CHANCE | TODOMOMO

06|Wir hassen dich

"Und hattet ihr Spaß?",frage ich die Kinder,während ich die Millionen von Tüten ins Haus trage.
"Haaaai",quicken beide und laufen an mir vorbei ins Wohnzimmer.
Kichernd schließe ich die Tür und laufe hoch.
In Shinki's zimmer lege ich seine Tüten ab und in Rei's seine,danach gehe ich in mein Zimmer und zieh mich um.

"Habt ihr Hunger?",frage ich die Kinder ,während ich die Treppen runter laufe und ins Wohnzimmer gehe.
"Bisschen",antworten Sie ehrlich.
Als ich gerade etwas erwidern möchte ,unterbricht mich Rei,"Mama,kannst du uns vielleicht mal Bilder von damals zeigen? Bevor wir da waren? Mit deinen Freunden? Aus deiner Schulzeit? Das hast du noch nie gemacht","oh jaa",steigt Shinki motiviert ein. Ich lächel beide an,"klar. Ich gehe uns einen snack vorbereiten. Macht es euch schon einmal gemütlich,Hai?",gebe ich von mir,"haihai",bekomme ich zu hören.
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"Etwas ungesund,aber hey,heute ist es erlaubt",sage ich kichernd und lege die Erdbeeren und geschmolzene Schokolade auf einen kleinen Tisch vor der Couch,danach setzte ich die Gläser ab und fühle uns Saft ein.
"Lecker",sagen beide schwärmend. Kichernd schaue ich beide an,"ich geh dann mal einige Alben holen",teile ich danach mit und gehe die Treppen hoch in mein Zimmer.
Dort gehe ich zu einem Regal,wo ich seeeehr viele Alben entnehme und dann wieder runter ins Wohnzimmer gehe.
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"Da bin ich wieder",sage ich als ich mich zwischen ihnen nieder lasse.
"Zeig schon,zeig schon",quickt Shinki glücklich,"nicht so schnell",sage ich kichernd. "Nun gut,fangen wir mal an",spreche ich danach und öffne mein erstes Fotoalbum.

"Mama,bist du das??",fragt mich Rei mit großen Augen und zeigt auf das erste Bild.

"Hai",antworte ich lächelnd,"wow",kommt es dann knapp aus Shinki's Mund,"du siehst ja immernoch so aus,Mama",teilt mir Rei mit, "findest du?",frage ich lachend,worauf beide nicken,"danke",bedanke ich mich dann immernoch lachend.

"Wer sind die?",fragt mich diesmal Shinki und zeigt auf eins der Bilder.

"Das sind Tante Ochako,Tante Tsuyu,Tante Kyoka,Tante Mina und ich",antworte ich und Blätter weiter. Bei diesem Bild bleibt mein Herz kurz stehen. Ein Bild mit ihm.
"Wer ist das,Mama?",fragt mich Shinki interessiert.
"Das ist..Sh..oto",antworte ich leise,"Oh",bekomme ich von ihm zuhören, "wieso bist du mit ihn auf diesem Bild,wenn du immer traurig wirst,wenn man seinen Namen erwähnt? Wer hat das Foto überhaupt aufgenommen?",fragt mich Rei besorgt.
"Tante Ochako",antworte ich ehrlich zur letzten frage.
"Du siehst aber glücklich aus..Was hat dieser Mann gemacht, um dich so traurig zu machen, sobald du seinen Namen hörst?",fragt mich Shinki besorgt.
Ich schaue das Bild nochmal an, ehe ich in die besorgten Augen meiner söhne schaue.

"Er hat mich verlassen",beantworte ich ihre Frage. Stille.
Sie wissen nicht was sie sagen sollen. Wie sollten sie es auch wissen? Sie sind vier! Vier verdammt!
"Wieso?",fragt mich Rei nun, "Ist er Papa?",fragt er daraufhin. Sofort schlage ich meine Augen geschockt auf und schaue ihn an.
"Wie kommst du auf sowas?!",frag ich ihn direkt,"E-er..hat die selben Haare, wie wir..",beantwortet er meine frage leicht ängstlich,"außerdem sieht er aus wie wir nur in groß",erklärt Shinki weiter.

Ich atme ein und aus. Du musst ihnen jetzt die Wahrheit sagen,Momo!
"Nun gut..Er..,Shoto,er ist euer Vater",sage ich und schaue in ihren geschockten Augen. "Mama",sagt Shinki und schaut mich traurig an,"Wieso hat er uns alleine gelassen?",fragt mich Rei bitter,"wieso hat er dich verlassen?! Wieso!?",fragt er weiter,"wieso hat er dich traurig gemacht?! So jemand kann nicht unser Papa sein! Niemals!",redet er weinend weiter.
Ich schaue ebenfalls mit Tränen in den Augen meine Kinder an.
"Es..ist nicht seine s-schuld",beichte ich,"ich habe ihm nie gesagt,dass ich schwanger bin und das er Vater wird",erzähle ich,enttäuscht von mir selbst,weiter.
Beide schauen mich mit ihren braunen Augen an. In ihnen erkenne ich Trauer,Schmerz,Wut,Verzweiflung und Enttäuschung.

Beide stehen plötzlich auf und schauen mich kalt an,"wir..dachten,dass du uns liebst,Mama! Wir..sind vielleicht erst vier,aber wir verstehen viel. Du..hast uns unseren Papa weggenommen..",redet Shinki weinend,"und du hast Papa seine Kinder weggenommen! Wir hassen dich!",sagt Rei.
Geschockt schaue ich beide,mit Tränen in den Augen, an,"k-kin-",

"ICH WÜNSCHE MIR SO SEHR,DASS ER UNS ZU SICH HOLEN WÜRDE!",unterbricht mich Shinki wütend. So laufen beide hoch in eines der Zimmer,denn ich höre nur eine Tür zuschlagen.
Kurz zucke ich zusammen.

So..Sollte es nicht sein.. Ich habe versagt. Ich habe nicht nur als feste Freundin versagt,nein. Auch als Mutter. Ich habe mich noch nie so erbärmlich gefühlt, wie ich mich jetzt fühle.
Noch nie haben sie mich mit solchen Augen angeschaut. Noch nie haben sie ihren Ton mir gegenüber so erhoben. Noch nie,noch nie haben sie mir gesagt,dass sie mich hasse. Verdammt nochmal,NOCH NIE!

Warum musste es nur so kommen?! Warum musste Shouto mich alleine lassen?! Wieso ist er wieder zurück gekommen?! Warum?!

Langsam stehe ich auf und bringe die Gläser und Teller zurück in die Küche. Danach sammel ich die Alben und gehe weinend die Treppen hoch in mein Zimmer,wo ich es zurück ins Regal stelle.
Danach verlasse ich wieder mein zimmer und gehe rüber zu Rei's zimmer,da die Tür davon zu ist,denke ich,dass beide sich da aufhalten.

Ich klopfe dreimal an. Keiner sagt etwas.
Noch einmal klopfe ich an,"GEH WEG!",höre ich beide stimmen rufen.
Verletzt drücke ich die klinke runter und will sein Zimmer betreten.
Als ich drin bin,schaue ich in die verheulten Gesichter meiner Söhne.
"Gomen'nasai..",entschuldige ich mich verzweifelt,"wir..hassen dich! W-wir wollen nur n-noch zu Papa!",redet Shinki bitter zu mir,"Weg von hier! Weg von dir!",sagt Rei wütend.
Als ich gerade etwas erwidern möchte,klingelt es an der Tür.
"GEH JETZT!",schreit Shinki mich weinend an,kommt auf mich zu,schiebt mich aus dem Zimmer und klatscht die Tür zu.

Verheult gehe ich die Treppen langsam runter und bleibe vor der Tür stehen. Ich wische mir die Tränen weg und öffne langsam die Tür.

Als ich hoch schaue,bleibt mein Atem stehen. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen und mein Bauch kribbelt.
"Momo",höre ich seine kalte stimme sagen.

Er steht vor meiner Tür..