Kapitel 11

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Pov. Bene

Erneut schluchzte Linus, der kleine war so fertig. Mein Sohn hatte ihn in den Arm genommen, während die beiden auf meinem Schoß saßen. Wir saßen vor Philipps Bett im Krankenhaus. Es sah aus, als würde er schlafen, tat er aber nicht. Das kapierte sogar Linus und grade das bereitete mir Sorgen. Ich konnte ihn nicht irgendwie beruhigen, denn es gab nichts zum beruhigen für ihn. Mit irgendwelchem Ärztlichem Fach Gelaber konnte er nichts anfangen.
Ihm Trost zu spenden, war noch schwieriger, als damals Philipp zu trösten, als Miro ihn verlassen hatte. Apropos Miro, mit dem muss ich glaube ich noch mal ein ernsthaftes Wörtchen reden. Wobei wenigstens Thomas sollte das bereits getan haben. Vielleicht sollte ich mich eher darauf konzentrieren, dass Miro aufhört Kinder zu hassen. "Papa?", riss mich Lars aus meinen Gedanken. "Ja mein großer?" "Ich glaube Linus schläft." Ich betrachtete die kleine Gestalt. Lars hatte recht, Linus schlief. War wahrscheinlich einfach zu viel für ihn. "Na dann lass ihn uns zurück zum Hotel bringen" "Aber wer passt dann auf Onkel Philipp auf?", fragte Lars mich und sah mich verwirrt an. Ich lächelte sanft "Die Ärzte hier werden ein Auge auf ihn haben. Sie sind erfahren was sowas angeht und wissen was zu tun ist. Lars nickte, er glaubte mir. Gemeinsam verließen wir das Krankenhaus und fuhren zum Hotel. Auf der Fahrt fragte Lars plötzlich "Papa? Warum hasst Miroslav Kinder so sehr?" Ich seuftzte "Ich weiss es nicht Lars, aber ich bin mir sicher, dass sich das ändern lässt." Lars kniff die Augen zusammen. "Du hast einen Plan" Cleveres Kerlchen. "Ja, allerdings brauche ich dafür deine Hilfe" Er nickte und ich fing an ihm meinen Plan zu erzählen....

Pov. Miro

Seufzend setzte ich mich an den Tisch. Was hatte ich bloß getan? Warum konnte ich mich nicht zurückhalten? Warum schaffte ich das nicht? Ich wollte ihn doch einfach wieder meins nennen können,  ja klar,  ich würde auch gerne wieder mit ihm schlafen,  aber doch nicht sofort. Arg, es war halt einfach viel zu schwer sich zurück halt zu halten. Er war einfach da und er war halt einfach der Wahnsinn.  Nicht nur sein Aussehen,  nein auch sein Charakter faszinierte mich. Er äußerte immer seine Meinung gegenüber anderen, brachte ihnen aber dennoch den Respekt entgegen die sie verdienten. Ach Philipp war schon toll... Ich seuftzte erneut und nahm einen Löffel voller Suppe in den Mund. Keine Sekunde später spuckte ich sie wieder aus. Salzig! Aus dem Augenwinkel sah ich, dass es den anderen nicht besser ging. Wer hatte heute Küchendienst? Marco und Leon? Von Marco wusste ich ja, dass er nicht kochen konnte. Leon allem Anschein nach auch nicht. Dann halt eben kein Mittagessen. Jemand tickte mich an. Ich drehte much um, vor mir stand Lars, Benedikts Sohn. Was wollte der denn von mir? Sollte er mich nicht eigentlich hassen? "Spielst du mit mir Fußball?", lautete seine Frage. "Nein", antwortete ich stumpfsinnig und stand auf. "Aber wieso denn nicht?" "Weil ich keine Lust dazu habe.  Frag jemand anderen." "Aber ich will mit dir Fußball spielen. Ich meine schau mal, du spielst so super enorm gut, du bist der WM Rekord Torschützen halter. Das muss man erstmal schaffen. Außerdem möchte ich dich mal besser kennenlernen,  alle anderen sind total freundlich und reden mit einem,  aber du du bist irgendwie so verschlossen, du schottest dich von den anderen ab. Das will ich nicht, niemand sollte allein sein." Damit packte mich Lars einfach am Arm und zog mich nach draußen zum Fußballplatz. Ich ließ es einfach geschehen, warum?  Das wusste ich selber nicht, er kam mir einfach so lebendig und unschuldig vor, er gab mir das Gefühl,  dass ich nicht alleine war, denn es gingen mir ja alle anderen aus dem Weg. Aber ausgerechnet Lars, der mir von Anfang an dieser Aktion mit misstrauen begegnet war, verzieh mir und noch weiter, er wollte mich besser kennenlernen. Ich könnte es ja einfach mal versuchen. Immerhin hatte ich keine Ahnung  warum er mir noch eine Chance gab, aber ich würde sie nutzrn. Wer weiss, vielleicht ändert er auch meine Ansichten über Kinder?

Pov. Özil

Erstaunt sahen wir zu wie Miro sich von Lars nach draußen zerren ließ. Wir, dass hieß Sami, Timo,  Marc, Bernd, Mario Gomez, Mats, Toni, Roman und ich. Mein Blick wanderte zu Bene, der entspannt einige Tische weiter saß und mit Ralf UNO spielte. "Ich sollte lieber Lars zurück holen, ehe Miro ihn noch umbringt.", murmelte Mats neben mir und stand auf. Er wollte schon raus gehen, da rief Bene ihm zu "Mats bleib hier. Lars passiert nichts." Mats sah ihm erstaunt an, zugegeben nicht nur er, nein wir alle sahen ihn erstaunt an. "Bist du irgendwie auf den Kopf gefallen? Das ist nich Thomas oder Manu der da bei Lars ist, dass ist Miroslav Klose!" Bene sah Mats unbeeindruckt an. "Danke Mats, dass ist mir sehr wohl bewusst." "Dann wird dir ja wohl auch bewusst sein, dass er da nicht bleiben kann. Klose wird ihm sonst was antun!" "Wird er nicht.", antwortete Bene ruhig. "Warum sollte er nicht?!" "Weil Miro auch bloß ein Mensch ist, der Fehler gemacht hat und dass weisst er auch. Er ist momentan ziemlich alleine, selbst Kevin hält Abstand von ihm. Da wird Miro nicht den einzigen Menschen verschrecken, der noch was mit ihm zu tun haben will. Miro ist nicht dumm, er weiss das er scheiße gebaut hat und das er Hilfe braucht und Unterstützung um sich wieder aufzubauen und einen Neuanfang zu wagen. Hol Lars da nicht wieder weg. Wenn Lars von Miro weggehen will,  kann er das tun, alt genug ist er dafür schon." Diese ruhigen Sätze verklickerten zumindest mir, was wir Miro momentan überhaupt antaten, denn wir dachten es sei nur gerecht. Aber war es das überhaupt?
Mats jedenfalls sagte nichts mehr dazu und setzte sich einfach wieder.

Am Abend beim Abendessen erwartete uns eine weitere Überraschung.  Miro und Lars kamen gemeinsam lachend in den Essenssaal. Doch anstatt sich mit seinem Essen zu seinem Vater zu setzen, setzte sich Lars zu Miro, dieser sah ihn zuerst etwas erstaunt an, da er selber wahrscheinlich nicht damit gerechnet hatte, lächelte dann aber warm. Mein Blick huschte zu Bene, dieser beobachtete das ganze mit einem Lächeln.  Ich kniff die Augen zusammen. Leise murmelte ich ihm zu "Du willst ein Zeichen setzen, ein Zeichen, dass wir ihm noch eine Chance geben sollten" Bene sah mich an "Schlauer Kerl, genau das war gemeint."

Sorry das es solange gedauert hat, aber ich war im Urlaub. Hoffe es gefällt euch.

Love or nothing (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt