Ich schaue aus dem Fenster und alles was ich sehe ist eine riesengroße , schwarze Wolke, die auf mein Viertel zukommt. Dann wird alles schwarz und dunkel, Regen prasselt auf mein Haus und es Blitz und donnert. Es regnet immer stärker, der Wind bläst immer schneller und die Bäume wiegen sich, als würden sie tanzen. Es fühlt sich an wie der Weltuntergang. Ich habe den Drang hinauszugehen und mich mitten in meinen Garten zu stellen. Ich hätte gerne im Regen getanzt und wäre gerne mit dem Wind geflogen wie ein Vogel, obwohl ich weiß ,dass das nicht möglich ist. Doch dann reißt mich die Klingel aus meinen Gedanken.
Ich gehe zur Haustüre und sperre sie auf. Draußen steht ein Postbote. Er sieht gut aus, obwohl er patschnass ist und seine Haare im nass am Kopf liegen. Er hat herausstechende grüne Augen und ein breites Lächeln. Ich versuche es ihm gleich zu tun und meine Mundwinkel rutschen leicht nach oben. „Lina Reinhard?" „Äh j..j...ja,das bin ich" rutscht es aus mir heraus. Ich darf mich nicht so dumm anstellen. Er findet mich sicher komisch, wenn ich so stottere. „Hier ist ein Paket für dich. Der Absender brachte es persönlich zum Postamt und sagte, dass es dringend sei. Ähh... könnte ich vielleicht reinkommen ? Es ist nämlich nicht sehr angenehm hier draußen im Regen..." „Jajaja klar", antworte ich und mache die Tür weiter auf, damit er reinkommen kann. Ich nehme ihm das Paket aus den Händen und stelle es in die Küche. „Willst du gar nicht wissen was drinnen ist?" Nein, eigentlich nicht. Ich weiß sowieso schon von wem das Paket ist und was drinnen ist. Mein Vater schickt mit regelmäßig Pakete in denen Schuhe, Schmuck oder Kleidungsstücke drinnen sind. Diese 'Entschuldigung' nehme ich sicher nicht an. Mein Vater ist von zuhause ausgezogen, als ich acht Jahre alt war. Seitdem macht er mir immer Geschenke. Ich will nichts mehr von ihm wissen. Er soll mich gefälligst in Ruhe lassen. Eine Träne bildet sich in meinem Augenwinkel doch ich wische sie schnell weg. „Doch, aber ich mache es später auf.", lüge ich und setze mich an den Küchentisch. Ich frage ihn ob er etwas trinken will, er bejaht und ich stelle zwei Gläser Wasser auf den Tisch . Er redet über die Schule, darüber,dass Postbote sein nur ein Nebenjob ist und andere Sachen. Ich sitze ihm die ganze Zeit nur gegenüber und schaue auf seine grünen Augen. Diese Augen. Ich verliere mich in ihnen und kann nicht mehr wegsehen. „Und du?", fragt er mich . „Wa..wa...was?" Er lacht und fährt sich mit einer Hand durch die Haare. „Ich hab dich nur gefragt, ob du auch Geschwister hast?".
So redeten wir den ganzen Nachmittag, bis der Sturm draußen aufhörte und er nach Hause fuhr. Ich darf mir bloß nicht einbilden,dass mich mag. Er hat nur mit mir geredet, weil es draußen wild geregnet hat. Keiner mag mich.
Ich schließe die Augen und sehe ihn wieder vor mir. Ich weiß gar nicht, wie er heißt, und trotzdem kommt es mir vor, als würde ich ihn schon lange kennen.Ich liege in meinem Bett und kann nicht einschlafen. Das Gewitter ist wieder zurückgekehrt und es blitzt und donnert wie wild. Ich wälze mich unruhig im Bett, von einer Seite auf die andere. Wenn ich jetzt nicht gleich einschlafe, bin ich morgen sicher müde und kann mich noch weniger konzentrieren als sonst. Ich habe nur mehr vier Stunden bis der Wecker läutet. Meine Mutter wird mich wieder anschreien. Diese Stimmen in meinem Kopf hören einfach nicht auf. Wenn ich nicht bald einschlafe, werde ich noch hässlicher als ich eh schon bin. Ich möchte bloß nicht an die Augenringe, meinen müden Gesichtsausdruck denken. In der Früh muss ich mich dann wieder stressen und habe keine Zeit, etwas halbwegs normales für die Schule anzuziehen. Ich werde so hässlich sein. Ich werde zu spät zum Unterricht kommen, der Lehrer wird mich anschreien, ich werde den Kopf einziehen und schnell auf meinen Platz verschwinden. Dann werde ich nur schwarze Kreise auf mein Blatt malen und mich nicht auf den Unterricht konzentrieren können. Ich werde so unnötig und ungewollt sein.
Und genau so ist es gekommen. Ich sitze gerade in meiner Klasse, bin natürlich zu spät gekommen, und male Kreise auf mein Blatt. Die Stimme des Lehrers schweift an meinem Ohr vorbei, und ich nehme nichts wahr. Ich hoffe dieses.....dieser Tag geht bald zu ende.
Hii
Ich konnte bei dem Kapitel gar nicht aufhören zu schreiben, es hat so spaß gemacht:).
Ich hoffe euch hat das Kapitel gut gefallen .
Liebe Grüße eure Laura:)
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Before I die
Teen FictionI'll live - or not < 23.5.2018> Die Menschen sehen eine Welt, die voller Farben und Fröhlichkeit ist. Meine Welt ist leer ,das einzige was noch darin Platz hat, ist ein letzter Atemzug. Für mich selbst bleibt kein Platz mehr übrig. Die Krank...