Rettung?

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Nachdem ich vermutlich für lange Zeit ununterbrochen geschluchzt und geweint habe, beruhige ich mich langsam.
Ich:"Hhhh....Es muss irgendetwas geben, das ihm hilft... Irgendein verdammtes Heilmittel! Irgendetwas!!!"
Ich rufe die letzten Worte heiser und schüttele verzweifelt den Kopf. Zum ersten Mal in meinem Leben weiß ich einfach nicht, was ich tun soll. Es hat mir die Sprache verschlagen und ich habe auch keine Ideen.
Sarah schweigt weiterhin und somit werde ich noch mehr verunsichert.
Ich:"Sarah!"
Sarah schaut mich entschuldigend an und schüttelt sanft den Kopf.
Ich springe auf und halte mir meinen Kopf.
Ich:"Das ist nicht wahr! Sag mir, dass ich nur träume! Sag mir verdammt nochmal, dass ich  einfach nur träume!!! Verdammt, ich..."
Nicolae:"Sshhht, alles ist in Ordnung..."
Ich:"Nein, nein, nichts, nein gar nichts, überhaupt nichts ist hier in Ordnung! Wie konntest du nur..."
Nic:"Es war nötig... Ich habe schon lange genug gelebt..."
Ich schüttele angesäuert den Kopf und laufe von links nach rechts.
Ich:"Ein Zauberspruch..."
Sarah:"Solche Zaubersprüche gibt es nicht.

Das einzige, was hilft, ist das Blut eines ganz bestimmten Urvampires..."
Ich:"Urvampir?"
Sarahs Antwort ist ein einziges Flüstern: "...Klaus..."
Klaus!? Ich hätte mir da jetzt eher einen gruseligen Namen vorgestellt aber... Okay, nur er kann Nic helfen, also muss ich es versuchen."

Ich:"Okay, na schön, wo finde ich diesen...Klaus...?"
Sarahs Mundwinkel senken sich bei dieser Frage.
Sarah:"Es ist... Du...Du wirst ihn nicht finden..."
Ich:"Was soll das heißen?"
Sarah:"Er ist verschwunden verdammt nochmal!"
Ich:"Nein, das darf nicht sein, irgendetwas muss doch..."
Sarah:"Ssshhht! Ganz ruhig! Wenn ich einen Ortungszauber ausspreche, finden wir vielleicht seine Schwester Rebekka. Sie hilft uns wohlmöglich, ihn zu finden. Ich habe ihr Blut aufgrund von Heilungszwecken aufbewart, es könnte klappen..."
Ich kniee mich auf den Boden und halte die Hände zum Beten vor mein Gesicht.
Ich:"Bitte... Es muss klappen..."

___

,,Woher soll ich wissen, wo genau der richtige Weg nach New Orleans ist, verdammt nochmal!"
Ich:"Drogo, wenn du zuhören würdest, wüsstest du schon lange, dass es die nächste Kreuzung ist!"
Genervt biegt er ab.
Sarah hat beschlossen, Drogo und mich auf dem Weg zu Klaus zu begleiten. Hohes Risiko meinte sie. Nach ein bisschen Diskussion habe ich mich dann geschlagen gegeben, ich bin sogar im Nachhinein ein wenig froh, dass ich Frauenverstärkung bekommen hab...

,,So, da wären wir..."

Ich folge Drogo mit Sarah durch eine schmale Gasse. Es ist irgendwie gruselig... Ganz weit hinten sitzt ein schattenbedeckter Mann und schaut uns durch seine tiefliegende Kapuze an.
Ich:"Entschuldigen Sie, kennen Sie eine Rebekka? Sie ist groß und hat einen Bruder namens Klaus. Sie soll hier irgendwo in der Nähe sein..."
Als ich die Leere in dem Blick des Mannes sehe, schrecke ich zurück. Sein Blick ist emotionslos, er ist kerzengerade an eine Tonne gelehnt und bewegt sich nicht.
Ich kneife schnell die Augen zusammen und verstecke mich in Drogos Armen. Angeekelt und erschrocken zu gleich quietsche ich vor mich hin, während Fliegen um den Mann schwirren.
Ich:"Er ist ja..."
???:"Tot? Jup, hatte etwas Hunger."
Wie aus dem nichts tritt eine Person lässig ins Licht. Sie ist hübsch und blond, jedoch beängstigend.
Sarah:"Bekka."
???:"REbekka. Schön dich zu sehen, Osborne."

Rebekka? Das ist sie also. Ein Urvampir.
Ich:"Wie konntest du nur..."
Rebekka:"Klappe halten.
..
Wobei... Warum wollt ihr zu mir?"
Noch etwas genervt aufgrund der frechen Zurückweisung antworte ich :"Werwolfbiss."
Rebekka schaut mich eindringlich an.
Rebekka:"Klaus. Folgt mir an einen Ort, an dem wir reden können."
Etwas überrascht, dass sie so plötzliche Interesse zeigt, folge ich ihr.

Wir laufen schweigend durch eine weitere, dunkle Gasse, die noch gruseliger aussieht. Dann führt sie uns zu einer Wohnung, die in dem Viertel liegt. Sie sieht sehr verlassen und kaputt aus, trotzdem zwinge ich mich, einen Fuß hineinzusetzen.

Sarahs Hand auf meiner Schulter zeigt mir, dass sie und Drogo dicht hinter mir sind. Ich drehe mich kurz um und nicke ihnen zu, doch ich sehe nur zwei erschrockene Gesichter. Als ich mich umdrehe, greift mich Rebekka plötzlich brutal am Arm und bedroht mich mit einem Messer. Sie dreht mich so herum, dass es direkt an meinem Hals liegt. Ich schnappe entsetzt nach Luft. Dann schreit sie laut durch das Zimmer.
Rebekka:"Verdammte Scheiße, was wollt ihr wirklich hier!?"
Drogo:"Rebekka, lege das Messer weg! Wir wollen dir nichts tun. Wir brauchen nur Blut von deinem Bruder!"
Noch wütender schreit sie um sich:"Ihr lügt! Weißt du, ich hab gerade irgendwie den Drang, dir die Kehle aufzuschneiden!"
Als sie bedrohlich nahe mit dem Messer kommt, kommt Drogo, dicht gefolgt von Sarah noch einen Schritt näher.
Sarah:"Verdammt Rebekka! Wir wollen zu Klaus, mehr nicht! Unser Freund hat einen Werwolfbiss erlitten und liegt im Sterben. Wir brauchen nur einen Tropfen Blut."
Rebekka lacht lauthals los. Sie klingt wie eine Psychopathin, aber ich traue mich nicht, mich ihr zu wiedersetzen, da sie das Messer noch immer an meine Kehle hält."
Rebekka:"So, und jetzt die Wahrheit!!!"
Ein stechender Schmerz entsteht, als sie langsam mit dem Messer in meinem Hals rumritzt."
Drogo kommt noch näher und brüllt sie diesmal an.
Drogo:"Heilige Scheiße, Bekka, das ist die Wahrheit!"
Mein Blut tropft aus der immer größer werdenden Wunde und ich sehe nur Sarahs ängstlichen Blick. Sie weiß nicht, wie sie mir helfen soll und ich weiß es auch nicht...
Rebekka kreischt immer lauter:"Ihr wisst ganz genau, dass das nicht mehr möglich ist! Wollt ihr ernsthaft alte Wunden aufreißen!? Wisst ihr was, dann mache ich jetzt auch eine schön schmerzhafte Wunde!"
Sie macht sich gerade daran, das Messer tiefer in meinen Hals zu bohren.
Drogo:"Warum können wir nicht einfach mit Klaus sprechen?"
Bekka:"Er ist tot, verdammte Scheiße! Das wisst ihr doch ganz genau!"
Mit einem letzten schmerzhaften Schnitt schubst sie mich direkt zu Drogo und Sarah kümmert sich sofort um mich.
Drogo:"Wie bitte!? Nein, das darf nicht sein! Was ist ihm passiert!? Er darf nicht tot sein!!!"
Jetzt wirkt Rebekka aufgebracht.
Rebekka:"Ihr wusstet wohl nichts davon, aber er wurde getötet, und keiner weiß, wo sein Leichnam ist... Ich kann euch nicht helfen, mein Blut zählt nicht..."
Sarah:"Hast du irgendetwas von ihm, einen Gegenstand oder etwas wichtiges von ihm? Dann könnte ich einen Ortungszauber aussprechen..."
Rebekka dreht sich aufgewühlt im Kreis.
Rebekka:"Ja, sicher,hmm...."
Sie holt schließlich eine Silberkette und klappt sie auf. Darin ist ein Bild von ihm und...

Drogo schaut mich ungläubig an.
"Ich glaub's nicht!"

Nicolae BartholyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt