Am Kamin

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Ich grübelte weiterhin. Nic versuchte, mir sehr nahe zu sein, um wahrscheinlich darauf zu hoffen, dass ich ihm sagen würde, was vorgefallen war. Wir saßen gerade auf der Couch in der Wohnstube, ich lag in seinem Arm und wir schauten uns einen Film an. Es war natürlich ein Horrorfilm und genau in dem Moment, als jemand etwas total gruseliges tat, piekte mir Nicolae in die Seite! Ich schrie auf und haute ihn liebevoll aber etwas angesäuert.
Ich:"Man Nic das ist nicht lustig!"
Dann vergrub ich meinen Kopf in seinen Armen und lachte peinlich berührt. Dann schaute er mich an.
Nic:"Hat Elena etwa Angst!?"
Ich:"Nein ich habe keine Angst!"
Nic:"Oh doch!"
Ich:"Nein!"
Dann kitzelte er mich durch, ich schrie auf und konnte nicht mehr vor lachen, mein Bauch tat schon weh.
Ich:"Nic Nic lass es!!!!"
Er kitzelte mich weiter, ich versuchte in alle Richtungen auszuweichen, aber vergeblich.
Dann sah ich blöderwese ein, dass es nur eine Möglichkeit gab.
Ich:"Okay okay!"
Ich wandte alle Kraft auf und setzte mich auf Nicolae.
Ich:"Okay, dann hatte ich eben Angst."
Schon hörte er auf und schaute mich zufrieden an.
Da ich meine Niederlage nicht ganz verkraften wollte, fuhr ich nun seine Brustmuskeln nach und schaute ihn heiß an.
Als ich seine Gänsehaut spüren konnte, musste ich schmunzeln. Die Tatsache, dass er verrückt nach mir war, befriedigte mich schon genug.
Ich:"Nanu, was ist, bist du ganz aufgeregt?"
Nic:"Nicht doch!"
Mit diesen Worten wechseltn wir die Position, er lag jetzt auf mir.
Ich konnte seinen heißen Atem an meinem Ohr spüren, ich wurde total verrückt und malte mir sonst welche Dinge aus, die ich jetzt gerne tun würde .
Dann flüsterte Nicolae mir mit rauer Stimme ins Ohr:"Weißt du, wie gern ich dir jetzt zeigen würde, wie sehr du mich durcheinander bringst..?"
Ich:"Warum tust du es dann nicht?" Ich stöhnte aufreizend.
Nicolae stöhnte enttäuscht.
Nicolae:"Weil Drogo uns von der Treppe aus beobachtet.
Ich schaute zur Treppe, und tatsächlich stand dort Drogo lachte pervers.
Ich löste mich aus Nics Umarmung und schmiss Drogo mit einem Kissen ab. Mein Kopf war so rot wie eine Tomate.
WIE PEINLICH?!!
Da Drogo geträumt hatte, bekam er das Kissen direkt ins Gesicht und zischte.
Drogo:"Hey was soll das! Das war der Reißverschluss, der mich genau ins Gesicht getroffen hat!"
Ich:"Geschieht dir recht!"
Jetzt vergaß Drogo seinen Frust.
Drogo:"Ach lasst euch von mir nicht stören, ich wollte eure Liebkosungen nicht stören!"
Nicolae setzte sich genervt aufrecht hin.
Drogo:"Ihr müsst nur aufpassen, dass Lorie euch nicht irgendwann eng umschlungen, nackt auf der Couch sieht. Und seid nicht so laut, Vampire haben ein GUTES Gehör."
Er zwinkerte zweideutig, lachte zufrieden und ging die Treppe hoch.
Ich seufzte genervt.
Ich:"Gucken wir den Film weiter...?"
Nicolae nickte etwas enttäuscht.
So ging es einige Minuten, keiner sagte einen Ton, ich lag einfach nur auf seinem Schoß und versuchte, nicht die Kontrolle zu verlieren. Der Stoff seiner Hose glühte an meinem Gesicht und mein Herz sehnte sich nach mehr.
Diese erdrückende Stille brachte mich fast um! Das einzige, was man hörte, war unser Atmen und das knistern des Feuers am Kamin weiter hinten.
...
Ich wartete ungeduldig auf eine Reaktion von Nic, als er aber nach weiteren, langen 4min noch immer nichts gesagt hatte, gab ich das Warten auf.
Ich:"Jetzt reicht's!"
Ich richtete mich auf und setzte mich auf Nicolae.
Der schaute zufrieden zu mir, ein wenig überrascht allerdings auch.
Ich:"Wieso versuchen wir überhaupt, so zu schweigen? Drogo weiß es, Peter sich und Lorie die-
Ich zuckte zusammen als ich Nics Hände unter meinem Shirt fühlte, wie sie in kreisenden Bewegungen meine Haut elektrisierten.
Nic:"Du hast ja Recht..."
Er küsste mich. Verdammt zurückhaltend, als wolle er mich noch verrückter machen wollen!
Ich küsste ihn direkt mit voller Leidenschaft und Zunge, er seufzte zufrieden. Im Kerzenschein, bei warmen Feuer, bei dem Mann den ich liebte. In seinen Armen, gefangen in einer Welt, nach der ich mich sehnte...
Nic riss mir sehnsüchtig die Kleider vom Leib und küsste sanft mein Dekolleté, weiter runter zu meinem Bauch. Seine Lippen waren so verdammt perfekt, ich bekam Gänsehaut. Dann versuchte ich krampfhaft, sein Hemd aufzuknöpfen, aber ich schaffte es einfach nicht, so nervös war ich.
Ich:"Komm schon!"
Er lachte und ich musste auch mitmachen.
Ich:"Das ist wieder so verdammt typisch. Jede normale Frau hätte sich elegant und sexy an dich es gemacht und dich mit zwei Handgriffen komplett entblößt."
Nicolae schmunzelte.
Nicolae:"Aber ich will nicht jede normale Frau. Ich will dich. Und, dass du es nicht hinkriegst, ein verdammtes Hemd aufzuknöpfen, liebe ich. Dass du nicht wie jede Frau bist. Dass du die Frau bist, die besonders ist. Nicht irgendeine. Du bist nicht einfach eine Frau. Du bist meine. Du gehörst nur mir."
Ich schmolz dahin.
Ich:"Ja..."
Nicolae:"Ich will, dass du es sagst!"
Ich:"Ich gehöre dir."
Nicolae:"Sag es richtig!"
Ich:"Ich gehöre NUR dir, ich liebe dich über alles."
Mit diesen Worten deckte ich uns beide etwas mehr zu, bevor Nicolae weiter machte und intensiver wurde, bis...
(...)
Wir waren laut. Unglaublich laut. Aber es war uns egal. Ich liebte ihn. Das war alles, das zählte.
Danach legte ich mich erschöpft auf seine Brust. Er zog die Decke etwas höher, denn sie lag fast komplett auf dem Boden. Atemlos und total überwältigt genossen wir noch den Moment, er streichelte meine Schulter.
Dann, nach ein paar Minuten, passierte das, was passieren musste.
Nic:"Erzählst du mir jetzt, wieso du so bedrückt warst?"
Ich:"Eine andere Wahl habe ich nicht, richtig?"
Nicolae:"Es wäre nur schön, wenn du es mir sagen würdest.."
Ich:"Es wird die ganze Stimmung versauen... Aber na schön. Ich sag's dir..."
Nach einer kurzen Pause begann ich.
Ich:"Ich habe heute mit Sarah gesprochen. Über die Sache mit dem Wolf damals bei der Feier bei Mr Wornfield."
Nicolae:"Gibt es Neuigkeiten?"
Ich:"Oh ja. Schockierende...
Der Wolf wollte mir eine Nachricht übermitteln, etwas verdammt wichtiges. Allerdings hatte er das nie geschafft, da er... Naja... Getötet wurde... Mit seinem Tod wurden alle meine Erinnerungen an die Version gelöscht. Komisch war da ja schon, dass mein komplettes Gedächtnis gelöscht war... Mein Leben war daran geknüpft."
Nicolae setzte sich gespannt auf.
Ich:"Wenn jemand stirbt, der eine Version übermitteln sollte, bevor er sie ganz an die Zielperson übertragen hat, stirbt er normalerweise und... Die Zielperson auch... Damit die Geschichte aus der Welt geschafft ist..."
Nicolae:"Willst du mir gerade sagen, dass du eigentlich tot sein müsstest?!"
Ich schluckte.
Ich:"Ich...Ich lebe noch! Wieso? Ich will wissen, wie die Botschaft endet! Ich will den Wolf wieder sehen! Ich möchte wissen, wie meine Geschichte weitergeht. Ob die Vision damit endet, dass ich strebe, oder das ich jemanden verliere, den ich liebe..."
Nicolae:"Ich... Wieso hast du nichts gesagt!?"
Ich:"Dich in etwas reinziehen, damit du noch mehr Probleme hast? Wie könnte ich!"
Nic:"Wir werden eine Antwort bekommen. Versprochen..."

Nicolae BartholyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt