Eigentlich bin ich eher der Großstadttyp. Das habe ich auch versucht meiner Mutter zu erklären, als sie zu mir meinte, wir würden umziehen und zwar ans Meer. Ich meine, Hallo?! Immerhin wohnen wir doch in Chicago, das sollte ihr eigentlich genügen. Aber nein, wir müssen ans andere Ende der Welt ziehen. Nach Los Angeles. Ich meine, natürlich freue ich mich das es gerade Los Angeles ist, aber ich muss meine ganzen Freunde zurücklassen. Und das war eigentlich nicht der Plan. Mein Plan war es, ganz entspannt die Schule abzuschließen und danach ans College zu gehen. Wird jetzt erst einmal nichts, da Mama meint, ich muss eine Klasse wiederholen. Ich verfluche Mathe. Ich verstehe Mathe ungefähr so: Zwei Kinder essen ein Eis. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass a) die Welt untergeht, und b) das Volumen der Erde dadurch zunimmt. "Mom, wann sind wir da?" Ihr müsst wissen, wir befinden uns gerade schon auf dem Weg an mein geliebtes Ziel und nun ja, ich muss ziemlich dringend mal aufs Klo. "Gleich, wie oft willst du mich das eigentlich noch fragen?" So oft bist du mir verdammt nochmal anbietest, aufs Klo zu gehen. "Okay, okay. Schon gut.", gernevt lasse ich mich in meinen Sitz fallen. Es sieht schon ganz schön hier aus... Nicht vom Thema ablenken! Ich werde also auf eine neue Schule, mit neuen Leuten kommen, von denen ich überhaupt niemanden kenne. Ich stöhne. Meine Mutter sieht diese Reaktion von mir natürlich darauf bezogen, dass wir noch nicht da sind. "Jetzt verhalte dich doch wenigstens ein einziges Mal erwachsen! Wenn du auf Toilette musst, hättest du gehen sollen, als wir die letze Pause gemacht haben, okay?!" "Da musste ich aber noch nicht.", nuschele ich. "Hat sich sowieso erledigt, wir sind jetzt da." Wir fahren in die Auffahrt eines wunderschönen, ferienhausähnlichen Strandhauses. "Das ist unser Haus?", frage ich erstaunt. "Jap. Hilfst du mir bitte mit den Koffern?" Ich nicke und steige aus dem überhitzten Wagen. Unsere Klimaanlage ist nämlich schon seit zwei Jahren kaputt, aber meine Mutter meint, es wäre ohne sowieso viel besser. Sie hat gut reden, immerhin ist ihr sowieso immer kalt. Ich strecke mich kurz und schlurfe zum Kofferraum, um meiner Mutter die Koffer abzunehmen. Zusammen tragen wir unser Zeug ins bereits möblierte Strandhaus. Es ist verdammt wunderschön hier. Im Haus angekommen mache ich mich als erstes auf die Suche nach dem Badezimmer. Holy Moly, ist das groß! Haben wir im Lotto gewonnen? Mom bemerkt mein Staunen und sagt: "Doch nicht so schlecht hier wie du gedacht hast, was?" Sie hat das Haus von ihrem neuen Arbeitgeber zu einem besonders niedrigen Preis bekommen, ansonsten hätten wir uns das niemals leisten können. Ich nicke kaum merklich. Nachdem ich nach gefühlt Tausend Jahren meine Blase entleeren durfte, suche ich mein Zimmer. Als ich am Ende der unteren Etage fündig werde, staune ich. Man hat einen direkten Ausblick aufs Meer und es ist größer, als ich erwartet hatte. Die Wände sind hellblau und die Möbel allesamt weiß. Ich stelle meine Taschen auf mein Bett und lasse mich ebenfalls darauf fallen. Wow, hier lässt es sich leben. Ich glaube, ich werde einmal die Gegend erkunden, bevor ich meine Sachen auspacke. Ich schlüpfe in meine Flip Flops und laufe hinunter zur Promenade, vorbei an einem Hot Dog, sowie einem Eiscreme Stand. Mist, wieso hab ich dumme Pute eigentlich nie Geld bei mir? Mein Magen grummelt in Zustimmung. Ich laufe hinunter zum Strand und lasse den warmen Sand meine Füße kitzeln. Ich glaube, daran könnte ich mich doch gewöhnen. Ich grinse leicht dümmlich vor mich hin und laufe einfach weiter am Strand entlang. Ich setze mich in den Sand und genieße die Sonne. Plötzlich baut sich ein Schatten vor mir auf. Wie, Wolken? Das hätte ich doch bemerkt. Ich öffne meine Augen und vor mir steht ein gutaussehender, blondhaariger Junge. "Ehm, hallo.", sage ich etwas schüchtern und erröte leicht. Er schaut mir intensiv in die Augen. "Wer bist du?" Hat der überhaupt keinen Anstand?! "Wow, du bist ja echt furchtbar nett. Ich bin Elena, meine Mutter und ich sind gerade in das Strandhaus am Ende der Straße gezogen. Und du bist, wenn ich fragen darf?" "Darfst du aber nicht.", er guckt mich an, auf seinem Gesicht ein schiefes Grinsen. Gott, ist das heiß. Was zum? Was denke ich da? "Wie bitte?!", entsetzt schaue ich ihn an. "Bist du so ein merkwürdiger Perverser, der mich jetzt verschleppt, da er meinen Namen weiß?" Damit bringe ich ihn zum Lachen und er setzt sich neben mich. "Nein, Quatsch. So schlimm bin nicht einmal ich. Mein Name ist Matthew, aber bitte nenn' mich doch Mat, so nennen mich alle." "Okay.", ich nicke, leider etwas zu lange. Was ist eigentlich los mit mir? Ich bin doch sonst nicht so. Mat grinst mich an. "Bist du..", ich stocke, nicht sicher was ich sagen soll, "Bist du öfter hier?" Super Gesprächsthema, Elena. Etwas besseres hätte dir nicht einfallen können. Dasselbe scheint er sich auch zu denken, als er mich angrinst: "Ja, ich bin eigentlich jeden Tag hier. Ich arbeite nachmittags dahinten im Surfshop und ja, das ist auch mein Hobby. Meine tollen Muskeln kommen nicht von alleine." Er bewegt seine Augenbrauen auf und ab. So ein Idiot. "Pah, so toll sind die nun auch nicht, bild dir mal nichts ein." "Alles an mir ist toll.", er schaut mich mit seinem schiefen, heißen Grinsen an. Super, und eingebildet ist er auch noch. Solche Leute gehen mir gewaltig auf die Nerven. Gut aussehend, und sich dessen auch noch bewusst. "Du bist so ein Prahler.", ich stehe auf und klopfe mir den Sand vom Po. "Ich kann dir dabei auch helfen?", lacht er. "Was zum?!", ich drehe mich zu ihm um. Das war zu viel. Wütend stürme ich in die Richtung, aus der ich komme. "Wir sehen uns bestimmt in der Schule!", ruft er mir hinterher. Dieser verflucht gutaussehende Arsch. Wie soll ich das bitte verstehen?! Wieso muss es solche Menschen geben?! "Fick dich..", murmel ich während ich die Treppen zu meinem neuen Zuhause hochstapfe.
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Das erste Kapitel, hier ist es. Die Story zu der Geschichte ist mir spontan eingefallen, ich hoffe, dass merkt man nicht all zu doll.
Ich freu mich über Kritk oder Anmerkungen und über Votes, falls es euch gefallen hat.
xx
maximeissner
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Meeresflimmern (pausiert)
Teen FictionIn eine neue Stadt zu kommen, mit ganz neuen Menschen, man könnte sagen.. Das ist nicht immer leicht. Auch nicht für Elena, ein 16-jähriges Mädchen, eigentlich aus Chicago. Es ist nicht gerade eine einfache Aufgabe neue Freunde zu finden. Doch sie l...