Kapitel 37

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Es dauert nur wenige Minuten in denen ich durch den Wald laufe, bevor ich auf dem Mikaelson Anwesen bin. Seufzend stehe ich davor.
Also wirklich große Lust hab ich ja ehrlich gesagt nicht, mich denn Köter zu stellen. Aber mir wird keine andere Wahl bleiben. Ich meine, sie hat mich zwar zurück geholt von der anderen Seite, was aber nicht gleich bedeutet, das ich ihr in irgendeiner Weise Dankbarkeit schulde.
Das schulde ich niemanden. Leonie war nur Mittel zum Zweck und mehr nicht. Dieser Hybrid darf gar nicht leben. Ein Vampir Werwolf Hybrid könnte man ja noch tolerieren, aber keiner der noch Zugriff zu Magie hat.
Was eigentlich sowieso unmöglich sein sollte, vor allem da sie wider der Natur ist. Ein Vampir.

Rasch öffne ich die große Eingangstür und trete in das prachtvolle Anwesen. Nik hatte wirklich immer einen Hang zum protzen.
Ich auch. Manchmal.

„Jemand wach?", rufe ich. Natürlich. Sie hören mich. Mit langsamen Schritten gehe ich ins Wohnzimmer und sehe mich um. Niklaus hat alles wieder ersetzt, was er zerstört hat. Interessant.
Ein schnell klopfendes Herz rennt durch die Wohnung und bleibt unmittelbar hinter mir stehen. Ich verdrehe die Augen, ehe ich mich zum Hybriden umdrehe. „Gott du lebst", platzt es ihr ehrfürchtig heraus. In ihren Augen blitzt stolz und Freude auf. „Wehe du umarmst mich jetzt", knurre ich sofort und hebe abwehrend die Hand „Untersteh dich"
Leicht verzeiht sie das Gesicht. „Ich hab es wirklich geschafft! Es war doch gar nicht so schwer", plappert Leonie direkt drauf los. „Könnte ich also öfters tun, falls ihr euch aus Versehen gegenseitig tötet"
Wow. Wieso darf ich sie nicht für ihren Stolz und Hochmut bestrafen oder töten? Den Drang dazu verspüre ich momentan ziemlich stark.
„Sei mal nicht so eingebildet", versuche ich sie auf die Tatsachen der Erde wieder zurück zu bringen.
„Du hast einen Zauberspruch erfolgreich hinbekommen und das auch nur, weil die Urhexen und Ahnen es nicht verhindert haben. Sie haben es sogar gefördert und dir eine Hexe geschickt die dich, vor allem dich abscheuliches Monster, freiwillig unterrichtet hat" Das war selbst für mich hart.
Stolz grinse ich in mich hinein, während ich sie einfach nur ausdruckslos ansehe.
Ihre großen blauen Augen starren mich überrascht an. „Gott Alex, wie ich dich vermisst habe!", sagt sie erleichtert und fällt mir schließlich doch um den Hals.
Bitte? Hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt? Kein knuddeln! Keine Liebesbekündigungen.
Murrend drücke ich sie von mir weg. „Lass das", herrsche ich sie an und streiche mein Top glatt.
„Oh ich liebe deine ruppige Art"
Ruppig? So sieht sie mich? Als ruppig?
Ich bin doch nicht ruppig. Oder?
Gelangweilt schubse ich Leo aufs Sofa, die mich nur angrinst.

„Oh...Alex... zurück von den Toten?", reißt mich eine tiefe Stimme aus meinen Gedanken.
Also so hätte er mich jetzt nicht begrüßen müssen. Ein bisschen mehr Freundlichkeit wäre doch nett.
„Hallo Niklaus", grinse ich und drehe mich zu ihm herum. Seine hellen blauen Augen mustern mich und ich sehe Freude in ihnen aufblitzen. Sowas aber auch.
„Ich weiß das du mich vermisst hast. Also begrüß mich gefälligst ordentlich. Schließlich weiß ich was du getan hast, als ich starb", weise ich ihn streng zurecht. Kann mir jedoch nicht verkneifen breit zu grinsen.
Ein schnelles Lächeln huscht über seine Lippen, bevor er seine Arme um mich schließt und mich fest an sich zieht.
„Gott Alex, wie konntest du mir das nur antun?", fragt er leise in meinen Haaren.
„Es tut mir leid Niklaus, aber du weißt das es nötig war. Das ich es tun musste". Kaum merklich schüttelt er den Kopf. „Ich glaube nicht das ich das jemals verstehen werde. Wieso du solch ein Opfer bringst" - „Weil ich euch liebe", sage ich ernst. „...weil ihr meine Familie seid und ich euch beschützen möchte"
Er wird es verstehen. „Du würdest das Gleiche tun, wenn es nötig wäre Rebekah oder Elijah, sogar Kol, Finn und mich zu schützen"
Ich drücke mich von ihm weg und sehe zu ihm hoch. „Ich kenne dich. Ich weiß das"

Ehe er etwas erwidern kann, wird die Tür aufgerissen und ein angepisster Kol kommt herein. „Das war fies Alex, selbst für dich", teilt er mir dann mit und sieht mich wütend an.
Ein amüsiertes Grinsen erscheint auf meinen Lippen. „Das tut mir nicht leid"
Brummend sieht er mich an. „Ich sollte dir genauso weh tun...", überlegt er und kommt auf mich zu gestürmt und drückt mich an der Kehle gegen die nächst gelegene Wand.
„Leute hört auf! Alex ist gerade erst wieder zurück", mischt sich nun Leonie ein. Umsonst wohl bemerkt.
Fies grinse ich Kol an. „Du bist selbst schuld wenn du mich eifersüchtig machst, Kol. Du wusstest was passiert", raune ich nah an seinen Lippen und lasse ihn mich mit seiner Kraft gegen die Wand pressen.
Seine braunen Augen blicken auf mich hinab und mustern mich intensiv.

„Ich hab mir übrigens überlegt aufs College zu gehen. Und ihr kommt mit", wirft Leonie ein. Aus dem Konzept gebracht starten Kol und ich sie an. „Was?!", rufen wir gleichzeitig wenig begeistert.
Die spinnt doch. Das letzte mal war ich auf den College vor über 50 Jahren.
„College. Wir drei", erklärt sie nochmal langsam und sieht und erwartungsvoll an, während Nik im Hintergrund versucht nicht laut loszuprusten, vor lachen.
Kol lässt mich los und wir starren sie dämlich an. „Nein! Auf gar keinen Fall! Was soll ich denn da?", wehre ich sofort ab.
„Ja aber Alex. Gib der Sache eine Chance. Das könnte witzig werden. Natürlich werden wir Regeln aufstellen..."
Stirnrunzelnd sehe ich den Rotschopf an. Auch noch Regeln. Also jetzt spinnt sie komplett. Sicherlich mach ich da nicht mit. Kol brummt unzufrieden. „Du kannst uns keine Regeln aufzwingen", stellt er dann klar und Leonie grinst. Ein unschuldiges Grinsen. Könnte man meinen. Dieses Weib ist alles andere als unschuldig. „Kommt schon Leute", fängt sie nun an zu betteln und sieht hilfesuchend zum Urhybriden rüber, der nur abwehrend die Hände hebt. „Das müssen sie freiwillig tun" - „Und der Idiot da hinten muss nicht mit, weil...?", frage ich genervt von beiden.
Kol sieht interessiert zu seinem Bruder. „Ja, wieso muss er nicht mit?"
- „Weil er zu alt aussieht und er sich weigert", erklärt sie schließlich und wirft Nik einen kurzen bösen Blick zu.
Verwundert ziehe ich die Augenbrauen hoch. Na ja. Dann sollte es ein College in der Nähe von New Orleans sein. Eines wenn es nicht so auffällt, wenn ich des Öfteren verschwinde. Zu mal ich auch Blut brauche. Eine Menge Blut und was ist da besser als ein College voller tausender Studenten?
Ein grausames Grinsen erscheint auf meinen Lippen und Leonie kneift ihre Augen leicht zusammen. „Regel Nummer Eins: niemand wird getötet! Und die zweite Regel, keine Manipulationen! Schon gar nicht für bessere Noten" - „Haben wir nicht nötig", erklärt Kol ihr trocken.
„Kein aussaugen von menschen", ergänzt sie schnell.
Schnaubend trete ich auf sie zu. „Wenn du willst das wir mitkommen, machen wir das zu unseren Konditionen. Ich werde kein abgepacktes Blut trinken, sondern frisches. Wenn ich töten will, tue ich das. Und manipulieren um bessere Noten zu bekommen...?", frage ich belustigt und sehe kurz zu Kol der mich amüsiert ansieht. „... uns interessieren die Noten nicht. Wir würden nur mitkommen um unseren Spaß zu haben"
Ich hoffe diese Ansage stellt das klar. „Du kannst uns nicht davon abhalten wenn wir tun was wir wollen. Egal was du bist oder glaubst sie stark du bist. Du kannst es nicht", knurre ich und sehe sie ausdruckslos an.
Ein leisen Seufzer stößt sie aus. „Na gut. Aber bitte reißt euch zusammen soweit es euch möglich ist"
Triumphierend sehe ich zu Kol. Natürlich. Ein College mit so vielen Menschen und zwei Urvampiren... wir werden uns auf jeden Fall zusammen reißen. Das wird lustig.

Alexandria Petrova - The OriginalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt