Teil 7

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Um mich herum wirbelten Flammen, nun war es auch den letzten bewusst, dass es Hades war der mich ausgewählt hatte. Ich hörte noch die erstaunten laute von den anderen Menschen dann wurde alles schwarz. Meine Tränen waren getrocknet und hinterließen nur noch eine klebrige Spur auf meinen Wangen. Ich stand im Dunkeln ... es war dunkler als Schwanz dunkel ... es saugte mich auf ... es tauchte in mich ein und hinterließ eiserne Kälte in mir. Ich tastete um mich. Verzweiflung. Angst. Panik. Diese Gefühle machten sich in mir breit. Ich tastete mich immer weiter mit den Armen nach vorne. Suchend nach etwas rettendem. Dann packten zwei arme meine und zogen mich Voran
>> hallo?<<  fragte ich verängstigt und erleichtert zugleich. Keine Antwort.
>> ich bin die auserwählte ... ich hab Angst könnte jemand vielleicht das Lich..<< ich würde aufeinmal von überwältigender Helligkeit begrüßt und zuckte zusammen.  Ich brauchte ein paar Sekunden um etwas erkennen zu können doch dann sah ich einen Mann it direkt gegenüber stehen. Er hatte dunkles Haar und helle blau-graue Augen. Seine Haut war glatt und perfekt gebräunt so, dass es sich nicht mit seinen Haaren stach aber trotzdem nicht zu blass. Unter seinem weißem Hemd konnte man erkennen, dass er ziemlich muskulös war und er war groß.  Zu dem weißen Hemd trug er eine Anzughose. Er sah verdammt gut auf und ich musste mich daran erinnern meinen Mund wieder zu schließen.
>>hades?<< krächzte ich mit trockenem Hals.
>>ja bitte?<< er fing an zu lächeln in ich erhaschte einem kurzen Blick auf seine perfekten weißen Zähne. Es wurde still.
>> Du scheinst sehr verwirrt zu sein << sagte er >> setz dich erstmal<< ein Sessel erschien und ich setzte mich. Er setzte sich auf einen ähnlichen Sessel und schaute mich an.
>> Du hast sicher fragen ... wie wäre es wenn wir diese jetzt klären?<< schlug er vor und endlich bekam ich meinen Mund auf
>>J..ja .. ich hab fragen..<< stammelte ich und betrachtete die Gegend. Es war wie an einem endlosen stand. Der Sand war weich und die Sonne schien nicht zu heiß.  Ich schluckte.
>> wo sind wir?<< fragte ich
>> im Hades ... oder in der Hölle wenn du willst ... die Wüste hier ist natürlich nur ein kleiner Fleck meines Reiches aber ich dachte es wäre vielleicht ein wenig beruhigend hier für dich. An sich kannst du überall hin wo du willst du musst nur an den Ort hier im Hades denken und du wirst da sein. Natürlich kennst du noch keine anderen Plätze aber das wird sich im Laufe der Zeit ändern<< erklärte er und ich brauchte ein paar Sekunden um ihm zu folgen.
>> wie lange werde ich hier sein?<< wollte ich dann wissen .
>> Beth ... du wirst hier nicht mehr weg gehen ... du kannst frühestens in 90 Jahren zurück und sobald du auf der Erde bist wird dein alter dich einholen und du wirst sterben. Sicher steht es dir dann frei ob du es beenden willst so wie Persephone meine frühere Frau es tat oder ob du hier bei mir bleiben willst ... für immer ... und in ewiger Jugend.<< Ich hatte noch immer einen Klos im Hals und zitterte trotz der Wärme. Was er sagte verstärkte dies nur und ich schaute zu Boden um nicht zu weinen.
>> warum ich ?<< meine Stimme war leise und zitterte. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass nun auch Hades betroffen zu Boden schaute.
>> es tut mir leid wenn es dich so belastet ... ich kann dir nur versuchen deine Zeit hier so angenehm wie möglich zu machen ... wir suchen nicht einfach irgendwen aus es ist einfach ...du bist nicht irgendwer...<< sagte er und ich spürte dass es ihm wirklich leid tat für mich.
>> aber du bist der erste Hauptgott der ... << ich konnte den Satz nicht mehr zuende bringen da die Verzweiflung in mir überhand nahm.
>> ich weiß... aber vielleicht hilft es dir mich zu verstehen wenn du weißt, dass ich seid ca 500000 Jahren alleine hier bin. Natürlich sind hier auch die Toten aber ich weiß nicht ob man die vergangenen Seelen von Mördern, Vergewaltigern und so als Gesellschaft betrachten kann in der man sich gerne befindet.<<  ich verstand tatsächlich.
>> was werden meine Aufgaben sein?<< fragte ich mit etwas festerer Stimme.
>> mir Gesellschaft leisten<< seine Antwort war knapp und ich starrte ihn an . Das war alles ? Mehr nicht?ich nickte.
>>hast du sonst noch fragen?<< wollte Hades wissen. Ich verneinte und schlagartig veränderte sich unsere Umgebung. Wir standen nun in einem langen Flur welcher von Kerzen Kronleuchter erhellt wurde. Die Fenster waren relativ groß doch was ich draußen sah ... war mehr als Angst einflößend und mir wurde schlecht als ich genauer hin schaute. Menschen mit zerfetzter Haut kletterten einen Vulkan hoch welcher an einigen Stellen mit Lava bedeckt war. Ein paar der Menschen wurden von der Lava gefasst und auch wenn ich ihre Schreie nicht hören konnte, war es als würden sie sich in mich brennen.
>> Hab keine Angst dass wird dich nicht erwarten. Was du da siehst sind die Seelen der schlimmsten Massenmörder, Kind- und Frauenschändner und Attentäter die du dir vorstellen kannst... es gefällt mir auch nicht aber es ist meine Aufgabe sie zu bestrafen.. guck nicht hin. Lass die Dunkelheit nicht an dich ran. Sie würde dich zerstören!<< sagte Hades und ich schaute zu Boden. Heiße Tränen liefen mir über die Wangen aber ich versuchte die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen. Wir gingen weiter und Hades lies eine Tür schwungvoll auf gehen. Das Zimmer dahinter war hell und einladend. Ein Bild von einem Wald hing an der Wand neben einen Großem weißem Bett. Gegenüber stand ein großer Kleiderschrank mit einem Spiegel ebenfalls in weiß. Eine grüne Nachtischlampe stand auf dem hellem Nachtschränkchen und ein großes Fenster breitete sich an der Wand neben dem Bett aus und lies mich einen Blick auf einen Garten werfen. Das Gras war frisch und die Blumen blühten. Es war eine ganz andere Aussicht als aus den anderen Fenstern. Ich lächelte und sah zu Hades. Er war nun anders gekleidet, hatte einen Crem weißen römischen Umhang an mit einem Goldenem Gürtel,einem schwarzen, dickem Lederarmband und braunen Sandalen. Seine Augen folgten meinen Bewegungen und als er bemerkte dass ich zurück schaute fing er an zu sprechen.
>> das wird dein Zimmer sein. Du kannst es verändern wenn es dir nicht gefällt aber ich habe versucht es dir möglichst bequem einzurichten!<<
>> Danke. Ja es ist ... schön. Ich hätte nicht erwartet, dass ich überhaupt irgendein vernünftiges Zimmer bekomme ...<< sagte ich schüchtern.
>> halt dich meinetwegen bitte nicht so zurück. Wir werden hoffentlich die Ewigkeit oder zumindest ziemlich lange Zeit hier zusammen verbringen und ich wünsche mir, dass du es hier gut hast und keine Angst haben musst etwas falsches zu sagen<< meinte er. Ich nickte und zwang mich zu einem Lächeln.
>> ich hätte jetzt gerne ein wenig zeit für mich<< sagte ich und ohne ein Wort verschwand Hades. Ich ging zum Kleiderschrank und fand ähnliche Gewänder wie das, dass Hades getragen hatte vor und ein sie alle reichten bis zum Boden. Ich starrte die Sachen an. Natürlich hatte ich nichts besonderes erwartet aber das war einfach nicht mein Geschmack. Nicht beschweren du hast Glück, dass er dir überhaupt irgendwas anbietet. Erinnerte ich mich aber schließlich hatte er ja gerade gesagt ich solle mich nicht zurück halten. Ich schnappte mir eines der meines Erachtens "Vorhängen" und öffnete eine Schublade um nach einer Schere und einem Nähkorb zu suchen. Tatsächlich war die Kommode leer bis auf die Dinge die ich gesucht hatte. "Wahrscheinlich wieder so eine Sache die auftaucht wenn du sie brauchst." Dachte ich und legte die Sachen zu dem Kleidungsstück auf mein Bett. Dann packte ich den Saum des Kleides und schnitt es ungefähr so ab dass es die Hälfte meines Oberschenkels bedecken sollte. Dann klappte ich einen Centimeter um und nähte in sauber an so dass es nicht selbst gemacht aussah. Anschließend schnitt ich die Schulterpolster oder was auch immer das sein sollte ab. Dann zog ich ein paar Fäden oberhalb meiner Brust fest so dass das Kleid auch ohne Träger halten würde und klappte den zusammen genüllten Stoff welcher die Träger darstellen sollten so um dass das leid zwar schulterfrei war aber ungefähr 10-15 centimeter meiner Oberarme bedeckt wären. Dann ging ich erneut zum Schrank wo ein ziemlich weiblicher aus Goldenen Ästen verzweigter Gürtel lag und braune Sandalen mit Goldenen Verzierungen. Ich streifte mir erst mein zurecht geschneidertes Kleid über, befestigte dann Gürtel und Sandalen und legte mir dann noch eine dezente goldene Kette um, welche ich in der Kommode fand. Als ich in den Spiegel sag war ich zufrieden. Ich steckte nur noch meine wilden brauen Locken hoch und lies zwei dünne kleine Stränden vor meinen Ohren raus schauen. Ich sah hübsch aus. Nicht annähernd so perfekt wie Hades es mir gerade vor gemacht hatte aber nun mal auch nicht schlecht. Ich entdeckte eine Tür neben dem Spiegel und ohne nachzudenken öffnete ich sie. Dahinter befand sich ein großes Bad mit allen drum und dran. Lavendel Sträucher waren am Badewannen und Waschbecken Rand verteilt und nachdem ich an einem gerochen hatte konnte ich nicht anders als mir ein wenig Wasser ins Gesicht zu spritzen. Es kühlte meine vom weinen geschwollenen Augen und als ich aufsah waren sie nicht mehr so gerötet und meine Wimpern schienen länger zu sein. Ich ging zurück zu dem Bett. Meinem Bett... ich setzte mich ans Fußende und verschränkte meine Finger. Wo blieb Hades ? Sollte ich nach ihm suchen gehen? Ich war hier sicher schon seid 2 Stunden in meinem Zimmer und hatte geschneidert.

HADESWo Geschichten leben. Entdecke jetzt