Pain

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Bevor alles weiß wurde, spürte ich, wie mein Inneres auf einmal fliegen konnte. Ich wachte auf und befand mich in einem Gebäude, was aussah wie eine kleine Arena. Es war sehr hoch, und oben sah ich, dass bloß ein Gitter das Dach darstellen sollte. Als ich mich aufsetzte und mich umsah, merkte ich, dass ich alleine war. Noch.

"Neu hier, hm?" Seine weiche Stimme klang bedrohlich, doch so sah er nicht aus, als ich mich zu ihm umdrehte. Seine Haare waren blond bis hellbraun, und er sah aus wie ein Bär. Irgendwie süß. Doch sein Gesicht war ausdruckslos. Seine Augen glanzlos und so dunkelbraun, dass sie schon schwarz aussahen. Hinter diesem schönen Gesicht steckte mit Sicherheit eine Menge Trauer. Eine Menge Verzweiflung, Unsicherheit. "Ja...tschuldige, weißt du wo ich bin?", antwortete ich. Es sah hier zwar ruhig und schön aus, aber dennoch glaubte ich, dass ich mich täuschte. "Wirst du früher oder später selbst rausfinden. Folge mir." Er drehte sich um, und ohne zu warten schlenderte er davon. Ich zögerte, lief ihm dann aber hinterher. Lange brauchte ich nicht, um ihn zu erreichen, er ging relativ langsam. Er drehte sich nicht zu mir um, und sagte kein Wort. Irgendwann kamen wir bei einem großen Tor an, welches er öffnete. Die riesigen Türen gingen knarschend auf, und dahinter befand sich ein Gang. Ziemlich breit, und mit 5 Zimmern an jeder Seite. Am Ende des ganges war noch eine Tür. Der Junge musste wohl bemerkt haben dass ich diese Tür angeschaut habe. "Ich sage dir nicht was dahinter ist. Das findest du von selbst irgendwann raus." Ah sollte ich also alles selbst rausfinden? "Wohin gehen wir?" Er antwortete nicht. Er schritt nur auf die fünfte Tür auf der rechten Seite des Ganges und öffnete sie. "Hier ist dein Zimmer. Mach es dir gemütlich." Ich betrat vorsichtig das Zimmer und sah mich um. Es war wirklich schön hier. Am Ende des Raumes war ein Fenster, wo Licht durchschien. So hell, dass ich nicht sehen konnte, was sich außerhalb des Fensters befand. Es war alles bloß weiß. Direkt unter dem Fenster stand ein Tisch, mit einem gemütlich aussehendem Drehstuhl dahinter. Rechts neben dem Tisch stand ein Schrank, und auf der anderen Seite ein Bett. Die Wände waren Weiß, doch es war irgendwie ein trauriges Weiß. So...unbelebt. Ich setzte mich auf das Bett und merkte, dass es sehr gemütlich war. Als ich den Schrank leise öffnete, fand ich lauter Klamotten und Schuhen vor. Alle in meiner Größe. Es war anscheinend Schicksal dass ich hierherkam. Nachdem ich mich umgesehen habe, drehte ich mich zu dem Jungen um. "Es ist schön hier.", ich lächelte, woraufhin er mich anschaute wie ein kleines Kind, was seine Mutter gerade weinen sah. Wobei ich gerade nicht weinte sondern genau das Gegenteil tat. "Du lächelst", sagte er verwundert. Seine Augen begannen zu glänzen. Vorher waren sie noch glanzlos, müde und matt, jetzt leuchteten sie mich an, obwohl sie so dunkel waren. "Ja, ich lächle...warum?" Er schaute etwas weiter nach unten ins Leere. Dann verbeugte er sich, und man sah ihm an, dass er versuchte, ebenfalls zu lächeln. Doch alles was dabei rauskam, war ein Blick, der mir das Gefühl gab, er würde jeden Moment anfangen zu flennen. "Woojin. Kim Woojin. Doch die anderen nennen mich auch einfach 'Bär' oder 'Woo'. Du kannst es auch machen." Er schaute verlegen auf seine Füße. Es gibt hier noch andere? Wie viele? "Was meinst du mit 'Die anderen'? Gibt es hier noch mehr von deiner Sorte?" Er schaute mich mit gebeugtem Kopf an und nickte. Dann versuchte er wieder zu lächeln und sagte:"Du wirst sie alle noch kennenlernen. Du wirst von allem erfahren. Alles kommt mit der Zeit. Versprochen." Dann drehte er sich um und wollte gerade gehen, da guckte er nochmal über seine Schulter zu mir rüber. "Du solltest versuchen zu schlafen. Du siehst so müde aus." Das war ich. Dass mir das erst jetzt auffiel. "Werde ich, danke." Ich lächelte wieder, woraufhin er die Augen zustimmend schloss, sich umdrehte und die Tür ins Schloss fallen ließ. Ich war alleine.

Ich legte mich auf mein Bett, und war erstaunt. Die Matratze, die Decke und das Kissen waren erstaunlich weich. Ich machte es mir gemütlich und schlief schon bald ein.

Schwärze.
Stimmen.
Sie riefen mir Beleidigungen zu.
"Schlampe, Nichtsnutz, Nutte, niemand braucht dich!"
Immernoch Schwärze, und mein ganzes Inneres weinte, als es diese ganzen Worte hörte. Sie machten mich so kaputt, doch ich konnte nichts dagegen unternehmen. Diese Stimmen wurden immer lauter, ein stechender Schmerz in meiner Brust, der für kurze Zeit anhielt, und die Stimmen waren weg.
Ich fühlte mich besser. Alles war leichter für mich. Doch dann schlug ich meine Augen auf. Ich sah verschwommen, doch konnte erkennen, dass ich in einem weißen Zimmer im Bett lag. Ich hörte, wie es im Rythmus tief piepte. Der Rythmus war langsam. Sehr langsam. Ich hörte ein Wimmern...es kam mir so bekannt vor. Auf einmal wurde das Wimmern zu einem Schreien. Die Stimme schrie meinen Namen, sie wurde immer lauter, ein lautes Piepen, und ich wachte auf.

Ich riss meine Augen auf, und atmete schwer. Als ich mich aufsetzte, zog es leicht in meiner Brust. Doch das ignorierte ich. Mir kam in dem Traum alles so bekannt vor. Ich weiß nicht wieso. Habe ich das schonmal gesehen? Oder ist es einfach Einbildung? So viele Fragen, doch ich habe bis jetzt nur eine Antwort auf alle bekommen: 'Das kommt alles mit der Zeit.'

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So das war das erste Kapitel meiner neuen Story ❤ Hoffe es hat euch gefallen💎Ich werde gleich glaube ich noch ein paar Kapitel posten zwei bis drei oder so 🤷🏼‍♀️ Stay Tuned~💖

My Hellevator [Stray Kids FF] (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt