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Vertrauen war noch nie meine Stärke, doch nach dem was passiert war, ist es nun völlig unmöglich. Wie soll man jemanden vertrauen, wenn man bis her nur hintergangen wurde?


Während nun alle mit ihren Finger auf mich zeigten, kroch ich immer weiter in mein Schneckenhaus hinein. Was soll man auch machen? Als sechsjährige hat man nicht gelernt sich gegen Mobbing zu wehren. Ich lies alles auf mich einschlagen, jedes einzelne Wort, und jedes einzelne Wort hinterließ eine blutende Wunde. Ja, ich hab mich schon im frühen Kindesalter geritzt. Wieso? Weil ich mir nicht anders zu helfen wusste! Ich wollte nicht mit meinen Eltern darüber reden, geschweige denn mit einem Lehrer, dann hätten die Schüler noch mehr Angriffsfläche gehabt.




Damit verging jeder Tag im gleichen Schema. Ich betrat das Schulhaus und wurde natürlich sofort mit den ersten Worten belegt. Ich habe wie immer verkrampft versucht nicht zu weinen, was mir damals sehr schwer fiel. Selbst im Unterricht fühlte ich mich unsicher, da ich neben meinem größten Mobber sah's. Man denkt vielleicht Kinder petzten alles, aber sicher nicht wenn es um so etwas geht. Und der Spruch das Kinder immer lachen, stimmt auf keinen Fall. Ich hatte nie etwas zu lachen, aber immer einen Grund zu weinen.



Natürlich sah's ich dann überall alleine, ich fühlte mich immer unwohler in meiner eigenen Haut, dass ich mir von Herzen wünschte jemand anderes zu sein. Dieser Wunsch hat sich bis heute nicht geändert.


Selbst meine Erzieher im Hort erkannten nicht einmal in welcher Lage ich mich befand.


Damit ging ich jeden Tag bis zu meinem letzten Schultag in die Schule. Natürlich hoffte ich, dass sich alles ändern würde. Ich ein neues Leben auf der neuen Schule starten konnte. Aber davon fehlte jede Spur, aber dazu komme ich später.



Selbst am letzten Schultag, wurde ich bis aufs letzte beschimpft wenn niemand in der Nähe war um davon etwas mit zu bekommen. Und wenn es jemand mitbekam sagte derjenige natürlich nix.



Am Ende reichten sich alle die Hände und wünschten jedem Glück auf der neuen Schule, aber mir? Mir wünschte man den Tod. Ende der vierten Klasse mit 10 Jahren. Zu gern hätte ich gewusst ob ich damit wirklich, diesen Menschen eine Freude damit gemacht hätte. Und wenn du als kleines Kind darüber nachdenkst, ist schon so gut wie dein ganzes Leben besiegelt. Besiegelt mit Suizidgedanken, Armen mit Ritznarben und starke Depressionen aber davon hatte ich noch keine Ahnung. Also dachte ich weiter darüber nach, ohne zu wissen in welches Unglück ich mich eigentlich stürzte.

Life Is Always DangerousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt