My Hellevator [Stray Kids FF] (ABGESCHLOSSEN)

Regret

Wir liefen die ganze Zeit im Gebäude rum, die Treppen rauf und runter, uns über diesen Ort unterhaltend. Ich wusste aber immernoch nicht, wo genau ich hier war. Als wir wieder ganz unten angelangt waren, lief uns ein anderer Junge über den Weg. Er sah mich verwundert an. "Chris, wer ist das?" Chan reagierte. Ach ja stimmt, ich konnte ihn auch Chris nennen. "Yoon Jimin. Sie ist neu hier. Jimin, das ist Minho. Er ist der offenste hier, wenn du etwas wissen möchtest, geh lieber zu ihm als zu mir." Er schaute wieder betrübt. Wieso kann er nicht einfach mal anders schauen als traurig? Es machte mich schon komplett fertig wenn ich ihn so sehen musste. Sieht so aus als hätte er meine Gedanken gelesen, denn er schaute sofort zu mir und seine Augen waren wieder glanzlos. Könnt ihr nicht glücklich sein? Könnt ihr nicht lächeln, nicht lachen, nur weinen?, dachte ich. Chan nickte. Ich schaute ihn bloß erschrocken an, der Typ hat gerade meine Gedanken gelesen! Und dann erschien eine Stimme in meinem Kopf. Einige von uns können nichtmal weinen. Aber nur einige. War das Chans Stimme? Konnten alle sowas? "Also...wenn du etwas wissen willst, klopf dreimal an der dritten Zimmertür links an, auf dem Gang mit den Zimmern. Ich bin eigentlich immer da.", unterbrach Minho. Dann drehte er sich um und ging in Richtung Zimmer. Ich schaute ihm hinterher, und fragte mich, ob ich hinterhergehen sollte, aber ich wollte Chan nicht alleine lassen. "Ist schon okay, geh. Ich bin gerne alleine.", meinte Chan leise, und schaute trübe nach vorne. "Wie soll ich dir bitte glauben wenn du dabei nichtmal lächelst?" "Weil ich es nicht kann!" Er drehte sich sofort zu mir, seine Stimme ist lauter geworden. Seine Augen schauten mich mit einer Mischung aus Wut, Verzweiflung und Trauer an. So habe ich ihn noch nie erlebt. "Geh. Wenn du gehen willst dann geh. Es gibt noch vieles was du erfahren musst, und Minho ist immer da für dich, also geh jetzt bitte." Ich nickte nur ängstlich, drehte mich um und ging schnell in die Richtung wo Minho gerade verschwunden war.

Dritte Tür links, dreimal klopfen. Ich stand vor Minhos Zimmertür, und klopfte dreimal, wie er es mir gesagt hat. Nach ein paar Sekunden warten ging die Tür auf und Minho stand, wie erwartet, dahinter. Doch er hatte etwas anderes an sich. Irgendwie war er anders als die, die ich bisher getroffen habe. Seine Augen waren irgendwie so erwärmend. "Komm rein." Er trat zur Seite, damit ich reinkommen konnte. Sein Zimmer war eigentlich nicht sehr anders als meines. Die Wände weiß, ein Fenster mit Schreibtisch, ein Schrank. Mehr nicht. Das was man halt alles braucht. "Setz dich." Minho deutete kurz darauf an, dass ich mich auf sein Bett setzen sollte, was ich daraufhin tat. "Was möchtest du alles wissen?" Seine Stimme, seine Ausstrahlung, alles war so freundlich und erwärmte mein Inneres. Er war anders. "Also, erstmal...wo sind wir hier?" "Keinem von uns wurde diese Frage je beantwortet. Nicht von Chris, nicht von irgendeinem anderen. Wir haben es alle selbst rausgefunden. Du wirst es auch irgendwann wissen. Geduld musst du allerdings haben, wenn du keine Blitzmerkerin bist." Was sollte das denn jetzt heißen. "Okay...hat es auch damit zutun wie ich hierhin gekommen bin?" "Du begreifst schneller als ich dachte. Also, der Traum den du hattest, der wird dir etwas helfen. Mehr sage ich nicht dazu." Der Traum? Wie soll der mir bitte helfen. "Okay. Minho...warum sind alle so trübe? Sie können nichtmal lächeln oder so. Sie tun mir so leid." Minho nickte. "Sie haben vieles durchgemacht, und ihnen wurde die Freude, die Lust und einigen sogar alle Gefühle genommen, als sie herkamen." "Aber Minho...ich kann immernoch lächeln! Wieso?" "Seungmin und Jeongin ging es am Anfang auch so. Sie konnten Lächeln, doch sie haben dabei nichts gefühlt, also haben auch sie es irgendwann verlernt." "Oh...aber wer sind die beiden? Sind sie auch Teil der Gruppe?" "Ja das sind sie. Du wirst sie noch kennenlernen, versprochen. Du wirst allen noch begegnen." "Okay...also...du meintest dass euch fast allen die Gefühle genommen wurden...doch Woojins und Chans Augen beginnen zu glänzen, wenn sie mich lächeln sehen, oder etwas nettes hören. Wieso?" "Weil ihnen sowas nie zuvor zu Gesicht gekommen ist, geschweige denn zu Ohren. Sie haben nur Dinge gehört und gesehen, die sie von innen zerstört haben." Minho schaute runter. Doch in seinen Augen blieb der Glanz. Wieso? War er wirklich anders? "Minho ich will das Lächeln nicht verlernen. Ich fühle dabei Freude, und es ist so schön. Ich will nicht dass es verschwindet. Bitte sag mir nicht dass es irgendwann dazu kommt, dass ich auch so ausdruckslose und glanzlose dunkle Augen bekomme. Ich will das nicht...bitte sag mir wie ich das verändern kann." Minho schaute mich wieder an, seine Augen wurden immer glasiger. "Jimin, wenn du es nicht verlernen möchtest, dann wirst du es nicht verlernen. Versprochen." In seinen Augen sammelten sich Tränen. Ihm wurde anscheinend nur die Freude genommen. Der arme, er konnte nur weinen. Er tat mir wirklich Leid. "Bitte wein nicht. Ich werde mein Lächeln extra für euch behalten. Damit eure Augen anfangen zu glänzen. Aber bitte weine nicht. Ich will nicht dass du weinst." Minho nickte, und wischte sich die Tränen weg, die nun schon über seine Wangen liefen. "Dann werde ich nicht mehr weinen damit du lächeln kannst." Wow, das war süß. Ich musste wieder Lächeln. Und er tat etwas, was ich überhaupt nicht erwartet hätte. Es wärmte wieder alles in mir auf, doch diesmal kribbelte mein Bauch, und machte mich so glücklich. Und er sah viel besser wenn er das tat.
Minho lächelte. Ich sah ihn erstaunt und glücklich an, was er merkte. "Minho...du lächelst...du kannst lächeln? Wurden dir keine Gefühle genommen?" "Nein Jimin. Und weißt du wieso? Weil ich mich gewehrt habe. Ich war am Anfang genau wie du, Seungmin und Jeongin. Ich konnte lächeln, und fühlte dabei Freude. Und ich konnte dabei die anderen einigermaßen glücklich machen. Zwar haben sie nicht gelächelt, aber ihre Augen gewannen an Glanz. Und sie wurden von innen erwärmt." Diese Worte machten mich so glücklich. Ich konnte einfach nicht anders als breit zu grinsen. "Dann bin ich nicht die einzige?" "Nein. Du bist nicht alleine, Jimin."