Die Jugendliebe von Michael Patrick Kelly

➡ Kapitel 8 ⬅

Am nächsten Tag bin ich schon etwas früher wach. Leise tapse ich rüber ins Wohnzimmer, um nach meinem Gast zu schauen. Da liegt sie. Eingemurmelt in der Bettdecke und noch friedlich wie ein Engel am schlafen.
Leise gehe ich in die Küche, um uns etwas Frühstück bereitzustellen. Dabei fällt mir auf, dass ein Einkauf bald wieder nötig wäre. Egal für uns reicht es ja. Ich lasse Joelle noch ein bisschen schlafen und wecke sie dann eben später. Schade dass sie heute wieder zurück fährt. Aber gut, ich habe ja auch wieder einige Termine mit meinen Geschwistern.
Nur 30 Minuten später scheint Joelle auch wach geworden zu sein, denn man hörte Schritte. ,,Paddy?", höre ich verschlafen ihre Stimme sagen. ,,Ich bin in der Küche".
Noch etwas verschlafen tapst Joelle in die Küche und setzt sich hin. Sie fängt an zu strahlen, als sie den gedeckten Tisch vor ihren Augen sieht. Ungläubig schaut sie zu mir und ich grinse. ,,Hast du extra den Tisch gedeckt?", fragt sie um das zu realisieren. Ich nicke zur Bestätigung. ,,Klar. Denkst du ich lasse dich mit leerem Magen zurück fahren?". Lachend setze ich mich dazu und mache mir ein Brot. Joelle schmunzelt ebenfalls. ,,Das ist wirklich lieb".
Ihre langen Haare hat sie zu einem Zopf gemacht und bedient sich dann. ,,Wenn du noch was brauchst, sag nur bescheid", weise ich daraufhin und beiße in mein Brot. ,,Danke für bisher alles in dieser kurzen Zeit", bedankt sie sich wieder einmal. Ich habe das wirklich gerne gemacht.
Mir wurde nämlich beigebracht, dass sich sowas gehört. Außerdem hat Joelle es sich verdient ein bisschen verwöhnt zu werden, so wie ich sie bisher kennengelernt habe. ,,Ach ist doch kein Problem".
Nach einem gemeinsamen, ausgiebigen Frühstück packt sie ihre Sachen zusammen und dann bringe ich sie noch zum Hauptbahnhof. Ich hoffe, wir würden uns in Zukunft öfter sehen, wenn das möglich ist.
Leider vergingen die Minuten, bis ihr Zug einfährt, wahnsinnig schnell vorbei. ,,Ich würde mich freuen, wenn wir uns wiedersehen würden", fange ich dann nach kurzem schweigen ein Gespräch an. ,,Ich mich auch. Wir schreiben weiter und sobald du keine Termine hast, sag mir bescheid, ja?". Ich nicke und ziehe Joelle in eine lange Umarmung. Ihr Parfüm ziehe ich in meine Nase ein und als der Zug dann eintrifft, lösen wir uns. ,,Bis dann, Paddy", sagt sie sanft und lächelt mich richtig süß an. ,,Bis dann". Bevor Joelle einsteigt, winkt sie mir nochmal zu. Ich winke zurück und gehe erst dann wieder weg, als der Zug außer Sichtweite ist..