Die Jugendliebe von Michael Patrick Kelly

➡ Kapitel 13 ⬅

Dann herrscht schweigen. Immer noch liegt Joelle's Hand in meiner und ich sehe sie schmunzelnd an. Sie wird mit vielen Geräten versorgt.
,,Wird Joelle sich davon erholen?", frage ich gedankenverloren ihre Mutter. Diese legt mütterlich einen Arm um mich. ,,Die Ärzte sind da ganz zuversichtlich und ich auch. Joelle ist ein starkes und tapferes Mädchen", stolz gibt Maria ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. Sanft küsse ich Joelle's Handrücken und lasse ihre Hand wieder los. Ich werde solange bleiben, bis sie wieder ihre wunderschönen Augen öffnet.
,,Wollen wir uns vielleicht mit einem Kaffee bestärken und dann wieder zurückkommen? Vielleicht ist sie dann wieder bei Bewusstsein?", schlägt Maria lächelnd vor und ich sage natürlich nicht nein. Der Kaffee hat wirklich gut getan, sodass wir wieder zurück gehen. Ich mag Joelle's Mutter jetzt schon. Wie gerne würde ich meine Mama auch nochmal in den Arm nehmen und ihr sagen, wie sehr ich sie liebe? Jeder Gedanke daran ist wie ein Stich ins Herz. Als würde mir jemand immer wieder und wieder ein Messer reinstechen. Sie und Papa waren ein glückliches Paar, auch wenn es alles andere einfach ist mit so vielen Kindern unter einem Dach zu leben. Keiner von uns ist je zu kurz gekommen, alle haben gleich viel Liebe zu spüren bekommen. Ich habe bis heute noch sehr viel Respekt, wie sie das alles hinbekommen haben. Besonders unserem Vater haben wir zu verdanken, dass wir mit der Musik weitergemacht haben.
Der größte Teil meiner älteren Geschwister meint auch, dass ich eine Charaktereigenschaft von unserer Mutter geerbt habe: die Liebe zu anderen Menschen.
Als wir dann aus dem Aufzug aussteigen und vor der Zimmertür stehen, wollte ich gerade die Tür öffnen und reingehen, da merke ich, wie die Hand von Maria auf meiner Schulter liegt und mich anlächelt. ,,Warte mal kurz Paddy", bittet sie mich und verwirrt schaue ich in ihre ebenfalls braunen Augen. Was kommt jetzt? Und wieso soll ich stehen bleiben? Ist es etwa was, was ihre Tochter nicht mitbekommen soll?
,,Weißt du, ich habe das Gefühl, du scheint Joelle wirklich gut zu tun. Sie ist viel aufgeschlossener und hat immer ein Grinsen im Gesicht, wenn sie vor allem von dir schwärmt", erklärt sie mir und macht kurz eine Pause. Habe ich gerade richtig gehört? Joelle schwärmt Zuhause von mir? Wie süß. ,,Ich bin froh, dass ihr euch auf einem verrückten Weg kennengelernt habt. Bitte mach sie weiterhin glücklich", lächelnd nimmt sie dabei meine Hand und lässt sie nach Sekunden wieder los. Ich nicke. ,,Das freut mich sehr zu hören und ich werde Dir das Versprechen". Danach betreten wie wieder das Zimmer und sieh da: Joelle hat ihre Augen auf! Endlich!!