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Wir beeilten uns meine Koffer zu ihrem Auto zu bringen und hatten Glück, dass Lou von niemandem erkannt wurde.

Während der Autofahrt legte sich meine Anspannung ein wenig. Lou erzählte mir von ihrer kleinen Tochter und auf was ich zu achten hatte.

„Eigentlich ist sie ziemlich pflegeleicht. Ein kleiner Engel sozusagen. Sie liebt alles und jeden, aber am meisten natürlich Harry.“

Ich hatte das Gefühl rot zu werden und starrte angestrengt aus dem Fenster. Die Gebäude rauschten an mir vorbei und erst jetzt wurde ich mir erst so richtig darüber bewusst, wo ich mich befand. Ich war tatsächlich in London!

Lou grinste. Ihr war meine Reaktion nicht entgangen.

Schon bald lenkte sie den Wagen in eine Einfahrt. Das Haus lag ein wenig außerhalb der Londoner Innenstadt. Es war nicht ganz so groß, wie ich es mit vorgestellt hatte, aber trotzdem atemberaubend. Es war sehr schlicht und stilvoll gehalten, von außen, sowie auch von innen.

„Wir lassen deine Sachen erst mal im Auto, die kann Tom dann später hochschleppen.“

Lou legte den Arm um meine Schultern und zog mich zur Haustür.

Schon als wir in dem großen Flur standen, hörte ich Kinderlachen und eine Männerstimme.

Meine neue Host-Mum lächelte mir aufmunternd zu und zog mich dann hinter sich her in das geräumige Wohnzimmer.

Auf der Couch saß Tom und zu seinen Füßen spielte Lux. Als wir hereinkamen stand er auf und kam strahlend auf mich zu.

„Hallo Charlotte! Freut mich dich endlich kennen zu lernen!“

Er schüttelte mir mit festem Druck die Hand und lächelte. Ich mochte es, wie man hier meinen Namen aussprach. Die deutsche Version von „Charlotte“ gefiel mir ganz und gar nicht.

Plötzlich spürte ich eine sanfte Berührung an meinem rechten Knie.

Ich blickte hinunter und sah, dass Lux neben mir stand und mit großen Augen zu mir aufschaute.

Ich ging in die Hocke und lächelte sie an.

„Hallo Lux. Ich bin Charlotte.“

Einen Moment lang sah sie mich einfach nur weiter an, ehe sie erneut ihre kleine Hand hob und in meine langen blonden Haare griff. Sie quietschte vergnügt auf und begann dann zu lachen.

Lou kniete sich neben uns.

„Siehst du, ich hab ja gesagt, sie wird dich mögen!“

- Zeitsprung -

Die eine Woche verging wie im Flug.

Während Lou und Tom alles für die bevorstehende Welttournee richteten, beschäftigte ich mich mit Lux. Lou hatte Recht gehabt, die Kleine war wirklich ein Engel. Sie weinte oder quengelte nur selten und hörte meistens auf das, was ich sagte. Meistens. Außer, wenn es um Kekse ging. Sie war gnadenlos vernarrt in Kekse und eine kleine Künstlerin, wenn es darum ging mir eben diese abzuschwatzen.

Da so viel vorzubereiten war, hatte ich noch keine Gelegenheit gehabt die Jungs kennenzulernen. Besonders Natalie war darüber sehr enttäuscht. Zwei Tage nach meiner Ankunft hatte ich mit ihr geskyped und sie über die bisherigen Ereignisse unterrichtet. Es war bereits Abend und Lux war auf meinem Schoß eingeschlafen. Natalie bekam sich gar nicht mehr ein, wie süß dieser Anblick doch war.

Ich lächelte bei dem Gedanken daran und griff nach einem Haarband. In einer halben Stunde würden wir aufbrechen und ich musste mich langsam fertig machen.

Ich band mein Haar zu einem hohen und leicht unordentlichen Zopf zusammen. Ich tuschte meine Wimpern und betonte mein schmales Gesicht mit ein wenig Rouge.

Für den Flug hatte ich eine bequeme Jeans und ein schlichtes schwarzes Oberteil gewählt.

Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel und verließ dann das Badezimmer. Meine letzten Schminkutensilien verstaute ich in meiner Handtasche und sammelte auf dem Weg durchs Haus noch die letzten Spielsachen von Lux auf.

Eine Stunde später waren wir am Flughafen angekommen. Tom und Lou schoben vollbepackte Gepäckwagen vor sich her, während Lux auf meiner Hüfte saß und mit erstauntem Blick das Treiben um sie herum betrachtete.

Nur einmal mussten wir anhalten, weil Lou von zwei jungen Mädchen erkannt wurde, die unbedingt Fotos und Autogramme haben wollten. Ich konnte es ihnen nicht verdenken. Vor einiger Zeit hätte ich bestimmt genauso reagiert.

Jetzt wo ich sie und Tom kannte, erschien es jedoch alles in weiter Ferne, wie aus einer anderen Zeit. Tom war für mich schon jetzt wie ein großer Bruder und Lou wie die große Schwester, die ich nie hatte.

Wir passierten die Sicherheitskontrolle und anschließend folgte ich den beiden in einen abgetrennten Bereich. Erst jetzt fiel mir ein, dass wir nicht mit einem normalen Passagierflugzeug fliegen, sondern mit einem Privatjet reisen würden.

„Du kannst mir Lux hier warten, wir kommen gleich wieder, in Ordnung?“, sagte Tom und deutete auf einige Sessel in der Lounge in der wir uns befanden.

Ich nickte schälte mich aus meinem roten Trenchcoat und setzte mir Lux anschließend auf den Schoß.

Sie zappelte und gab mir schließlich eindringlich zu verstehen, dass sie lieber fangen spielen wollte, anstatt hier rumzusitzen. Eigentlich war das sogar eine ziemlich gute Idee, dann konnte sie später im Flugzeug schlafen. Also ließ ich sie von meinem Schoß klettern und gab ihr einigen Vorsprung, bevor ich mich aus dem gemütlichen Sessel erhob und ihr hinterher durch die Lounge jagte.

Sie lachte und schrie dann vor Vergnügen wie am Spieß.

„Spinnst du? Lass das Kind in Ruhe!!!“, hörte ich plötzlich eine wütende Stimme hinter mir.

Ich gab meine Verfolgungsjagd auf und blickte mich um.

Hinter mir stand Harry Styles, der mich wütend anblickte.

„Was glaubst du, was du hier machst? Sie kidnappen? Ich wusste ja, dass wir verrückte Fans haben, aber sowas ist ja wohl das Letzte!“

Ich war so überrumpelt von seinem Auftauchen und seiner Annahme ich wolle Lux kidnappen, dass ich unwillkürlich losprustete.

„Ich wüsste nicht, was daran komisch sein sollte.“

Harry war tatsächlich verstimmt. Bei noch keinem Interview hatte ich ihn derartig wütend gesehen.

Er hatte eine tiefe Falte auf der Stirn und die Augenbrauen fest zusammengezogen. Seine Lippen formten eine harte Linie und sein Kiefer war deutlich angespannt. Er hatte die Fäuste geballt und blickte mich noch immer kalt an. Ich konnte nicht anders, als zu registrieren, dass er besser aussah, als ich erwartet hatte. Sein dunkles Haar hatte er lässig zurückgestrichen, er trug eines seiner Karohemden, seine Beine steckten in schwarzen, engen Jeans und an den Füßen trug er seine geliebten Boots.

„Ach wie schön, Hazza, du hast Lux‘ neue Nanny schon kennengelernt!“ Lou war wieder da und hielt eine Flasche Saft und eine Tüte Gummibärchen in der Hand.

Harrys wütender Blick verwandelte sich in Verwirrung.

„Nanny? DU bist du Nanny?“ Er starrte mich an und ich nickte immer noch glucksend.

„Oh man, ich Trottel.“ Er hob eine Hand und fuhr sich peinlich berührt durchs Haar, ehe er auf mich zutrat und sich vorstellte.

„Hey, ich bin Harry und es tut mir leid.“

„Charlotte. Freut mich, "Harry und es tut mir leid".“

Ich grinste ihn an und zu meiner Erleichterung grinste er schließlich breit zurück.

Why don't you figure my heart out?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt