.-. 2 Kartoffeln auf der Suche nach Liebe .-. friendxsvt ff

❤️

Als es Zeit zum Gehen ist, bin ich noch immer wie auf Drogen.
Vernon und ich haben uns genau einmal intensiv geküsst, bevor wir uns schon beeilen und zu den anderen gehen mussten.
Allerdings bin es nicht nur ich, die High zu sein scheint.
Marie schwankt hin und her und hat ein verträumtes Grinsen auf den Lippen sowie einen glasigen Ausdruck in den Augen.
Da ich nicht weniger mental abwesend bin, bemerke ich nicht, dass Lina uns die ganze Zeit belustigte Blicke zuwirft und doch gleichzeitig entnervt aussieht.
In diesem Moment interessiert mich ihr seelisches Wohlbefinden allerdings eher weniger.

Als wir dann wenig später alle in unseren Betten liegen, greife ich schnell noch einmal nach meinem Handy, um zu sehen, ob er mir geschrieben hat.
Ich unterdrücke ein Quieken, als ich tatsächlich eine Nachricht sehe.

Von: VÖÖÖrnen<3
Hey, kannst du vielleicht morgen ins Entertainment kommen? Ich will dich sehen!

Grinsend gebe ich meine Antwort ein und überlege noch einmal, ob ich morgen wirklich keine sonstigen Termine habe, bevor ich auf Senden drücke.

Von: CharlieHottePotato
Klar, ich kann aber erst nach 15 Uhr kommen.

Von: VÖÖÖrnen<3
OK, ich sag der Security bescheid xD
Gute Nacht

Von: CharlieHottePotato
Gute Nacht <3

Am nächsten Morgen gehen wir wieder, wie ab jetzt jeden Tag außer am Wochenende, in den Salon.
Kaum sind wir allerdings durch die Tür, kommt eine ganz aufgelöste Frau auf uns zu.
"Meine Vorgesetzte", murmelt Marie uns zu, bevor die Frau vor uns zum Stehen kommt und Marie auf einmal an den Armen packt und einmal kräftig durchschüttelt.
"Du musst jetzt sofort mitkommen, junge Dame! Wir haben ein Problem." Und im nächsten Augenblick sind die beiden auch schon aus der Tür hinaus, durch die wir gerade herein gekommen sind.
"Tschüss", rufen Lina und ich ihr gleichzeitig hinterher.

Während Lina in ihrer Abteilung verschwindet und ich mich auf den Weg in meinen eigenen Aufgabenbereich mache, steht Marie überfordert vor einer riesigen Halle und wartet auf den Weihnachtsmann.
Okay, nein. Eigentlich wartet sie darauf, dass endlich einmal jemand zu ihr kommt und ihr sagt, was genau sie hier zu suchen hat.
Ihre Mentorin ist in der Halle verschwunden und hat ihr aufgetragen, zu warten, was sie nun schon seit gefühlten 45 Minuten tut. Allerdings sind es 48 Minuten gewesen, wie Marie nach einem Blick auf ihr Handy feststellt.
Außerdem sieht sie eine Nachricht von einer unbekannten Nummer und wird neugierig.
Marie hat nur etwas Angst, dass sie jemand völlig Fremdes angeschrieben haben könnte, weswegen sie zögert, doch schließlich trotzdem auf die Nachricht drückt.

Von: Unbekannt
Hi
Ich hab deine Nummer von deiner Freundin Lina, sorry das ich dich nicht selbst gefragt habe
Hier ist übrigens Mingyu ;)

Maries Herz bleibt stehen und sie würde am liebsten auf der Stelle in Ohnmacht fallen, wenn da nicht eine nervige Frau Mentorin wäre, die sich genau in diesem Moment dazu entschließt, sich ihrer zu erbarmen und doch noch einmal aufzutauchen.
"Also gut, hier entlang", ist das einzige, was sie sagt, bevor sie Marie hinter sich her winkt. Marie folgt der Aufforderung noch immer geschockt und glücklich zugleich, während sie ihr Handy wiederwillig wegsteckt.
Auf dem Weg erklärt Maries Mentorin ihr endlich, warum sie überhaupt hier sind.
"Wir sind hier an einem Filmset. Einige unserer Leute sind sehr kurzfristig krank geworden, aber dieser Auftrag ist außerordentlich wichtig. Wenn wir das nicht gut hinbekommen, könnte unser Ruf darunter leiden." Sie holt tief Luft und bleibt schließlich vor einer Garderobentür stehen, bevor sie Marie noch einmal von oben bis unten gründlich mustert.
"Deine Aufgabe ist es, die anderen Stylisten dabei zu unterstützen, die Outfits für den männlichen Hauptcharakter auszuwählen und außerdem, und das ist sehr wichtig, musst du unbedingt dafür sorgen, dass die Sachen alle passen."
Nachdem Marie ihr mit einem Nicken ihr Verständnis signalisiert hat, öffnet sie die Tür und schubst Marie einfach hinein, bevor sie die Tür auch schon wieder hinter sich ins Schloss schmeißt.
"Hey Süße, was machst du denn hier?"
Die Stimme lässt Marie erstarren. Das kann doch einfach nicht wahr sein. Wie soll sie denn ihre Arbeit ernsthaft erledigen, wenn er anwesend ist. Nein, nein, nein. Bestimmt hat sie sich das bloß eingebildet.
"Bist du eine von meinen Stylisten?"
Langsam riskiert Marie schließlich einen Blick und bereut es sofort.
Mingyu steht grinsend vor ihr und hat (VERDAMMT NOCHMAL) schon wieder kein Oberteil an.
Er sieht sie etwas fragend an, weshalb sie ihren Kopf schnell dazu zwingt, sich hoch und runter zu bewegen und somit seine Frage zu bejahen.
Er strahlt sie daraufhin nur noch mehr an.
"Na dann, auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit", sagt er und zieht Marie in eine Umarmung, die ihrem gesunden Menschenverstand sowas von nicht gut tut.

Während Marie gerade mehrfach stirbt, ist meine und Linas Schicht fast beendet.
Als ich Lina also im Eingangsbereich wiedertreffe, um nach Hause zu gehen, hält sie mir direkt ihr Handy hin und lässt mich so die Nachricht von unserem kleinen Fangirl lesen, die besagt, dass sie Überstunden machen muss und wir einfach gehen sollen.
"Na toll, sie wollte eigentlich mit zum Dorm der Jungs", murre ich.
Ich will ehrlich gesagt ungern alleine dort auftauchen. Ich meine, ich allein, zwischen... Wie viele waren das nochmal? 31? Egal. Auf jeden Fall bin das dann nur ich, umgeben von tausenden von Jungs.
"Hast du etwa Angst, alleine zu gehen, Charliemäuschen?", fängt Lina sofort an, mich zu necken. "Brauchst du jemanden, der dein Händchen hält? Soll ich deine Mami anrufen? Es könnte allerdings eine Weile dauern, bis die hier ist."
Ich verpasse ihr einen kräftigen Stoß mit meinem Ellbogen gegen die Rippen, aber entweder spürt sie keinen Schmerz oder dieser Lulli hat Haut aus Stahl, denn sie lacht unbeirrt weiter.
"Keine Sorge, Kartöffelchen", sagt Lina schließlich und legt freundschaftlich einen Arm um meine Schulter. "Ich werde die Konfrontation von Ming auf mich nehmen und dich zu deinem KKK begleiten."
Ich mustere sie. Natürlich entgeht mir das leichte Lächeln nicht, das über ihr Gesicht huscht, bei der Erwähnung von Minghao.
"Aw, du nennst ihn ja schon Ming! Wie niedlich!", versuche ich sie zu provozieren und ernte einen Schlag auf den Hinterkopf dafür. Dafür allerdings keine Wiederworte.

Lina betätigt die Klingel und fast im selben Moment, wird die Wohnungstür aufgerissen, als hätte jemand dahinter nur darauf gelauert, dass die Klingel ertönt.
Ich kenne den Typen allerdings nicht.
Er hat ein rundes, freundliches Gesicht und ich würde ihm wirklich gerne in die Wangen kneifen.
Der Typ nickt der Security Guard zu, welche uns von der Lobby, hier her gebracht hat und bedeutet ihr somit, dass er ab jetzt die Verantwortung übernimmt, auf uns Ungeheuer aufzupassen.
"Hi, ich bin Seungkwan", stellt er sich dann endlich vor und verbeugt sich. "Kommt rein, Mädels, die anderen sind in der Küche."
Seungkwan führt uns daraufhin einen langen Flur entlang und auf eine Tür zu, die nur angelehnt ist. Daraus hört man Stimmen, die immer lauter werden, desto näher wir kommen.
Gerade als Seungkwan zur Seite tritt und uns zuerst den Raum betreten lässt, hört man eine Mädchenstimme sagen: "Ja ja, von diesem Haufen von Pfeifen... Seid ihr die Erträglichsten."
Wir gehen rein und sehen ein Mädchen mit langen, blonden Haaren vor uns, welches an die Tischplatte gelehnt steht.
"Die hat aber einen nicen Booty", flüstere ich Lina zu.