Neunzehn

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Ihr Vater war beim Arzt, als Ruby nach Hause kam. Da sie sich endlich die Behandlungen leisten konnten, machte sie dieser Gedanke schon glücklich.

Agata hatte ihn begleitet, weshalb nur ihre Mutter in der Wohnung war. 

"Alles in Ordnung, hija?", fragte sie besorgt, als sie zur Tür reinkam. "Du siehst müde aus."

Ruby lächelte schwach. "Ich bin auch müde, mamá." Sie tippte neben sich auf die alte Ledercouch, die Ruby vor wenigen Monaten besorgt hatte.

"Setz dich und erzähl mir, was los ist." 

Erschöpft folgte sie ihrer Bitte. "Du weißt, dass Agata von meiner ... Arbeit ... nicht besonders begeistert ist, oder?"

"Sie macht sich jedenfalls keine große Mühe daraus, es zu verstecken.", lächelte sie. "Aber sie macht sich nur Sorgen um dich, Ruby. Wie ich und dein Vater übrigens auch."

"Ich weiß. Aber ihr wollt ja auch nicht ständig, dass ich mit dem Stehlen aufhöre." "Weil du das auch nicht willst, oder? Du hilfst den Menschen hier gern und du bist gut darin. Natürlich hab ich immer Angst um dich, aber ich vertraue dir auch."

Ruby kamen zum zweiten Mal an diesem Tag die Tränen und sie lehnte ihren Kopf an die Schulter ihrer Mamá. 

"Warum hab ich das Gefühl, dass egal was ich tue, es falsch ist?" 

Wie früher strich sie ihr beruhigend übers Haar. "Oh, mein Schatz. Manchmal muss man selbst entscheiden, was richtig und was falsch ist. Ein geschriebenes Gesetz ersetzt noch lange nicht das gute Herz eines jeden Menschen."

Robin Hood (Storyadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt