Kapitel 8 (Alice)

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Kapitel 8 (Alice)

Ich erwachte wieder einmal dadurch, dass die Sonne ihre hellen Strahlen durch mein Fenster schickte. Es schien so, als würde heute ein guter Tag werden. In meinem Bauch sprudelte es nur so von Glücksgefühlen, wenn ich an die letzten beiden Tage dachte. Es war so viel passiert und fast alle meine Fragen hatten sich geklärt. Auch meine Gefühle konnte ich nun besser einordnen. Vielleicht würde ja doch noch alles seinen richtigen Platz finden.

Doch ganz tief in mir beschäftigte mich trotzdem, was Fee gestern gesagt hatte. «Business» Ich hatte keinen blassen Schimmer, was sie damit gemeint haben könnte und immer wenn ich auf dieses Thema zu sprechen kam, blocke Lucy ab. Ich werde sie heute bestimmt noch fragen, um was es bei dem geht.

Plötzlich stand Lucy neben meinem Bett und schaute mich vorwurfsvoll an. «Ich weiss an was du denkst, aber wage es nicht mich das zu fragen!», sagte sie mit drohendem Ausdruck in den Augen.

Wie zum Henker konnte sie wissen an was ich gedacht hatte. War ich wirklich so lesbar wie ein offenes Buch? Und wann war sie überhaupt aufgestanden. Ich hatte sie gar nicht bemerkt. Ich musste tief in meine Gedanken versunken gewesen sein. Wie auch immer, wenn sie schon selbst mit dem Thema anfing, musste ich das auch ausnutzen. «Wieso darf ich dich nicht fragen? Ich habe das Recht es zu wissen!»

«Einen Scheiss hast du!» gab sie giftig zurück.

«Genau! Ein Scheiss-Recht habe ich! Und das weisst du!» Ich war fast ein bisschen zu hart zu ihr, aber in diesem Moment war es mit egal.

Sie wendete sich ab und ging aus dem Zimmer. Insgeheim war ich froh darüber, da ich mich eigentlich nicht mit ihr streiten wollte.

Nachdem ich einige Minuten gewartet hatte, beschloss ich ihr nachzugehen und mich zu entschuldigen. Ich stand auf, lief die Treppe hinunter und in den Garten hinaus. Ich fand sie auf der Hollywood Schaukel.

«Hei Lucy, das vorhin hatte ich nicht so gemeint. Ich bin einfach ein sehr neugieriger Mensch und kann mich nicht heraushalten. Es tut mir leid!», versuchte ich mich zu entschuldigen als ich mich neben sie setzte. Sie warf mir einen genervten Blick zu, doch sie erwiderte: «Ist schon okay, so schlimm wars nicht.»

Eine Zeit lang sassen wir einfach neben einander und schaukelten hin und her. Ich genoss die Wärme der Sonne auf meiner Haut und auch Lucy neben mir sass entspannt da, den Kopf in den Nacken gelegt.

Ich wusste dass das Thema noch nicht ganz vom Tisch war und verspürte erneut den Drang sie weiter auszufragen. Bevor ich mich zurückhalten konnte hörte ich mich selbst sagen: «Aber wieso darf ich es denn nicht wissen? Was hält dich davon ab es mir zu sagen? Es ist doch nur ein kleines Wort!»

Noch bevor ich sie ansah, wusste ich, ich war zu weit gegangen. Ich sah wie sich ein Wirbelsturm aus Gefühlen in ihr ausbreitete - von dem Zorn das vorherrschende war.

Mist!

«Du musst die Frage nicht beantworten. Echt nicht.», entschied ich mich um und versuchte ich ihre Wut zu lindern. «Vergiss es einfach.»

Obwohl ich Lucy noch nicht mal ansehe, spürte ich, wie die Anspannung von ihr abfiel.

«Im Ernst?»

Nun regte sie aber mich auf. Jetzt hatte ich mich endlich dazu überwunden, darauf klar zu kommen und dann fragte sie auch noch nach. Um mich abzulenken schaute ich auf mein Handy und fing an Collin eine SMS zu tippen.

«Wem schreibst du da?»

Ein einziger kleiner Satz und trotzdem regte er mich unglaublich auf. Konnte sie nun nicht einfach still sein und mir Zeit geben, um mich zu beruhigen?

Es War Einmal (Girl x Girl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt