2.Mai 1998

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Ich stehe auf dem Trümmerfeld, das einst der Hof von Hogwarts war. Der Kampf ist vorbei. Voldemort ist tot. Es waren einige der schlimmsten Stunden meines Lebens, denn Fakt ist, dass ich zum ersten Mal eigentlich Dracos Feind war. Viele Leute sind gestorben und noch mehr Leute trauern, aber gleichzeitig spürt man, dass die Erleichterung in der Luft hängt. Wir können in eine bessere Zukunft blicken jedenfalls können das alle anderen. Ich sehe keine gute Zukunft, wenn Draco nicht darin vorkommt.
Ginny steht neben mir und drückt meine Hand. Für einen Augenblick hat sie Harry losgelassen und ich kann es ihr nicht verübeln, dass sie ihm seit einer Weile nicht mehr von der Seite gewichen ist. Wenn Draco hier wäre.. aber das ist er nicht. Seine Eltern haben ihn quasi mit sich geschleppt, als der Kampf von vorn losging. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll aber irgendwie bin ich froh, dass es ihm halbwegs gut zu gehen scheint. Und dass er nicht länger für die falsche Seite gekämpft, sondern einfach gar nicht gekämpft hat.
„Jetzt fängt ein neues Leben an", murmelt Ginny und lächelt ein wenig. „Für uns alle."
Ich zucke mit den Schultern. „Einen Versuch ist es ja wert."
Ihr Blick wird mitleidig. „Nach all dieser Zeit?"
Tränen steigen in meine Augen und ich kann nur heftig nicken. Es hat sich nichts geändert. Er hat mich von sich gestoßen, mein Herz mehrfach zu Konfetti verarbeitet, seine 'Freunde' haben mich Todesqualen unterzogen.. und ich liebe ihn. Mit jedem Tag ein wenig mehr, auch wenn er nicht an meiner Seite ist.
Aber ich zwinge mich in den nächsten unzähligen Monaten dazu, auch ohne Draco etwas aus meinem Leben zu machen.

Valerie und Draco/The good and the bad oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt