My Hellevator [Stray Kids FF] (ABGESCHLOSSEN)

Aggression

Was mit Jisung und mir passiert war ging mir nicht aus dem Kopf. Es war so schön gewesen, was er mir alles gesagt hatte. Ich war schon sehr doll verliebt in ihn, aber ich konnte es jetzt nicht sein. Wenn der erste von uns gehen muss, dann darf ich mich nicht in seiner Welt verlieren. Ich muss zu den anderen halten, und ihnen Kraft geben, wenn einer von uns stirbt.

Verdammt ich wollte nicht glauben dass einer bald weg ist. Wieso?

"Ähm...Jimin? Kann ich reinkommen?"
"Ja Hyunjinie, komm rein."

Er betrat den Raum, war jedoch nicht alleine. Felix, Jeongin und Seungmin waren auch dabei. Was wollten die hier auf einmal?

Seungmin setzte sich an die Wand und begann zu reden. "Also...ich habe...nein, WIR haben gehört dass du und Jisung so ziemlich ineinander verliebt seid, stimmt das?"

Ich schreckte hoch. Woher wusste er das?

"Jisung hat es uns erzählt. Er war durchgehend rot, übrigens. Du hättest echt sein Gesicht sehen müssen."
"Aha...und was wenn es stimmt? So schlimm?"
"Jeongin, sag es ihr."

Der angesprochene setzte sich aufrecht hin und sah mich aus traurigen Augen an.

"Der 29. September. Der Umlauf ist so gut wie zu Ende."

Fassungslos starrte ich Felix in seine tränenden Augen, als er leise aufschluchzte. Ich konnte es nicht glauben...so bald schon würde der erste gehen? So bald würde alles auseinander fallen? Ich wollte es nicht realisieren, ich hatte Angst davor, es zu tun. Sie waren mir alle unheimlich wichtig, und einer von ihnen sollte mir genommen werden. Das ist so unfair...womit habe ich das verdient? Ich habe nie etwas schlechtes getan. Ich habe immer nur gewollt, dass es alles gut geht, ich wollte alle lächeln sehen. Ich habe mich immer gefreut, wenn sie auch nur versucht haben, zu lächeln. Ich wollte niemals zulassen, dass sie weinen, wenn sie es konnten. Ich hatte nie die Absicht dazu, irgendwie irgendjemanden zu verletzen, oder wütend oder aggressiv zu machen. Ich habe viele Fehler gemacht, ich weiß. Aber aus denen lernt man doch eigentlich, oder? Aus Fehlern lernt man immer.

Meine einzigen Fehler waren, dass ich anderen Menschen zu sehr vertraut habe. Dass ich Monstern vertraut habe. Sie haben mich ausgenutzt, und es so weit getrieben, dass ich mich umbringen wollte. Ich habe es getan, doch mir geht es kein Stückchen besser. Mir geht es schlechter, jedoch bin ich den Leuten, die mich zum Selbstmord brachten, andererseits auch sehr dankbar. Sie haben mich diesen Jungs näher gebracht. Die die mein Leben verbessern wollen.
Mein Leben im Tod.

Es darf nicht Jimin sein. Sie darf nicht als erstes gehen. Sie darf es nicht. Jimin du darfst nicht gehen!
Jeongin sah mich nur verzweifelt an, während ich seine Gedanken las. Der arme...verdammt mir taten alle Leid. Sie haben so viel Scheiße durchgemacht, sie haben es einfach nicht verdient. Sie haben nicht verdient so behandelt zu werden. Wieso sind sie hier? Wieso haben sie Selbstmord begangen?
Warum gibt es diesen Ort hier?

Und warum gibt es keine Antworten auf diese Fragen?

Ich war scheiße zu dir. Jimin ich gebs zu dass ich scheiße zu dir war, verdammt, Changbin war so fertig. Ich dachte du warst das, aber du warst die einzige die Changbin hyung helfen konnte. Es tut mir so leid, du darfst nicht gehen!

Felix rollten jetzt endlich Tränen über seine Wangen. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und weinte. Laut, wie ein Baby mit einer zu tief geratenen Stimme. Er saß da, gekrümmt, und zitterte. Es war pure Qual für ihn. Felix so zu sehen war reine Folter. Es folterte mich ihn so zu sehen.

Ich habe, meiner Meinung nach, keinen guten erstenEindruck bei dir hinterlassen, dennoch bin ich dir viel wert, dennoch bin ich dir wichtig. Womit habe ich das verdient? Ich verdiene das doch überhaupt gar nicht!

Hyunjin schüttelte leicht seinen Kopf, während er mich enttäuscht und fassungslos ansah. Wollte er denn gar nicht so behandelt werden? Na klar verdiente er es, mehr als er denkt! Er ist vielleicht aggressiv, und angsteinflößend wenn er laut wird, aber niemals in meinem ganzen Leben würde ich mit ihm wie Dreck umgehen, so wie mit ihm umgegangen wurde als er noch gelebt hat. Er war ein wunderbarer Junge, und er glaubte es nicht. Wieso? Womit hat er sich das verdient? Alle Leute haben ihn wie Dreck behandelt, und er bekommt trotzdem die ganze Scheiße ab??

Jimin du darfst nicht gehen...du kannst uns nicht alleine lassen! Sieh doch, wie es Felix geht, wenn er alleine darüber nachdenkt wie es ohne dich wäre. Changbin würde leiden. Jisung würde leiden. Minho würde am meisten leiden. Bitte geh nicht...wir brauchen dich.

Seungmins Augen wurden immer dunkler und matter. Sie trockneten aus, und es bildeten sich Risse in seinem Augapfel. Schwarze Striche breiteten sich über dem ganzen Augapfel aus. Mir liefen Tränen ohne Ende aus den Augen, tropften mir alle auf den Schoß und auf meine Hände. Sie dürfen nicht leiden! Sie sollen nicht traurig sein! Sie haben das nicht verdient!!

"HÖRT AUF! ICH WERDE NICHT GEHEN!! BITTE HÖRT AUF SO DA ZU SITZEN...IHR FOLTERT MICH DAMIT! ICH LASSE EUCH NICHT ALLEINE, GLAUBT MIR, ICH WERDE BEI EUCH BLEIBEN, BIS ALLES VORBEI IST, ICH WERDE ZU EUCH STEHEN, EUCH HELFEN WENN IHR HILFE BRAUCHT, ABER BITTE, DENKT NIEMALS IHR SEID ES NICHT WERT! DENKT NIEMALS ES IST ALLES EURE SCHULD, DENKT NIE IHR HABT MEINE LIEBE ZU EUCH ALLEN NICHT VERDIENT!!!"

Alle sahen überrascht zu mir auf. Felix wischte sich sofort die Tränen aus dem Gesicht, und sah mich an.

"Wenn es dich quält, dann werden wir aufhören, versprochen. Wir werden nicht versuchen dich zu foltern. Wir werden dich schützen, und versuchen, dich zum Lächeln zu bringen, damit unsere Augen an Glanz gewinnen. Damit diese Kälte in uns schwindet. Wir werden verhindern, dass du weinst, und werden versuchen, dich so selten wie möglich zu verletzen, denn...du bist uns wichtig, Jimin. Wir lieben dich."

Ich wimmerte leise. So habe ich Felix noch nie erlebt. Noch nie.

"Aber Jimin..." Hyunjin schautemich unsicher an, "bist du dir sicher dass du nicht als erstes gehen wirst?"

Mit diesen Worten wurde es immer dunkler, und Jeongin schreckte auf.

"J-Ja, sonst würde sie nämlich genau jetzt sterben..."

Auf einmal riss Minho die Zimmertür so stark auf, dass sie fast aus den Angeln gesprungen wäre, und stand daraufhin laut schluchzend mit einem laut weinenden und hockendem Changbin hinter ihm in meinem Zimmer.

"Minho...?"
"Er ist tot."