Verständnisschwierigkeiten

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"Bin wieder da.", schreie ich förmlich durchs Haus. Meine schlechte Laune macht es möglich. "Warst du weg?", meine Mutter streckt ihren Kopf durch die Tür. Wow, bemerkenswert Mama, bemerkenswert. "Ich hab uns was zu Essen gemacht. Es gibt Auflauf." "Super, wo essen wir?" "Ich hab gedacht in der Küche." Zusammen setzen meine Mutter und ich uns in die Küche und ich fülle mir etwas von der dampfenden Köstlichkeit auf. "Wo warst du denn? Hast du dich ein wenig umgeschaut?" "Ja, ich bin runter zur Promenade und zum Strand. Es ist echt atemberaubend schön. Ich muss dir eins lassen, du hattest wohl gar nicht so Unrecht mit dem was du gesagt hast." Sie lächelt mich liebevoll an und wuschelt mir durch die Haare. "Ich wusste es würde dir hier gefallen." Ich schnaufe. Super toll. Ich erzähe ihr wohl besser nichts davon, das mich irgendein Irrer unten am Strand angesprochen hat, sie muss sich ja nicht unnötig Sorgen machen. Nachdem ich meinen Teller leergeputzt habe und diesen in die Spüle gestellt habe verabschiede ich mich kurz von meiner Mutter. "Ich muss noch meine Sachen auspacken. Bis morgen früh." "Bis dann und schlaf gut." Sie drückt mir noch einen kurzen Kuss auf die Stirn und ich gehe in mein Zimmer. Mein gesamtes Hab und Gut bezieht sich auf einen großen Koffer und zwei Kisten. "Na dann, auf gehts.", rede ich mir selber gut zu. Ich öffne geistesabwesend die erste Kiste, in der sich, wie nicht anders zu erwarten, meine gesamten Klamotten befinden. Und dabei habe ich schon aussortiert. Kurzerhand verfrachte ich die Kiste in den Schrank, das kann ich auch später noch auspacken. Danach suche ich in meiner Tasche nach meinem Handy und schmeiße mich auf mein Bett. Guter Vorsatz, adé. Ich scrolle durch Facebook, als ich plötzlich eine Freundschaftsanfrage bekomme. Ich kann mir eigentlich schon denken von wem sie ist. Mein Verdacht bestätigt sich, nachdem ich mir das Profil von Mat Sunsten genauer angeschaut habe. Mein Gott, ist der heiß. Wie kann man eigentlich so gut aussehen? Ich wette er hat einen ganzen Fanclub, der immer mit ihm rumläuft. Ich seufze, nehme die Freundschaftsanfrage aber dennoch an. Es sollte ja nicht schaden hier schon einmal jemanden zu kennen. Zwei Minuten später erreicht mich die erste Nachricht: "Na, hast du noch oft an mich gedacht?" So ein Spinner. "Natürlich, die ganze Zeit ;)!", tippe ich in mein Handy. "Daran zweifle ich kein Stück. Soll ich dich morgen früh mit zur Schule nehmen?" Ich überlege kurz. "Hast du ein Auto?" "Nein, ein Einhorn." "Okay, okay. ist ja gut. Ja geht klar, das ist lieb von dir." Er schreibt... "Das ist meine Masche. Ich bring nunmal alle Ladies zum Schmelzen." "Pass lieber auf das du an deiner Arroganz nicht erstickst.", schreibe ich ihm darauf zurück. "Ich weiß du stehst drauf. Gute Nacht, Prinzessa." Argh, so ein Arsch. Ich schließe Facebook und mache mich bettfertig. Wenigstens habe ich nun eine Mitfahrgelegenheit. Besser als gar nichts. Du findest es doch schon süß von ihm, dass er dir das angeboten hat. Halt die Klappe, Verstand. Dich kann ich gerade am allerwenigsten gebrauchen. Ich weiß nicht wieso, aber es kommt mir vor als würde ich Mat schon ewig kennen. Mit diesem komischen Verdacht im Kopf und einem unwohlen Gefühl im Bauch schlafe ich letztendlich ein.

Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker. Viel zu früh. Ich drücke die Snooze Taste und drehe mich nocheinmal um. Nur noch 5 Minuten. Als ich aufwache ist eine halbe Stunde vergangen. FUCK, ich wette Mat ist gleich da um mich abzuholen. Ich schmeiße mich aus dem Bett, renne ins Bad und putze mir die Zähne. Schnell schnappe ich mir mein Deo und laufe wieder in mein Zimmer um mich anzuziehen. Ich schlüpfe in ein grau gebatiktes Spaghettitop und in eine kurze blaue Hose. Für Schminken bleibt mir wohl oder übel keine Zeit mehr, deshalb setze ich einfach meine Sonnenbrille auf. Schnell binde ich mir meine Haare zu einem Dutt zusammen, während ich hinunter in die Küche stürme. Ich greife mir einen Apfel und packe eine Flasche Wasser in meine Tasche. Dann klingelt es auch schon an der Tür. "Mistkerl, du bist zu früh.", nuschele ich. "Gehst du zur Tür, Elli?" "Ja, Mom. Ich geh dann auch gleich los. Bis dann!" Sie winkt mir freudig zu, als sie sieht wer vor der Tür steht sehe ich sie noch zwinkern. Ich verdrehe die Augen, typisch meine Mutter. "Dir auch einen wunderschönen guten Morgen. Schön wie du dich freust mich zu sehen.", vor mir steht ein schief grinsender, noch leicht verschlafener Mat. Er sieht aus wie ein Engel. Ich würde mich für diesen Gedanken eigentlich am liebsten selber schlagen. Wem mach ich was vor, ich hatte schon immer eine Schwäche für Arschlöcher.

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Haha, und hier ist auch schon das zweite Kapitel.

Ich hoffe es hat euch gefallen, über einen Vote oder einen Kommentar freue ich mich immer sehr.

Einen wundervollen Tag euch noch! Bis bald :*

maximeissner

Meeresflimmern (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt