Nachdem ich Natalie auf der anderen Seite des Laptops wieder ein wenig beruhigen konnte, stand ich tatsächlich auf uns gesellte mich zu Harry, der zusammen mit Niall vor einem kleinen Bildschirm saß. Ich ließ mich neben Harry auf einen freien Sitz fallen und sah ihnen eine Weile amüsiert zu. Keiner der beiden schien mich wirklich war zu nehmen, so sehr waren sie in ihr Spiel vertieft. Irgendwann stieß Harry einen wütenden Schrei aus, woraufhin Liam zusammenzuckte und sich panisch umblickte. Niall begann laut zu lachen und riss triumphierend die Arme in die Höhe.
„Du wirst mich nie schlagen!“, pfefferte er Harry entgegen und wandte sich dann zu mir, um mir seinen Controller zuzuwerfen. „Hier, lass mal sehen, wie gut du bist. Wenn du gegen Harry gewinnst, darfst du danach gegen mich spielen.“ Er grinste und Harry warf mir einen schmollenden Blick zu.
„Ich kann´s versuchen.“, antwortete ich und nahm den Controller in die Hand.
Schon in kurzer Zeit schaffte ich es drei Tore zu schießen und meinen eigenen Kasten sauber zu halten. Liam hatte sich inzwischen zu uns gesellte und er und Niall amüsierten sich köstlich. Liams Anwesenheit machte mich so nervös, dass ich zunächst nicht bemerkte, wie Harrys Stimmung immer schlechter und schlechter wurde. Als ich mein viertes Tor schoss, fluchte er leise vor sich hin.
Er hatte die Augenbrauen feste zusammengezogen und seine Lippen waren zu einer harten Linie verzogen, während er angestrengt auf den Bildschirm starrte und auf seinem Controller herumdrückte.
Mir wurde klar, dass die Jungs ihn für immer und ewig damit aufziehen würden, wenn er nun auch noch gegen mich verlieren würde.
Ich lächelte in mich hinein und begann absichtlich schlecht zu spielen. Ehrlich gesagt musste ich mich dazu nicht sonderlich anstrengen. Meine vorangegangenen Treffer hatte ich scheinbar nur durch Glück erzielt.
Als Harry schließlich mit 6 zu 4 gewann verstummten Niall und Liam.
„Da hast du nochmal Glück gehabt, Hazza.“, meinte Liam und zwinkerte mir zu, was mich zugegebenermaßen ziemlich aus dem Konzept brachte.
Er und Niall trollten sich davon, um sich etwas zu essen zu holen und Harry wandte sich zu mir um.
„Danke.“
„Wofür?“, fragte ich und blickte unbeteiligt umher.
Harry boxte mir gegen die Schulter.
„Danke, dass du mich hast gewinnen lassen. Ich wäre sonst die komplette Lachnummer gewesen.“
„Gerne.“ Ich grinste. „Aber sicher, dass du dafür erst hättest verlieren müssen?“
Es dauerte einen Moment, bis er meine Worte zu verstehen schien, dann machte er ein empörtes Gesicht. Ich prustete los und er stimmte schon bald in mein Lachen mit ein, ehe er ein herumliegendes Kissen griff und es mir gegen den Kopf warf.
Es gefiel mir, wie vertraut wir bereits miteinander umgingen. Das machte es mir insgesamt viel einfacher mich wohl zu fühlen und ich musste nicht so unsicher sein, wenn die Jungs in meiner Nähe waren. Dafür war ich Harry wirklich dankbar.
Den restlichen Flug über saß ich bei ihm. Nachdem er irgendwann eingeschlafen war, verwickelte Liam mich in ein Gespräch. Er war genauso nett und zuvorkommend, wie ich es mir immer ausgemalt hatte. Mir war klar, dass ich eindeutig Gefahr lief, mich in ihn zu verlieben. Immer wieder rief ich mir ins Gedächtnis, dass er glücklich mit Sophia zusammen war. Nach einer Weile klappte das ganz gut und ich konnte mich normal mit ihm unterhalten. Zumindest so lange, bis Harry zu schnarchen anfing. Liam und ich begann daraufhin ihn mit Gummibärchen abzuwerfen, was solange gut ging, bis ein Gummibärchen direkt in seinem Mund landete, er sich verschluckte und hustend aufwachte.
Irgendwann schlief ich selbst ein. Einmal wachte ich auf, als Harry mir eine Decke überwarf und ein Kissen unter den Kopf stopfte. Ich lächelte verschlafen und kuschelte mich ein.
Nach insgesamt 12 Stunden landeten wir schließlich in Los Angeles.
Dann ging alles furchtbar schnell. Wir wurden auf mehrere Autos aufgeteilt und ehe ich mich versah, saß ich zwischen Harry und Lou und hatte Lux auf dem Schoß. Unsere Koffer wurden verladen und schon ging aus zu unserem Hotel. Erst als wir schon längst im Wagen saßen, fiel mir auf, wie heiß es war. Ich fächerte mir mit der Hand Luft zu und Harry grinste.
„Sag bloß dir ist warm.“
„Quatsch, Hazza. Wie kommst du da drauf?“
Er schien verdutzt, dass ich seinen Spitznamen benutzte, schmunzelte aber.
Es dauerte nicht lang, bis wir an unserem Hotel ankamen. Davor stand bereits eine Gruppe aufgeregter Mädchen, die die Hälse reckten, als die schwarzen Vans vorbei fuhren. Durch den Hintereingang des Hotels konnten wir jedoch ungestört das Gebäude betreten. Mir klappte der Mund auf. Noch nie zuvor hatte ich in einer derart luxuriösen Eingangshalle gestanden. Lux auf meinem Arm brabbelte vor sich hin, während ich mit großen Augen hinter Lou her hastete.
Es stellte sich heraus, dass die Crew eine gesamte Hoteletage für sich hatte. Mein Zimmer lag direkt neben dem von Lou und Tom, während die Zimmer der Jungs am anderen Ende des Gangs zu finden waren.
Mit der Chipkarte öffnete ich meine Tür und betrat den Raum, der viermal so groß war, wie mein Zimmer zuhause. Auch das Bett erschien mir überdimensional groß und als ich das Badezimmer sah, war es erst recht um mich geschehen.
Ich drückte Lux, die noch immer auf meiner Hüfte saß einen Kuss auf die Stirn, ehe ich sie absetzte.
Plötzlich wurde mir schlagartig klar, dass ich hier wohl den besten Job der Welt an Land gezogen hatte.
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Why don't you figure my heart out?
FanficAls Charlotte von ihrer Au-Pair Agentur erfährt, bei welcher Gastfamilie sie unterkommt, kann sie es zunächst nicht fassen. Sie soll zukünftig auf Baby Lux aufpassen, während sie zusammen mit One Direction durch die Welt touren. Klar, dass sie die J...