Nachdem ich erleichtert die Power-Point-Präsentation an meine Lehrerin verschickt hatte, rollte ich mich mal wieder auf meinem schwarzen Stuhl zurück in die Mitte meines Zimmers. Ein Blick auf die Uhr und ich wusste dass wir Irina gleich abholen würden.
Genau in diesem Moment schallte die Stimme meiner Mutter, durch das Haus, nach oben: "Willst du mit Irina abholen, Samira?" Ich sagte zu und holte Irina mit ab. Nachdem wir kurz mit meinen Großeltern sprachen, befanden wir uns auch schon wieder im Auto. Am Steuer saß Mama und auf dem Beifahrersitz Tante Mareike. Sie schwiegen.
Irina saß hinter meiner Mum und sah unbeteiligt aus dem Fenster. Ihre silbernen Haare waren zu zwei Zöpfen geflochten, welche unter einer dunklen Mütze hervor ragten.
Sie hatte noch kein Wort mit mir gewechselt. Man könnte meinen, dass sie noch sauer war. Aber als wir durch die dunkle Nacht fuhren, welche nur durch die Lichter von Anzeigen oder Laternen erhellt wurde, und ich einen Blick in ihre Augen warf, wusste ich es.
Ich war keineswegs der Grund dafür, dass sie sich so fühlte. Sie dachte über etwas völlig anderes nach, was nichts mit mir zu tun hatte. Sie war unglaublich bedrückt. Oh man...
Nach der Sache mit Jimin zog mich diese seltsame Stimmung im Auto nur noch mehr runter. Mareike hatte kein einziges Wort mit Irina gewechselt. Aus Angst? Aus Wut? Oder wusste sie einfach nur nicht mehr was sie ihr sagen sollte?
Ich seufzte leise und tippte auf letzteres. Schnell zückte ich mein Handy und daddelte hinein. Es vibrierte kurz darauf Irinas Handy. Sie erwachte aus ihrer sentimentalen Trance und sah auf den leuchtenden Bildschirm.
Wie wars bei Oms und Opa?
Oma*Es war entspannend
Weißt du... bei Oma habe ich immer das Gefühl egal was ist... sie hat mich lieb. Sie ist auf mich zugekommen und hat gesagt wie toll meine Haare aussehen.
Mama hat sich nur aufgeregt...
Bei Oma fühle ich mich wohl und erwünscht so... naja wie ich bin.Ja, das kann ich verstehen.
Oma sieht immer das Positive.
Ich liebe sie auch.
Ich hoffe dass das mit dir und Mareike wieder wird.Es war nie wirklich gut...
❤
Danke für alles...❤
Ich blickte zu Irina hinüber und sie sah mich ebenfalls an. Sie lächelte schwach, ließ ihr Handy in der Hosentasche verschwinden und starrte wieder bedrückt aus dem Fenster.
Seufzend tat ich dasselbe und beobachtete wie die Stadtlichter an uns vorbeiflogen, wie kleine, bunte Kometen. Ob Jimin gut schlief? Hatte er noch viel über die Situation nachgedacht? Was dachte er nun über mich? Würde es ihm unangenehm sein mich wiederzusehen?
Nun wusste ich was sich hinter seinem wunderschönen Lächeln noch verbarg. Und es brach mir das Herz. Wie konnte ein so wunderschöner Mensch nur so hart zu sich sein? Konnte ich ihm irgendwie helfen? Irgendwie?
Scheinbar wusste keiner der anderen Jungs davon. Und ich hatte ihm versprochen nichts zu sagen. Wie schrecklich. Meine Augen füllten sich mit Tränen, aber ich drängte sie zurück. Wie sollte ich meiner Familie erzählen, weshalb ich traurig war?
Es war besser nicht zu weinen. Ich beobachtete weiter die dunkle Stadt und wartete darauf, dass diese endlose Autofahrt einfach nur endete und ich mich in mein Bett kuscheln konnte. Als wir dann später in meinem Zimmer waren, murmelte Irina: "Oma hat mich zum Kekse backen eingeladen. Ich sollte dich fragen ob du auch willst."
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Pied Piper Girl [BTS FF]
Fanfiction"If you can spare me some time, I can tell you a story about how dreams come true." "I'd like to hear that story." "You should. It's a good one." BTS. Eine Gruppe. Ein Fandom: A.R.M.Y. Jeder der ein Army ist, wird sich in dieser Geschichte wiederfi...