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"Und das ist mein und Wonwoos Zimmer", meint Yara und öffnet eine weitere Tür.
Ich mache große Augen.
"Du wohnst hier?"
Sie kratzt sich allerdings nur verlegen am Hinterkopf.
"Na ja, offiziell darf ich das nicht. Ich hab vor ein paar Monaten meinen Job verloren und konnte nirgendwo anders hin. Aber ich suche gerade nach einer WG, in die ich ziehen kann. Mit 13 Jungs zusammen leben ist dann doch nicht so wirklich mein Ding", erklärt sie die ganze Situation und lächelt.
Augenblicklich schießt mir eine Idee in den Kopf, welche mich aufgeregt grinsen lässt.
"Dann zieh doch einfach bei uns ein. Wir haben sowieso noch ein Schlafzimmer übrig... solange es dich nicht stört, dass es das kleinste ist", schildere ich meinen Plan.
Yara strahlt ebenfalls, scheint allerdings trotzdem unsicher. "Aber ich will euch nicht in irgendeiner Weise zur Last fallen... Ich habe nämlich immer noch keinen Job und kann mich nicht wirklich an der Miete beteiligen-"
Ich winke allerdings schnell ab und nehme sie kurz in den Arm.
"Glaub mir, das ist schon in Ordnung und wer weiß, vielleicht finden wir ja auch einen Job für dich", mache ich ihr Mut und überzeuge sie mit diesen Worten schließlich.
Kaum hat sie zugestimmt, laufe ich auch schon in Richtung Wohnzimmer, mit Yara an der Hand, und rufe nach Lina.
Finden tuen wir sie dann mit einem oberkörperfreien Minghao auf der Couch kuschelnd.
Allerdings lasse ich mich davon nicht beirren.
"Lina! Wir haben eine neue Mitbewohnerin!", erläutere ich ihr den neuesten Stand der Dinge.
"Interessant... Wen?"
Ich lege demonstrativ einen Arm um das Mädchen mit dem nicen Booty, welches neben mir steht.
Lina lacht.
"Na dann, willkommen in der Chaoten WG", sagt sie dann an Yara gewandt.
"Nein", korrigiere ich meine Freundin. "Willkommen bei den Chiggen Wings."

Als wir mitsamt Yaras, in aller Eile zusammen gepackten Sachen in unserem eigenen Heim wieder angekommen sind, begrüßt uns ein recht interessanter Anblick.
Marie sitzt auf der Kommode im Wohnzimmer und knutscht mit einem Jungen herum, den ich sehr leicht als Mingyu identifiziere.
Anstatt die beiden auf uns aufmerksam zu machen, gucken wir uns an, nicken gleichzeitig und schleichen dann an ihnen vorbei in Yaras zukünftiges Zimmer.
Doch da fällt mir etwas ein.
"Ach verflixt", fluche ich und im selben Moment beginnt unser Festnetztelefon auch schon schallend zu klingeln.
"Warum haben wir überhaupt ein verdammtes Festnetz?", fragt Lina und verdreht die Augen.
"Oder, wichtiger... Wer ruft bitte auf dieser Nummer an?", hängt Lina noch hinten dran.
Ich schlage mir mit der Hand gegen die Stirn.
"Jemand, der verzweifelt ist, weil ein gewisses Fetti nicht an ihr Handy geht und eigentlich versprochen hat, zu warten", murre ich und renne ins Wohnzimmer zurück.
Ich traue meinen Augen kaum.
Marie und Mingyu haben sich tatsächlich überhaupt nicht von dem Klingeln des Telefons abhalten lassen und sind noch immer am rumknutschen.
"Lasst euch nicht stören", sage ich laut, wende mich dann ab und greife nach dem Telefon.
Die Schmatzgeräusche von dem anscheinend frisch gebackenen Pärchen verstummen, während ich mich am Hörer melde.
"KARTOFFEL!! Ich habe doch gesagt, du sollst auf mich warten", echauffiert Vernon sich von der anderen Seite der Leitung aus.
"Sorry, ich hab es total vergessen", versuche ich mich zu erklären.
"Wenn du dich schon rausreden willst, benutz wenigstens eine kreative Ausrede", murrt Vernon beleidigt.
Ich denke kurz nach.
"Der Bruder meiner Cousine meiner Urgroßmutter meines Hundes und dessen Pferd hat ein Baby bekommen, welches mich vollgekotzt hat, also das Baby, nicht das Pferd, und deshalb musste ich ganz schnell nach Hause um-", ich schnappe nach Luft. "Um mich umzuziehen."
Kurz herrscht Stille auf der anderen Seite.
"Ey", beschwere ich mich. "Das war ja wohl die Definition von Kreativität!"
Ein Lachen ist zu hören.
"Okay, okay, ich nehme deine Ausrede an", meint er schließlich und ich atme gespielt erleichtert aus.
"Aber hey, als Gegenleistung musst du morgen mit mir in die Stadt gehen. Außerdem schulde ich dir immer noch einen Kaffee, oder nicht?"
Ich grinse wie ein Idiot, bevor ich zustimme und wir uns, nachdem wir alles für den nächsten Tag abgesprochen haben, verabschieden.
Als ich mich mit diesem behinderten Grinsen in der Fresse dann umdrehe, stehen Yara, Lina, sowie Marie und Mingyu in einer Reihe vor mir.
"Du bist so krass verknallt. Das ist echt creepy", sagt Lina schließlich. "Ach ne, Korrektur."
Sie schaut zu Marie hinüber. "Ihr seid creepy."
Mingyu räuspert sich ein kleines bisschen verlegen.
"Ich glaube das ist jetzt Frauensache, ich geh dann mal."
Er dreht sich noch einmal zu seiner neuen Freundin um und gibt ihr noch einen Kuss auf die Wange, bevor er ihr einen Abschiedsgruß ins Ohr flüstert und schließlich durch die Haustür verschwindet.
Wir schauen uns alle gegenseitig an und brechen in einen unbegründeten Lachflash aus. Wir lassen uns alle nebeneinander auf das Sofa fallen und kuscheln uns etwas zusammen.
"Also... Du willst jetzt also bei uns wohnen?", beginnt Marie den Kaffeeklatsch. "Dann sag mal etwas Dummes."
"Wieso?", fragt Yara verwirrt.
"Du musst dich schließlich würdig erweisen, um dieser supergeheimen Geheimgesellschaft beitreten zu dürfen. Also sag was Dummes."
Yara legt die Stirn in Falten. "Na gut, Moment."
Wir warten geduldig auf ihre Gehirnzellen, um etwas Dummes zustande zu bringen.
"Draußen streiten sich zwei Waschbären. Meinst du es geht um Waschmittel?"
Wir schweigen.
Plötzlich lehnt Marie sich über Lina und mich und ergreift Yaras Hand.
"Du hast dich offiziell als würdig erwiesen. Herzlichen Glückwunsch und willkommen."

Eine ganze Weile später, fällt Lina auf, dass sie morgen ein Date hat.
Wir rasten natürlich alle komplett aus und schicken sie in ihr Zimmer, um sich Klamotten rauszusuchen.
Zwanzig Minuten später kommt sie wieder herein und schaut leicht verzweifelt, was sie allerdings versucht, zu verbergen.
"Ich lose jetzt!", ruft sie leicht entnervt.
"Was lost du?" Marie schaut nur kurz von ihrem Handy auf.
Sie schreibt mit Mingyu und ist sichtlich mehr an diesem Gespräch interessiert als an Linas Klamottenfürdateaufdassieeigentlichnichtgehenwillaberirgendwiedochproblem.
"Ich lose aus, was ich anziehe." Lina verdreht die Augen und lässt sich schmollend auf den Boden plumpsen, wie ein kleines Kind, das nicht kriegt, was es will.
"Wieso denn das?", frage ich und kämpfe mich aus den weichen Kissen unserer Couch, um gerade sitzen zu können.
Lina zuckt bloß mit den Schultern.
"Mehr ist es mir nicht wert."
Yara und ich starren sie einen Moment an, bevor Yara aufspringt und Lina an ihrer Hand hinter sich her in ihr Zimmer zieht.
"Das kann ich nicht zulassen", hört man sie noch schimpfen.

.-. 2 Kartoffeln auf der Suche nach Liebe .-. friendxsvt ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt