Jimin war bestimmt seit einer Stunde unterwegs.
Er konnte sich kaum erinnern wie er es aus dieser Seitengasse hinaus geschafft hatte,
hatte gewartet bis der schlimmste Schmerz vorüber war, die letzten Tränen vergossen.
Eine gefühlte Ewigkeiten lag er auf dem kalten Asphalt und nicht eine Menschenseele war vorbei gekommen.
Er lag da und wunderte sich, wieso ihm das alles passieren musste.
Nie hatte er etwas schlechtes in seinem Leben getan, niemandem etwas schlimmes gewünscht, er war hilfsbereit gewesen, freundlich, hatte hart gearbeitet und sein Bestes gegeben.
Alles, was er sich je in seinem Leben gewünscht hatte, war Min Yoongi.
Und jetzt, wo dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung gegangen war, hatte er dafür bezahlen müssen.
Nachdem der Schmerz seinen Körper betäubt hatte und das erste Blut getrocknet war, schaffte er es sich aufzuraffen. Er wollte zu Yoongi.
Wollte ihm um den Hals fallen, ihn anflehen ihm zu verzeihen, ihm schwören, dass er ihm nie wieder misstrauen würde.
Nun stolperte er also über den Seitenstreifen des verlassenen Highways. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so einsam, verlassen und gedemütigt gefühlt.
Der Vollmond stand hoch am Himmel und es war ziemlich frisch geworden, als er endlich die Einfahrt erreichte.
Den ganzen Weg über hatte er zwar einzelne Tränen vergossen, doch das, was er jetzt zu sehen bekam, ließ ihn laut aufschluchzen.
Er konnte von der Strasse direkt in das Wohnzimmer sehen, konnte Yoongi sehen, wie er in den Armen eines anderen Mannes lag.
Wie er diesen an sich drückte, wie er lächelte...
Jimins Herz wurde schwarz und Kälte durchfuhr ihn wie noch nie zuvor.
Seine physischen Schmerzen waren schlimm, aber die seelischen spürte er nun umso mehr.
Er sank auf die Knie und vergrub sein Gesicht in seinen Händen um den Schrei zu verstecken, der sich in seiner Kehle hinauf wand.
Seine Finger vergruben sich in seinen schmutzigen Haaren und zogen daran als könnte das den Schmerz verringern, der sein Herz in Beschlag genommen hatte.
Er riss an seinen Haaren, ließ sie los und ballte seine Hände zu Fäusten, um sie dann auf den harten Beton Boden zu schlagen.
"Okay, David. Ich danke dir für deinen Besuch.", sagte Yoongi und drückte diesen an sich.
"Nichts zu danken. Hab ich gerne gemacht.", antwortete sein Cousin. "Und Kopf hoch, ja? Ich denke, das wird schon wieder!" Er klopfte Yoongi auf die Schulter und dieser lachte.
Sein Cousin hatte es wirklich geschafft ihn aufzumuntern. Er hatte ihm Mut gemacht.
Zwar wusste dieser nicht, was zwischen Jimin und ihm passiert war, aber dennoch wusste er, dass die beiden füreinander bestimmt waren.
"Wir sehen uns!", lachte der Rapper, als David die Tür öffnete und das Haus verließ.
Draußen war es kalt und kein Mensch weit und breit zu sehen.
"Okay", winkte David, stieg in das Taxi, welches er gerufen hatte und ihn zum Flughafen bringen sollte. Er grinste ein letztes Mal und das Taxi fuhr davon.
Jimin hatte sich zwischen den Bäumen versteckt und gewartet. Geflucht.
Über die Welt, sich selbst und über Yoongi.
Wie hatte er nur so naiv sein können? Wie hatte er glauben können, das dieser wundervolle Mensch ihn wirklich liebte, so sehr, wie er ihn liebte?
In dem Moment klingelte sein Handy und er zuckte panisch zusammen.
Er konnte auf dem Display Yoongis Namen sehen und ihm war klar, wenn er nicht dran gehen würde, würde er ihn wahrscheinlich suchen.
Nein, dass würde er nicht zulassen.
Wenn Yoongi unbedingt spielen wollte, dann würde er die Regeln ändern.
"Was?!", zischte Jimin ins Handy, nachdem er den Anruf angenommen hatte.
"Jimin! Wo bist du, verdammt? Ich hab mir Sorgen gemacht!", raunte Yoongi mit tiefer Stimme drauf los, erleichtert seinen Freund endlich zu erreichen.
Dieser lachte voller Ironie. "Ja, das kann ich mir vorstellen..."
Einen Moment war es still.
"Was meinst du? Wegen unserem Streit? Wenn du mir nur einmal..."
"Wenn ich dir nur einmal was?!", schrie Jimin. "Ich hab dir einmal den Rücken gekehrt und schon hast du diesen Kerl bei dir...."
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Suddenly 2 ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴ
Fiksi PenggemarInnerlich schrie Jimin, doch der Alkohol vermischt mit der Angst ließen ihn still schweigen. Die Fortsetzung zu "Suddenly"... DARK FIC! Wer das nicht verträgt, sollte das nicht lesen! Ich scherze nicht! Warnungen gelten für die Bereiche Selbstverlet...