Kapitel 4: Eskalation

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Nunjo war noch nicht zurück, als die Situation außer Kontrolle geriet.

Skulduggery hatte seinen Verdacht geäußert und Mjung gefragt, ob sie etwas wusste und es ihnen nicht verraten wollte.

„Was fällt Ihnen ein, mir so etwas zu unterstellen?!", hatte sie gerufen.

Ravel hatte noch versucht, sie wieder zu beruhigen, doch er schaffte es auch nicht mehr die Lage zu entschärfen. Um sich davon beeinflussen zu lassen war Mjung zu schlecht auf ihn zu sprechen.

„Das ist ein Angriff auf eine Sanktuariumsangestellte!"

„Höchstens ein verbaler Angriff. Eigentlich war es eine einfache Vermutung", feixte Skulduggery.

Mjungs Ärger konnte es nicht mindern und sie fand keine Antwort, bevor Ravel sich erneut einschaltete.

Er machte einen Schritt auf sie zu: „Mich mögen Sie ja offensichtlich nicht mehr, aber ich glaube, Sie sind gerade nicht ganz ehrlich zu uns."

„Ach, und Sie sind ehrlich?", fauchte sie zurück.

Skulduggery übernahm wieder: „Das hier ist keine private Angelegenheit, in der persönliche Vorurteile gewertet werden. Es geht hier um offizielle und dazu noch internationale Motive. Ihr Sanktuarium könnte Probleme bekommen, sollten Sie die Kooperation verweigern."

„Was ist denn eigentlich vorgefallen?", fragte Fletcher unbedacht.

Walküre stieß ihm mahnend einen Ellbogen in die Seite.

Mjung antwortete unverfroren: „Wie bereits gesagt hat Mr. Ravel uns hintergangen. Im Gegenzug für unsere Unterstützung versprach er uns Informationen über Mevolents Truppen. Die haben wir allerdings nie zu Gesicht bekommen."

„Das hatte einen guten Grund...", knurrte Ravel.

Sein Blick wurde finster, denn er wusste, dass sie eines seiner Geheimnisse enthüllen würde, wenn nicht bald jemand dazwischen ging.

„Den Grund hätten wir nur zu gern erfahren-"

Mjung unterbrach sich selbst, als Nunjo den Raum betrat.

„Mr. Ravel, Mr. Pleasant. Ich erhielt leider keine Informationen über den Aufenthaltsort Ihrer Landsleute. Es gab lediglich ein Dokument über den Inhalt ihrer Vision. Wie es scheint sahen sie die Ermordung unseres Großmagiers voraus. Um mehr darüber zu erfahren hat man sie vermutlich hergeholt."

Skulduggery antwortete ihm gelassen: „Vielen Dank für Ihre Mitarbeit. Falls unsere Sensitiven hier sein sollten findet sich bestimmt eine Möglichkeit mit ihnen zu sprechen, oder nicht? So ließe sich diese Sache schnell klären."

Erleichtert gab Ravel ein leises Seufzen von sich, doch dann wurde seine Miene wieder ernst.

„Sie sahen die Ermordung eures Großmagiers?"

„Richtig."

„Und sie waren die einzigen, die es gesehen haben? Was ist mit euren Sensitiven?"

Mjung warf Nunjo einen unauffälligen, mahnenden Blick zu. Der Größere schwieg, anstatt auf Ravels Frage zu antworten.

„Das ist in der Tat merkwürdig", gab Skulduggery zu, „Es scheint, als fehlen uns einige Informationen."

Die beiden Chinesen hielten ihr Schweigen.

Ravel verschränkte die Arme: „Es macht allmählich den Eindruck, als würden Sie uns etwas vorenthalten. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht und ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie bald mit der Sprache rausrücken."

"Was wäre wenn..." Teil 2: Unbekannte AbenteuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt