Kapitel 9

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"Sollen wir uns hierhin setzen?", fragte ich Krümel.
"Was?! Nein, das geht nicht, hier sitzen Mirko, Finnick und Adrian und so. Da können wir nicht hin", sagte sie schon beinahe panisch.
"Gut, also setzen wir uns jetzt hierhin. Die sollen sich mal nicht so anstellen", bestimmte ich. "Was ich dir ja eigentlich erzählen wollte, war, wieso ich Finnick kenne."
"Jaa? Erzähl! Oh Gott, ihr seid aber nicht zusammen, oder? Omg, wie süß wäre DAS denn?", brach es quitschend aus ihr heraus.
"Hahahaha, der war guhuut, hahaha. Ne-hein, hahaha", brachte ich vorerst nur zustande. "Also, ich bin bei den Black Warriors, wie Finnick auch. Gestern war mein erster Tag hier und mein alter bester Freund, der zufällig auch hier wohnt und dabei ist, hat mich abgeholt und zum Quartier gebracht. Dort hat Finnick auf Nick gewartet, aber er hat unserem Anführer nicht zugehört und dachte, ich würde nicht dazugehören. Auf seine Provokation hin bin ich wütend geworden und hab ihn im Ring zu einem Duell herausgefordert. Er hat genauso angegriffen, wie ich es erwartet habe, weswegen es ziemlich einfach war, ihn zu besiegen. Er lag winselnd wie ein Hund auf dem Bauch, während ich meinen Arm um seinen Hals gelegt und hochgezogen habe", ich hatte Krümel alles ruhig erklärt und sie hatte zwischendurch genickt, aber jetzt konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und prustete los.
"Hahahaha, ne-he-heiin, als oob, hahaha, ich dachte der Typ wäre stark, ahahahaaa", ihr Lachen war so ansteckend und süß, dass ich auch schmunzeln musste. Letztendlich kippten wir beide vom Stuhl. Als wir uns beruhigt hatten und anfingen zu essen, kamen plötzlich fünf Jungs auf unseren Tisch zu. Unter ihnen Adrian und Finnick.
"Oh Blue, ganz alleine hier ohne deinen Beschützer? Und dann auch noch mit dem Freak?", Adrian spuckte das Wort förmlich aus.
"Oh Adrian, hast du gar keine Angst? Oder weißt du es gar nicht? Finnick, dir ist es doch nicht etwa peinlich, dass ich dich besiegt habe?"
Jetzt wechselte Finnicks Gesichtsausdruck von normal zu wütend.
Adrian lachte los. "Jaa klar, und ich bin der Kaiser von China."
"Guten Tag, Euer Hoheit. Wir hätten heute eine Bestätigung a lá Nick auf der Tageskarte" Finnick zu beobachten, war witzig. Er wirkte nun peinlich berührt. "Finnick, mein Guter, das muss dir doch nicht peinlich sein! Du bist nicht der erste, der schwächer war als ich", meinte ich mütterlich und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
"Warte mal. Du kennst Nick und Finnick? Woher?", fragte jetzt einer der übrigen Jungs.
"Mirko, richtig? Sagen wir es so: schwarze Krieger kennen sich", sagte ich mit einem Zwinkern. "Was bist du? Auch ein Iota wie Finnick?"
"Was - äh - nein! I-ich bin ein Delta!"
"Oh wie süß, noch einer, der unter mir steht! Gamma odgovara na dužnost[Gamma meldet sich zum Dienst]!", rief ich freudig.
Jetzt wirkten alle überrascht.
"Du kannst kroatisch?",
"Du bist Gamma?!",
"Du bist in einer Gang?", kam es von verschiedenen Seiten.
"Ja, ja und nochmals ja. Ich spreche kroatisch und bin ein Gamma der Black Warriors, also verneigt euch vor mir!", antwortete ich belustigt.
Was sie tatsächlich taten, erstaunte mich. Alle bis auf Finnick und Adrian setzten sich schnell hin, sodass die beiden keinen Platz mehr hatten und sich an einen anderen Tisch setzen mussten, da es einer mit nur fünf Stühlen war, an dem wir saßen.
Wir unterhielten uns und verstanden uns ganz gut, bis ich mich plötzlich erinnerte, warum ich eigentlich nichts mit ihm zu tun haben wollte.
"Ey Mirko, wie läuft's mit Ashley? Scheint ja gestern ganz gut gelaufen zu sein", sagte ich und beendete meine Rede mit Würgegeräuschen. Der gesamte Tisch fing an zu lachen und Mirko wurde knallrot. "Da-das hast du gehört?" Ich nickte und er schluckte schwer.
Nach der Mittagsschule ging ich erstmal in mein Zimmer, da Nick mich erst später abholen kommt. Ich setze mich auf die breite Fensterbank und sehe nach draußen. Heute ist eigentlich ziemliches Schmuddelwetter, aber gerade in diesem Moment sah es so aus, als würde die Sonne die Wolken mit ihrem Licht und ihrer Wärme auseinander reißen. [Bild oben]
Ich erinnerte mich an die Zeit, in der ich erkannte, dass ich kein Teil einer Gemeinschaft war, keine wirklichen Freunde hatte. Es war kurz nach Nicks Umzug. Es wurde immer schlimmer. Vormittags war ich die dumme, fette Kuh, nachmittags die beste Freundin, weil sonst niemand Zeit hatte. Ich litt sehr unter den Beleidigungen und Heucheleien. Alles angeführt von dieser einen, beschissenen Schlampe. Sie war die Königin, die Anführerin, der Lehrerliebling. Ich wollte mich wehren, wollte ihr meine Meinung sagen, aber das machte alles nur noch schlimmer. Ich hatte niemanden auf meiner Seite, sie acht streitlustige Zicken, die sie vergötterten. Was sollte ich tun? Ich war die Jüngere, Schwächere, die, mit der niemand etwas zu tun haben wollte.
Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und ich drehte meinen Kopf in die Richtung. Nick stand in der Tür und beobachtete mich besorgt. Auf einmal kam er auf mich zu nahm mich in den Arm. Er hat wohl bemerkt, dass mich etwas bedrückte. "Was ist los, Blue? Woran hast du gedacht?", fragte er mich.
"Erinnerst du dich an Marie? Dünn, blond, ziemlich groß für ihr Alter?"
Er spannte sich sichtlich an, wir hatten sie beide nicht wirklich gemocht. "Jaa? Was hat sie getan?"
"Sie hat mich gemobbt. Alle haben sich auf ihre Seite gestellt, ich hatte keine Freunde mehr. Das war, nachdem du weg warst."
"Ich hätte dich nie alleine lassen dürfen. Ich mache mir solche Vorwürfe, es tut mir so leid", sagte er zähneknirschend.
"Nein, nein, es ist doch nicht deine Schuld, das lag nicht an dir. Sollen wir trainieren?"
Er nickte und wir gingen aus dem Internat zu seinem Auto.

Wir hatten einen tollen Nachmittag, haben viel Spaß gehabt, aber auch hart trainiert. Gerade kamen wir lachend aus der Lagerhalle, als Mirko uns aufhielt. "Hey, wartet mal. Erstens: könnt ihr mich mitnehmen? Finnick hat sich schon vom Acker gemacht. Und zweitens, naja, stimmt es, dass du ihn platt gemacht hast?", fragte er kleinlaut.
Bevor ich jedoch antworten konnte, tat das schon Nick für mich. "Ja, es stimmt. Er lag heulend wie ein Baby auf dem Boden. Und klar, steig ein. Wir wollten noch zu Megges, kommst du mit?"
"Zu Essen sag ich nie 'Nein'", sagte Mirko lachend, woraufhin wir einstiegen.

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Moin, Gute Nacht, wie auch immer. Ich hatte der guten noraloba versprochen, heute noch zu updaten, und TADAA! Hier ist ein neues Kapitel😆
Süße Träume,
@_NxghtKnxght_

Ihr habt sie vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt