seite, als ich merkte, dass ich der Grund war, weswegen der Fahrer hupte. Ich bekam noch einen wütenden Blick zugeworfen, dann fuhr der Wagen weg.

Während ich dem Wagen hinterher starrte, lief ich um eine Ecke. Gerade als ich meinen Kopf wieder nach vorne drehen wollte, um zu sehen, wohin ich lief, stieß ich gegen jemanden und fiel zu Boden. Die Person drehte sich um und sah hinter sich zu mir herunter. Es war ein Junge, höchstens zwei Jahre älter als ich. Seine braunen Haare fielen ihm leicht ins Gesicht und er starrte mich einfach nur an.

»Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst?«, fragte er und musterte mich nun mit zusammengezogenen Augenbrauen.

»Äh... tut mir leid!«, antwortete ich, mehr oder weniger, auf seine Frage, während ich mich aufrappelte und wieder normal hinstellte. Als er sich wegdrehte, lief ich einfach an ihm vorbei und tat so, als wäre nichts gewesen. Dabei spürte ich deutlich die Blicke seiner Freunde auf mir, die ich erst beim Vorbeigehen bemerkte. Doch auf keinen Fall würde ich mich jetzt noch einmal umdrehen um nachzusehen, was die machten. Lachen konnte ich sie jedenfalls noch immer hören, als ich schon um die nächste Ecke in eine kleine Gasse abbog. Als gäbe es nichts lustigeres als ein Mädchen, das vor einen Jungen lief und hinfiel. Aber gut, mir sollte egal sein, was die dachten! Wahrscheinlich sah ich die ohnehin nie wieder.


»Rachel!«, hörte ich Amber rufen, als ich durch das Tor James' Hof und damit die Hölle betrat. Mum würde stinksauer sein, weil ich einfach gegangen war, aber das interessierte mich jetzt nicht. Nachdem ich zwei Stunden einfach nur herumgelaufen war und nachgedacht hatte, konnte sie mir jetzt erzählen, was sie wollte, ich würde mich weder entschuldigen, noch einsehen, dass ich einen Fehler begangen hatte, indem ich einfach gegangen war. Denn den größeren Fehler hatte sie gemacht, indem sie uns James verheimlicht hatte.

Amber kam auf mich zu gerannt und ich schloss sie in meine Arme, als sie ankam.

»Wieso bist du weggegangen? Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht! Mum war wie aufgelöst und James hat sich nur um sie gekümmert. Ich war beiden vollkommen egal! Wieso hast du mich einfach allein gelassen?« Amber kuschelte sich in meine Arme und ich drückte sie fester an mich.

»Ich lass dich nie mehr alleine mit denen, ok? Tut mir echt leid, dass ich gegangen bin, aber jetzt bin ich ja wieder da!«

Amber sah mich an und das schwache Licht der fast untergegangenen Sonne erleuchtete ein Stück ihres Gesichts. Nein, ich würde sie definitiv nie wieder allein in so einer Situation lassen!

Noch einmal drückte ich meine kleine Schwester fest an mich, bevor ich Mums Stimme hörte, die tadelnd meinen Namen rief. Ein Blick nach oben zur Veranda zeigte mir, dass sie bereits auf dem Weg hierher war.

Ich ließ Amber los, hielt aber ihre Hand fest. Ich hatte sie lange genug allein gelassen! Mum stellte sich vor mich und verschränkte die Arme.

»Was sollte das werden, Fräulein? Du hast mich hier bis auf die Knochen blamiert mit deinem Verhalten! Sowas wird nicht mehr vorkommen! Du gehst jetzt sofort rein und entschuldigst dich bei James!«

»Kommt nicht in die Tüte!«, erwiderte ich und Amber kicherte leise. Mum bemerkte es trotzdem.

»Du solltest schon lange im Bett sein, was stehst du noch hier herum?!«, schrie sie Amber wütend an, die meine Hand vor Angst fester drückte. Schützend stellte ich mich vor sie.

»Dass wir diejenigen sind, die blamiert worden, scheint dir wohl gar nicht in den Sinn zu kommen?!", erwiderte ich.

»Ihr? Dass ich nicht lache! Ich habe mich geschämt für dein Verhalten! Also geh jetzt rein und entschuldige dich, oder du bekommst Hausarrest!«

Bitter lachte ich auf. »Und wenn du mich mein Leben lang einsperren würdest, ich habe keinen Fehler gemacht, für den ich mich entschuldigen müsste! Den Fehler hast du gemacht!«

Mit diesen Worten drehte ich mich zum Haus um und ließ meine Mutter zum zweiten Mal einfach stehen.

Hey :) Tut mir leid, dass so lange nichts kam, hatte aber nicht wirklich Zeit zum Schreiben. Jetzt versuche ich, wieder regelmäßiger weiter zu schreiben und hoffe, dass ihr weiterhin dabei seid und weiter lest...

Eure Isabelle.<3

Shit happens!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt