[11] savior and soft voice

5K 203 15
                                    

———🌟———

Chapter Eleven: Savior & Soft Voice

~

Nachdem Emily sich bemüht hatte, aufzustehen, dabei aber so zitterte, dass ihre Knie nachgaben und sie hilflos auf den Boden zusammensackte, kniete sich Tom neben sie. Zuvor hatte er nur dort gehockt und darauf geachtet, ob Emily erneut Erbrechen musste.
Endlich brach er die Stille, während er einen Arm um ihre Taille legte und den anderen unter ihre Knie schob. Dabei versuchte er, möglichst koordiniert auszusehen.

„Darf ich?" Seine Stimme war kratzig vom Alkohol und vom langen Schweigen. Emily nickte einfach nur. Sie wusste, sie war im Moment etwas zu schwach, um alleine auf ihr Zimmer zu gehen.

Tom hob sie hoch. Emily lehnte ihren Kopf an seine Schulter und hielt sich an seinem Shirt fest. Sie fühlte sich sicher. Mit langsamen, leisen Schritten, um Z nicht aufzuwecken, verließ Tom mit Emily den Raum. Diese kramte mit einer Hand in ihrer Hosentasche, um ihren Zimmerschlüssel hervor zu holen.

Nachdem er vorsichtig die Tür geöffnet hatte, legte Tom den Rotschopf sanft aufs Bett. Von dem leichten Rest-Alkohol wurde ihm leicht schummerig. Schnell zog er Emily's Schuhe aus, bevor er eine Decke über sie legte und gehen wollte.

Emily war jedoch nicht am schlafen, wie Tom es gedacht hatte. Mit kaum geöffneten Augen beobachtete sie, wie Tom das Zimmer verlassen wollte. Irgendwie sagte ihr ihre Innere Stimme, sie sollte ihn nicht gehen lassen. Sie wollte nicht alleine sein. Emily hasste das Alleinsein, vor allem in Momenten der Schwäche.
Selbst wenn das bedeutete, „fremden" Menschen ihre Schwäche zu zeigen, so war es ihr doch tausend Mal lieber als Alleine zu sein.
Und so verließen folgende Worte ihren Mund, kurz bevor Tom die Türklinke herunterdrückte:

„Geh nicht. Bitte."
Ihre Stimme war schwach, aber Tom konnte sie hören. Er hielt inne, seine Hand schwebte über der Klinke. Er konnte nicht glauben, dass sie das wirklich gerade gesagt hatte.
„Was?", fragte er vorsichtshalber noch einmal nach. Er wollte sicher gehen, dass der Alkohol ihm keine Halluzinationen verschaffte.

„Ich will nicht alleine sein." Ihr war bewusst, wie falsch das klang, und sie hoffte, dass er es nicht so auffassen würde.
Was er auch nicht tat. Normalerweise hätte er mit einem schlagfertigen Konter geantwortet, doch dieser kleine Rest Alkohol machte ihn einfühlsamer als sonst. Einfühlsamer als sonst, wenn er mit Emily sprach, seinem heimlichen Schwarm, den er nie gegenüber irgendwem zugegeben hätte.

Langsam ging er zurück zum Bett. Emily sah furchtbar blass aus. Ihre Hände zitterten immer noch leicht.
Sanft ließ Tom sich auf die Bettkante sinken und betrachtete ihr schwaches Lächeln. Ihre schwache Stimme schnitt durch die Stille.

„Sonst bin ich nie so betrunken.", flüsterte sie und musste auflachen. Auch Tom konnte sich ein unsicheres Grinsen nicht verkneifen.
„Ist schon gut.", lächelte er. Seine warme Hand tätschelte ihren Oberarm und hinterließ ein prickelndes Gefühl auf ihrer Haut.
„Danke." Ihre Stimme wurde nun stärker, dennoch hätte sie sich vor lauter Schwindelgefühl kaum aufsetzen können.

„Hab ich gerne gemacht." Tom grinste und sah nach unten, auf seine Finger, bevor er aus dem Augenwinkel sah, wie Emily ihren Kopf etwas hob und ihre Arme ausbreitete. Mit einem schiefen, schwachen Lächeln ließ er sich sinken und umarmte sie. Ihre Arme schlossen sich kurz um ihn, bevor sie wieder losließ und er sich wieder aufsetzte.

„Soll ich hier bleiben?" Die Antwort auf seine Frage war Tom bewusst- er wollte es nur aus Emily's Mund hören.
„Ja, bitte." Emily klopfte neben sich aufs Laken.
„Na schön." Mit einem Seufzen stand Tom auf, streifte sich die unangenehme Jeans herunter, sodass er nur noch in Shirt und Boxershorts dastand- was man in der Dunkelheit kaum sehen konnte- und legte sich neben Emily.
Nie hätte er gedacht, dass so etwas einmal passieren würde- und doch war es Realität. Noch einmal, bevor auch er einschlief, hörte er Emily's leise Stimme in der Dunkelheit.

„Gute Nacht, Tom."

𝙨𝙤𝙢𝙚𝙩𝙝𝙞𝙣𝙜 𝙟𝙪𝙨𝙩 𝙡𝙞𝙠𝙚 𝙩𝙝𝙞𝙨 // ᴛ.ʜ.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt