Kapitel 25: Teil seiner Vergangenheit (2)

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Though I get tired and hurt sometimes
It’s alright, because I’m next to you
You and I, if we’re together
We can smile《

Yoongi

Yoongis Herz raste wie wild, als der Polizist sich vor ihm verbeugte und sich vorstellte, als würden sie einander nicht kennen. Einen Schein, den auch Yoongi vor den Frauen bewahren wollte. Dennoch verspürte Yoongi plötzlich Angst. Angst davor,dass er Soohee womöglich niemals wieder sehen durfte, nachdem er Nam Bireom als Freund seiner Tochter unter die Augen getreten war. Yoongi hatte ihm damals schwören müssen, dass sie einander nie wiedersehen müssten. Und nun stand der Dunkelhaarige vor ihm und hatte sein Versprechen gebrochen- in der ungünstigsten Situation, die er sich hätte ausmalen können.

“Die beiden wollten Basketball spielen gehen. Würdest du Yoongi bitte etwas zu trinken geben?”, fragte Daeun ihren Mann,welcher lächelnd nickte und seiner Frau flüchtig ihre Stirn küsste, ehe diese mit Soohee durch einen Flur ging, die scheinbar zu ihrem Zimmer führte. Nachdem Daeun außer Reichweite war, erlosch Bireoms Lächeln. Sein Blick war knallhart, beinahe eisig. Dennoch leistete er der Bitte seiner Frau folge und machte sich auf den Weg in die offene Küche, um Yoongi ein Glas mit Wasser zu füllen und dieses gegenüber von sich auf dem Wohnzimmertisch abzustellen. Wie erstarrt blieb Yoongi in dem offenen Wohnbereich der Wohnung stehen, während die Blicke von Soohee’s Vater ihn durchbohrten. Keiner der Männer hatte erwartet, dass sie sich auf diesem Wege wieder begegnen würden.

Mit seiner rechten Hand signalisiert Bireom Yoongi, gegenüber von dem ihm auf der großen Couch Platz zu nehmen. Yoongi griff nach dem Glas Wasser und nahm einen kräftigen Schluck, während er dem Blick des Vaters so für einen Moment entfliehen konnte. Er hatte diesen Schluck gebraucht. Es fühlte sich zunehmend so an, als würde Bireom ihn mit seinem Blick verbrennen.
“Ich hätte nicht gedacht, dich über diesen Weg noch einmal zu treffen”, ertönte die Stimme des älteren Mannes leise und bedrohlich. Der Jüngere schwieg- es schien ihm die beste Idee zu sein. Er traute sich schließlich nicht einmal in seinen Gedanken zu fluchen, weil er dachte, Bireom könnte womöglich seine Gedanken lesen.
“Weiß sie über alles Bescheid?” Still nickte Yoongi und hielt dem Blick des Polizisten stand, welcher mit seinem Verhör fort fuhr.
“Wie lange trefft ihr euch schon regelmäßig?”
“Seit einer Weile.” Yoongi wusste wirklich nicht welcher Verhör ihm lieber war: Der Verhör auf dem Revier von dem Polizisten Namens Nam Bireom oder der Verhör von dem Vater des Mädchens, welches er liebte.
“Verstehe. Liebst du sie?” Yoongis Augen weiteten sich vor Überraschung, als er die Frage ihres Vaters gehört hatte und ihrem Vater ein leises Lachen entkam. Würde ich dieses Gespräch wohl führen, wenn es nicht so wäre?, fragte Yoongi in seinem Innern für einen Moment spöttisch, doch verging ihm der Spott, als Bireom’s Züge wieder hart wurden.

“Weißt du… Sie ist mein einziges Kind und ich werde nicht zulassen, dass sie in die Hände eines Kriminellen fällt. Verstehst du, worauf ich hinaus will? Wenn ihr hier gleich aus der Tür geht, wirst du ihr sagen, dass du etwas zu erledigen hast und dann wirst du gehen und keinen Fuß mehr über meine Türschwelle setzen oder dich mit meiner Tochter weiter treffen. Hast du mich verstanden?” Die Härte in den Augen des Polizisten verlieh seinen Worten noch einmal mehr Nachdruck, doch wandelte sich jegliche Härte mit einem Mal in Überraschung um, als sich der Dunkelhaarige mutig und womöglich auch etwas wahnsinnig erhob.
“Es tut mir leid, dass kann und werde ich nicht machen. Außerdem würde Soohee mich wohl kaum so einfach ziehen lassen”, sprach er und musste leicht Lächeln, als er Soohee’s Widersprüche ihrer Mutter gegenüber hörte, die immer lauter wurden.

“Meine Güte, du bist schlimmer als dein Vater", seufzte Daeun genervt und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, als die Frauen das Wohnzimmer wieder betreten hatten.
“Was ist denn hier los?”, verlangte Soohee zu erfahren, als sie die drückende Stimmung zwischen ihrem Vater und ihrem Freund spürte.
“Wir haben uns nur unterhalten", sprach der Polizist und lächelte seiner skeptischen Tochter zu, die ihre Blick von ihm abwandte und Yoongi ansah. Dieser nickte jedoch und bestätigte die Aussage ihres Vaters.
“Hast du noch einige Pflaster mitgenommen?”, fragte Yoongi Soohee, die breit grinste und ihren Blick auf den in ihrer linken Hand ruhenden Rucksack richtete.
“Ich dachte mir, dass wir heute sicherlich noch einige brauchen werden. Taschentücher habe ich auch mitgenommen”, erklärte die Brünette keck und zeigte sie Yoongi. Belustigt sah Yoongi Soohee an und ging zu ihr, um ihr die Tasche abzunehmen.
“Ich kann-"
“Es geht schon”, versicherte Yoongi ihr und lächelte sie sanft an, ehe sich die beiden von Soohee’s Eltern verabschiedeten und die Wohnung verließen. Sofort fiel die anspannung von dem Jungen ab, wie ein schwerer Mantel
“Ich hoffe, mein Vater hat nichts schlimmes gesagt.”
“Keine Sorge. Er hat nichts gesagt, womit ich nicht gerechnet hätte.” Und dennoch lag ihm das Gespräch noch immer quer im Magen. Vor allem, weil er ihren Vater angelogen hatte. Soohee wusste noch nicht über alles Bescheid. Eine Sache hatte er ihr noch nicht mitgeteilt. Der Grund, wieso er niemals über seine Mutter sprach.

Lost // m.yg✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt