Kapitel 15

27 2 1
                                    

Unsicherheit ist ein Gefühl, welches man immer wieder im Leben zu spüren bekommt. Unsicher in Entscheidungen, unsicher mit den Menschen, unsicher mit sich selbst.

Man könnte meinen, dass dieses Gefühl einem Tag täglich verfolgt.

Wie oft hat man denn darüber nachgedacht etwas zu tun oder es doch sein zu lasssen?

Als Jane raus ging, war ich mir ebenfalls unsicher, was ich als nächstes machen sollte. Ich blickte in den Spiegel und sah die Angst und die pure Unsicherheit in meinen Augen geschrieben. Ich zitterte. Mir war kalt und gleichzeitig spürte ich die rasende Wut in mir.

Was soll ich nur machen?

Ich brauchte definitiv einen Ort, wo ich wieder meine Gedanken klar ordnen konnte. Einen Ort, der mir diese Unsicherheit weg nahm. Also packte ich meine Tasche und ging ebenfalls raus.

Zielgerichtet ging ich mit weiten Schritten zu der Ausgangstür hin. Es hatte angefangen zu regnen, doch es machte mir nichts aus. Das Wetter wiederspiegelte meine Stimmung. Ich nahm den nächsten Bus der kam und fuhr dann letztendlich nach Hause.

In meinem Magen drehte sich alles.

Ich wusste nicht, was ich von dieser ganzen Sache halten sollte. Ich fühlte mich so, als ob ich in einem riesigen Labyrinth gefangen wäre und es scheint kein Ausgang zu geben.

Zuhause angekommen schmieß ich mich direkt auf mein Bett. Wieder plitsch nass und mit einem schäbigen Gefühl im Magen.

Warum versuchte das Schicksal jedesmal mir in die Fresse zu schlagen?

Gedankenverloren starrte ich auf meine Decke und irgendwann schlossen sich meine Augen und ich schlief ein.

,,Emy wach auf'", hörte ich eine Stimme sagen.

,,Draußen wartet jemand, der dich sehen will meine Maus."

Meine Mutter streichelte mich sanft auf meiner Stirn und ich wachte langsam auf.

,,Wer denn?", fragte ich gähnend.

,,Einer aus deiner Schule. Er heißt Chris und wollte vorbei gucken, wie es dir geht", antwortete sie und räumte währenddessen mein Zimmer auf.

Er war hier? Hatte er das mit Jane vielleicht mitbekommen?

Sofort nahm ich die Decke von mir und schaute auf mein Handy.

Acht verpasste Anrufe von Chris.

Fuck.
Er hatte sich bestimmt Sorgen gemacht.

,,Ich komme gleich Mum", sagte ich und zog mir eine Jacke drüber und ging dann anschließend aus meinem Zimmer raus.

,,Pass auf dich auf Maus!", rief sie mir noch zu.

Unten angekommen stand Chris vor seinem Motorrad. Er sah wie immer verführerisch heiß aus. Sein markantes Gesicht strahlte pure Schönheit.

Er schaute mich skeptisch an, doch kam direkt näher, als ich die Tür hinter mir zu machte.

,,Emy..", sagte er mit bedrückter Stimme.

Er wollte mich umarmen, doch ich ging ein Schritt nach hinten.

,,Nein", entgegnete ich kalt.

Ich wollte wissen, was hinter seiner Fassade steckte. Ich wollte wissen, wieso seine kleine Schwester mich von ihm fern halten wollte. Ich wollte so vieles wissen, doch hatte auch einerseits Angst vor seiner Antwort.

Doch was hatte er bloß zu verbergen?

Unsicher schaute er mich an. Anscheinend hatte er nicht mit dieser Reaktion gerechnet.

Never ForgottenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt