Kapitel 5: Krankheit

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Am nächsten Tag traf sich Ravel mit Skulduggery im behelfsmäßigen Sanktuarium. Walküre hatte ihren freien Tag, den sie vermutlich mit der Familie verbrachte.

Es war noch früh am Morgen, als sie das Gebäude betraten. Der Administrator empfing sie direkt am Eingang.

„Mr. Pleasant, Mr. Ravel, guten Morgen. Sie sind früher hier, als erwartet."

„Wir wollten uns nur schnell erkundigen, wie die Verhandlungen laufen", sagte Skulduggery entspannt, „Hat sich schon etwas ergeben?"

Langsam nickend holte der Administrator zu einer Erklärung aus: „Mr. Renn hat uns freundlicherweise unterstützt und zwei unserer Diplomaten in die Nähe des chinesischen Sanktuariums gebracht. Wir haben bereits zwei kurze Berichte erhalten und es sieht im Moment so aus, als liefe alles auf eine Einigung hinaus."

„Welche Art von Einigung?"

„Beide Seiten bestehen immer mehr darauf, dass die Lage nur aus einem Missverständnis heraus eskaliert ist. Es gab anscheinend gewisse Kommunikationsprobleme."

„Kommunikationsprobleme trifft es ganz gut...", murmelte Ravel mit einem amüsierten Unterton.

„Solange es nicht aus dem Ruder läuft ist doch alles gut", meinte Skulduggery, „Die Sensitiven sind zurück und wir haben nicht aus Versehen einen Krieg provoziert."

„Apropos Sensitive", nahm der Administrator den Faden wieder auf, „Sie erhalten eine Entschädigung und halten Stillschweigen über den Vorfall."

„Gut so. Wir brauchen nicht noch mehr dramatische Publicity."

„Ganz meine Rede, Mr. Pleasant."

„Dann ist der Fall unsererseits geklärt. Ich bin froh, dass es einigermaßen glatt lief. Was sagst du, Erskin?", Skulduggery drehte den Kopf zur Seite, „Erskin?"

Ravel hatte sich gegen die am nächsten stehende Wand gelehnt und rieb sich seufzend mit der Hand über die Augen.

„Alles in Ordnung?"

„Geht schon. Ich bin nur müde..."

Skulduggery zuckte mit den Schultern. Es war wirklich furchtbar früh am Morgen. Er unterhielt sich noch ein wenig länger mit dem Administrator, sorgte dafür, dass jemand den Mietwagen, der noch im Nirgendwo stand, zurückbrachte und verabschiedete sich schließlich.

Neben Ravel verließ er das Gebäude und ging zum Bentley. Sie liefen sehr langsam.

„Gut, dass die Sache sich friedlich lösen ließ", redete der Skelettdetektiv vor sich hin, „Auch wenn ich nichts gegen eine klassische Schlägerei gehabt hätte. Es war nicht so spannend, wie sonst. Aber vielleicht gibt es das ja beim nächsten Mal."

Vor dem Bentley blieben sie stehen.

Ravel senkte den Blick und fragte: „Macht es dir etwas aus, mich mitzunehmen?"

„Kein Problem. Du musst mir nur sagen, wo-"

Ravels Knie gaben plötzlich nach und er fiel. Skulduggery machte einen Satz nach vorn, schaffte es ihn unter den Armen zu halten und setzte ihn langsam auf den Boden.

„Ist wohl doch mehr als nur Müdigkeit...", überlegte er leise.

In Ravels Kopf drehte sich alles. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Der Schwindel war plötzlich über ihn gekommen und seine Sicht verschwamm zunehmend.

Unsicher hielt er sich eine Hand an den Kopf. Seine Finger zitterten und ihm wurde übel.

„Erskin, was ist los?", hörte er Skulduggery fragen.

"Was wäre wenn..." Teil 2: Unbekannte AbenteuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt