Ich stehe im Raum der Wünsche und habe gerade Fred und George gleichzeitig in die Wand krachen lassen. Harry lacht und klatscht immer noch.
Bis jetzt haben wir es mühelos geschafft, unentdeckt zu bleiben. Wir alle sind mittlerweile unglaublich gut, während Umbridge außerhalb dieses Raumes ihre Schreckensherrschaft weiterführt. Allein, um diese Frau zu Fall zu bringen, opfere ich gerne jede einzelne Sekunde meiner Zeit für die DA.
Sie hat mich aus reiner Schikane noch öfter bestraft jedenfalls dachte sie, dass sie mich bestraft, denn sie steht total auf die Tatsache, dass Draco mich angeblich so gerne quält. Deshalb überlässt sie ihm jedes Mal die ganze Arbeit, welche sich darin äußert, dass wir gemeinsam in diesem Raum sitzen und uns ewig lange unterhalten, anschließend verbinde ich meine Hand und kehre geknickt in den Unterricht zurück und halte mich ein wenig bedeckter als vorher. Sie kauft es uns einfach ab.
Fred und George rappeln sich gerade auf, als auf einmal Dobby im Raum steht.
„Harry Potter muss verschwinden!", ruft der Kleine aufgeregt. „Die böse Hexe ist unterwegs, um Harry Potter und seine Freunde zu bestrafen!"
„Was?" Schockiert sieht Ginny mich an. Jemand hat uns verraten. Irgendjemand.
Und dann geht alles ganz schnell, wir flüchten Hals über Kopf aus dem Raum der Wünsche, Harry brüllt uns Anweisungen zu, wohin wir laufen sollen und achtet darauf, dass er als letzter den Raum verlässt ich helfe ihm dabei.
„Lauf, Valerie!", fährt er mich jetzt an und ich nicke. Gemeinsam rennen wir durch den Korridor, ich biege links und Harry rechts ab, und plötzlich sehe ich Draco. Er sieht mich schockiert an und ich starre schockiert zurück.
„Was machst du hier?", zischt er.
„Flüchten!", zische ich zurück. „Was machst du denn hier?"
Er stöhnt. „Sag mir nicht, dass du in dieser dämlichen Vereinigung bist, Val."
„Doch!", rufe ich unterdrückt. „Warum-bist-du-hier?"
„Umbridge hat uns rausgeschickt, um Potter zu schnappen", murmelt er ein wenig angepisst, als würde es ihm leidtun, dass er mir das jetzt sagen muss. „Verschwinde, bevor dich einer von den anderen in die Finger kriegt!"
„Und was machst du dann?", frage ich misstrauisch.
Er knirscht mit den Zähnen. „Meinen Job."
„Du wirst Harry doch nichts tun?" Ich sehe ihn eindringlich an.
Er schüttelt leicht den Kopf. „Wird schon irgendwie gut ausgehen für deinen Potter. Er hat Glück, dass du ihn magst."
Ich ziehe die Augenbrauen in die Höhe. „Du tust das für mich?"
„Falsche Antwort", murmelt er. „Ich tue ihm wegen dir nicht allzu viel."
„Du weißt, dass ich das scheiße finde, Draco", murmle ich jetzt, doch dann trete ich zu ihm und küsse ihn kurz. „Bitte, bitte versprich mir, dass Harry nichts passiert."
„Ich kann dir das nicht versprechen, Val", murmelt er. „Aber ich verspreche dir, dass ich mir Mühe gebe, dass es gut ausgeht. Bei Merlin, du bringst mich dazu, meine ganzen Aufträge voll in die Tonne zu treten."
„Vielleicht wirst du ja doch einer von den Guten", murmle ich lächelnd. „Ich will von dir erfahren, was hier überhaupt los ist."
„Heute um Mitternacht am Astronomieturm. Ich sorge dafür, dass die Flure leer sind, du kannst ungehindert dort hin kommen", murmelt er und schiebt mich dann an sich vorbei. „Und jetzt lauf so schnell du kannst und lass dich gefälligst nicht erwischen!"
Ich laufe und laufe und laufe, und ich hoffe bloß, dass Draco sein Versprechen hält.
Ich komme in unserem Gemeinschaftsraum an und Ginny springt sofort auf. „Val! Oh, Hilfe, ich dachte schon, sie hätten dich geschnappt!"
Ich schüttle langsam den Kopf und als sie mich umarmt, flüstere ich: „Draco hat mich laufen lassen."
Sie sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Und Harry?"
Ich zucke mit den Schultern. „Er.. er meinte, dass er dafür sorgen will, dass es glimpflich für ihn ausgeht."
„Als ob er das tun würde! Er hasst ihn abgrundtief!", zischt sie jetzt wütend.
„Merlin, jetzt warte doch mal ab!", keife ich zurück. „Wer hat uns überhaupt verraten?"
„Keine Ahnung", sagt Ginny jetzt in normaler Lautstärke und tut so, als wäre sie nicht ziemlich angepisst.
Wir sitzen so lange tatenlos im Gemeinschaftsraum, bis Harry plötzlich hereinkommt. Und er sieht ziemlich ganz aus. Ich atme auf. Draco hat womöglich sein Versprechen eingehalten.
Er setzt sich zu uns und beginnt zu erzählen, wobei er immer ein wenig nachdenklich aussieht, wenn jemand nach Draco fragt. „Jedenfalls hat Dumbledore behauptet, dass das alles auf seinem Mist gewachsen wäre", seufzt Harry jetzt. „Deshalb.. werden wir nicht bestraft."
„Und Dumbledore?", frage ich leise.
„Der ist geflohen", murrt er. „Als Fudge ihn festnehmen wollte."
Mehr ist momentan nicht aus ihm herauszukriegen, außerdem verschwindet er ziemlich bald mit Ron und Hermine im Schlepptau. Die drei planen vermutlich schon wieder das nächste Abenteuer.
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Valerie und Draco/The good and the bad one
RomanceDraco hat doch einen Schwachpunkt