Die Frau

452 13 0
                                    

Ich beschloss mich wenig später, einfach mit meiner besten Freundin Sarah spazieren zu gehen. Sarah wusste von den Bartholys.
Sarah:"Okay, erzähl schon... WIE WARS!!!!???"
Ich sank in mich zusammen.
Ich:"Es war unvergesslich... Nicolae ist der richtige! Ich liebe ihn mehr als alles andere... Und nach dieser erlebnisreichen Nacht... Ufff..."
Sarah:"Tja, solange du mich nicht komplett vernachlässigst..."
Sie tat auf eingeschnappt, woraufhin wir beide lachen mussten.
Wir beschlossen uns, shoppen zu gehen und machten die Einkaufsstraßen der Stadt unsicher. Wir hatten ordentlich zugeschlagen. Ich hatte Sarah noch zu einem Kaffee in einem süßen Stadtcafe eingelanden.
Sarah:"Das tat echt mal gut..."
Ich:"Oh ja!"
Ich:"Hey Sarah, worüber denkst du nach?"
Sie zögerte anfangs, dann aber öffnete sie den Mund.
Sarah:"Es ist nur... So vieles, was wir über die Bartholys gar nicht wissen... Wieso hat uns der Werwolf damals im Wald nicht zerfetzt? Es beschäftigt mich bis heute... Wie sind wir überhaupt erst auf den Baum gekommen, ohne, dass er uns die Köpfe abgerissen hat? Er hätte uns locker gekriegt!"
Ich:" Und du denkst, das hat etwas mit den Bartholys zu tun?"
Sarah:"Da ist irgendetwas, das wir nicht wissen... Ich spüre es im Herzen."
Ich:"Es gibt so viele Geheimnisse über die Bartholys, die werden wir nie alle lüften können..."
Sarah seufzte...
Sarah:"Und dann noch die Sache mit Klaus... Dass du mit ihm verwand bist. Wie kann das nur sein!? Da ist etwas, das wir nicht wissen sollen..."
Ich:"Und dann, dann die Geschichte mit dem anderen Wolf.
Sarah:"Meinst du auf der Gedenkfeier? An deinen Onkel? Davon hast du mir erzählt."
Ich:"Ja genau das. Er hatte mir eine Vision gezeigt. Nachdem ich ein Gedächtnis wieder hatte, tauchten fürchterliche Sehnsuchtsgefühle auf. Er war noch nicht fertig mit der Vision, aber die Bartholys haben ihn verjagt."
Sarah:"Stimmt... Seitdem es passiert ist, haben wir nie darüber geredet..."
Ich:"Das schlimmste ist... Dass Nicolae kurz, nachdem der Wolf verjagt wurde, eintreten konnte...Das Haus gehörte dem Wolf, oder eher gesagt Mr. Wornfield!"
Sarah:"Das heißt..."
Ich nickte langsam und schmerzerfüllt.
Eine Stille zieht ein und Sarah schließt die Augen.
Sarah:"Dann hasst du deshalb dein Gedächtnis verloren!"
Ich:"Hm?"
Sarah:"Er hatte seine Mission noch nicht erfüllt, als er starb."
Ich:"Oh mein Gott!"
Sarah:"Man nennt so etwas nisi solution, das ist ein uralter, festgelegter Zyklus für gescheiterte Missionen, bei dem die Teile des Gedächtnisses gelöscht werden, die mit der Vision zusammenhängen."
Ich:"Aber das kann ja nicht sein, mein ganzes Gedächtnis war gelöscht!"
Sarah:"Es sei denn..."
Ich:"Willst du mir gerade sagen, dass mein ganzes Leben an diese Version gebundene ist und mein gesamter Lebensablauf vorbestimmt ist!?"
Sarah schweigt.
Ich:"Jetzt wäre der perfekte Moment, zu sagen "Nein Elena, dein Leben wird nicht grausam enden!"
Sarah:"Das muss ja nicht grausam enden, so etwas kann auch gut enden!"
Ich:"Was daran deutet bitte nicht auf ein schlimmes Schicksal hin!?"
Sarah:"Deine Vision war nicht zu Ende erzählt, es besteht eine Chance auf ein gutes Ende."
Ich:"Und die Chance dürfte bei meinem Glück bei einem Prozent liegen!"
Ich seufzte laut und sank wie ein Häufchen in mich zusammen."
Sarah umarmte ich.
Sarah:"Wir müssen unbedingt mehr herausfinden."
Ich:"Von mir aus können wir auch einfach so tun, als wäre nichts passiert."
Sarah:Mich wundert nur, dass du..."
Ich:"Das ich was!?"
Sarah hatte offensichtlich aus ihrer Seele gesprochen, ohne, dass sie es wollte.
Ich:"Jetzt sag schon, es kann ja kaum noch schlimmer werden!"
Sarah dachte nach.
Sarah:"Normalerweise bringt es einen Menschen um... "
Jetzt sprang ich auf und lief im Kreis. Dabei schauten mich die anderen Besucher des Cafés komisch an.
Zum Glück saßen die weiter weg und hatten nichts hören können. Ich schaute mich vorsichtig um. Wo kam sie her? Zwei Bänke weiter saß eine blondhaarige Frau, sie hatte den Kopf zur Seite gedreht und die Haare hinter ihr Ohr geklemmt. Als sie merkte, dass ich nicht mehr redete und erschrocken zu ihr schaute, drehte sich schnell weg.
Sarah:"Wir sind hier nicht sicher!"
Ich flüsterte nur noch.
Ich:"Ist sie ein..."
Vampir?
Sarah verstand, was ich sagen wollte. Sie nickte. Dann schloss sie die Augen.

Sarahs Sicht

Ich schloss die Augen und wühlte in den Gedanken der Frau. Sie hatte vieles in Bruchteilen mitbekommen. Jetzt schüttelte sie den Kopf und drehte sich zu mir um. Sie hatte mich in ihrem Gedächtnis bemerkt.
Frau:"Raus aus meinem Kopf, Hexe,!"
Ich:"Misch dich in die Angelegenheiten von mir und meiner Freundin nicht ein!"
Frau:"Oh, da gibt es aber sehr interessante Dinge."
Sie lachte mich abwertend an und ging dann.

Elenas Sicht

Ich:"Sarah, was ist?"
Sarah:"Sie hat uns zugehört. Sie weiß eine Menge, glücklicherweise nicht alle Zusammenhänge."
Ich schnaufte.

Wir trödelten noch etwas durch die Stadt, bevor wir uns verabschiedeten.

Sarah:"Elena, du musst mir etwas versprechen."
Ich zog neugierig die Augenbrauen hoch.
Sarah:"Ich weiß, es ist nicht einfach, aber du musst das Nicolae erzählen.
Ich:"Wollte ich sowieso..."

Dann lächelte sie erleichtert.
Sarah:"Okay, wir sehen uns dann bald wieder. War ein schöner Tag, Mal wieder so ein bisschen mit der besten Freundin machen. Das tat gut!"
Ich lächelte und umarmte sie fest.
Sarah:"Das war heute sehr viel Information für dich, ich weiß... Aber wir finden eine Lösung."
Ich seufzte, bevor wir uns lösten und jeder seiner Wege ging.
Ich habe von dieser ganzen Magiegeschichte echt genug... Es belastet mich.

Als ich endlich zu Hause war und die Tür öffnete, stand Nicolae in der Küche und machte mir essen.
Da er gerade etwas abwusch und mich  durch den Wasserhahn nicht hören konnte, schlich ich mich an und umarmte ihn von hinten.
Er entspannte sich.
Nicolae:"Meine Freundin ist echt raffiniert..."
Er drehte sich zu mir um und wechselte in Vampirgeschwindigkeit dir Position mit mir, welhalb ich nun an den Kühlschrank gedrückt wurde.
Ich:"Für wen kochen Sie denn, verehrter Herr?"
Nicolae:"Ich koche für eine wunderschöne Dame, die den ganzen Tag mit ihrer Freundin unterwegs war und nicht in meinen Armen lag."
Ich:"Oh, das muss aber eine besondere Dame sein...?"
Jetzt legte Nicolae das Handtuch über seine Schulter.
Nicolae:"Und ob."
Er brummte diese Worte sehnsüchtig und mit rauer Stimme, was sich echt heiß anhörte. Dann küsste er mich und ich packte direkt seinen Nacken und fuhr ihm durch sein langes Haar. Leider konnte ich mich nicht ganz auf ihn konzentrieren, da ich immer noch die Sache mit Sarah im Kopf hatte.
Nicolae stoppte auf einmal:"Ist alles in Ordnung?"
Ich:"Ja, alles super .."
Ich küsste ihn weiter.
Nicolae hörte wieder auf.
Nicolae:"Du kannst es mir erzählen..."
Ich:"Ich werde es dir früher oder später sagen müssen... Aber vorerst will ich dich einfach küssen, ohne mir Sorgen machen zu müssen...

Nicolae BartholyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt