Nur langsam drängen sich dumpfe Stimmen in mein Bewusstsein. Meine Sinne sind noch leicht benebelt und ich meine Blut riechen zu können. Ein leichter Hunger macht sich in mir breit. Langsam öffne ich die Augen und spüre das vertraute ziehen, der Striemen, die sich unter meinen Augen bilden. Ich atme tief ein und aus. Nur langsam zieht sich der Hunger zurück. Ich drehe meinen Kopf ein bisschen und schaue mich in dem dunklen Verließ um, in dem ich mich befinde. Ein Stechender Schmerz lässt mich zusammen zucken. Natürlich. Die Männer haben mir eine sehr hohe Konzentration Eisenkraut gespritzt.
Leicht bewege ich meine Hände, die über meinem Kopf mit Eisenketten gefesselt sind. Eine durchsichtige Flüssigkeit ätzt sich in meine Haut und scheuert sie auf. Genervt verdrehe ich die Augen. Noch mehr Eisenkraut. Wie einfallsreich.Mein Blick fällt auf Leonie, die genauso gefesselt wie ich an der Wand steht. Nur ist sie noch bewusstlos. Geschwächt schließe ich die Augen.
"Sie ist ein Urvampir. Was ist, wenn er die ganze Situation nicht mehr unter Kontrolle hat? Wir alle würden sterben..."
Ein amüsiertes Grinsen schleicht sich in mein Gesicht. Es ist niedlich das unser Entführer, solch eine Angst vor mir haben, das sie an ihrem Boss zweifeln. Wobei jetzt meine Neugier geweckt ist, wer ihr Boss ist.Es vergehen Stunden, in denen ich erschöpft die Augen geschlossen habe und einfach darauf warte das etwas passiert. "Also ich kenne dich zwar nicht, aber als Gastgeber bist du wirklich mies", höre ich Leo schnauben. Ich muss mir ein Schmunzeln verkneifen. Ich öffne die Augen und sehe, mit wem sie sich da überhaupt unterhält. "Oh, natürlich. Das war mein Fehler. Ich habe vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist...", ehe er den Satz zu Ende sprechen kann, unterbreche ich ihn scharf. "Marcel", zische ich wütend. Das hätte ich mir ja denken können. Nur war ich immer der Meinung gewesen, das er damals in New Orleans starb. Er dreht sich amüsiert zu mir herum. "Schön das du dich noch an mich erinnerst, Alex" In meinem Gesicht regt sich kein einziger Muskel. "Wie lange ist das jetzt her? Ungefähr Hundert Jahre, nicht wahr?"
"Marcel?", unterbricht ihn Leonie. Er ist bemüht nicht wegen ihr die Fassung zu verlieren. Ich weiß nur zu gut, was er gerade durch macht. "Was gibt es, Schätzchen?""Darf ich fragen, wo genau wir sind?" Er lächelt zufrieden. "In New Orleans, meine Liebe" Sein Verhalten hat er von Klaus kopiert. Noch so ein Impulsiver Macho - schön.Ich habe viele Erinnerungen an New Orleans, auch wenn die meisten nicht unbedingt die besten sind. "Okay, noch eine Frage: Was genau machen wir in New Orleans?" Er stellt sich genau vor sie und grinst sie kalt an. "Ihr beide werdet hier sterben", sagt er schließlich verbittert. Wie süß, der kleine Marcel Gerard will einen Urvampir töten. Und wie will er das anstellen? Mich zu Tode Quatschen?
"Und ich werde euch dabei zusehen, wie ihr beide den Tod findet. Und das Klaus kommt um seine kleine Freundin und seine beste Freundin zu rächen und werde ihn dann töten""Wie genau willst du es schaffen zwei Urvampire und einen Hybrid zu töten? Warte, oder zählt Klaus jetzt auch als Hybrid? Dann wären es zwei Hybride und ein Urvampir. Also wenn man mich fragt, ist das ganz schön kompliziert", grinse ich den Vampir vor mir an. Ich höre wie Leo laut anfängt zu Lachen. Ich kenne Marcel gut genug um zu wissen, das es ihn mittlerweile sehr reizt und er gleich explodiert vor Wut. Er ist eben eine kleine Version von Klaus Mikaelson. "Ruhe", schreit er aufgebracht und baut sich vor uns auf. Ich glaube ja wirklich, das er denkt, er würde dadurch bedrohlich aussehen, aber Tatsache ist, er sieht einfach lächerlich aus.
"Euch wird das Lachen schon vergehen, wenn ich mit euch fertig bin. Ihr werdet unendliche Qualen erleiden. Ich werde euch die Knochen einzeln brechen, bis ich alle durch habe und dann werde ich wieder von vorne anfangen...", beginnt er zu erzählen. Langweilig und nicht gerade einfallsreich!
"...Ich werde jeden Muskel, jede Faser und jeden Nerv in euren kleinen Körpern, auseinander nehmen. Ich werde euch die Organe herausreißen und euch dann zwingen sie zu essen. Ihr werdet noch darum betteln sterben zu dürfen. Und irgendwann werde ich gnädig genug sein und euch sterben lassen" Er redet definitiv zu viel. "Ich werde euch in einen Tank mit Säure sperren und schauen ob ihr schneller verätzt oder ertrinkt. Und ihr werdet euch wünschen, mich nie kennen gelernt zu haben", beendet er schließlich seinen kleinen auswenig gelernten Text. "Das tue ich schon seit Jahrhunderten, denn hätten wir dich damals nicht kennen gelernt, würde ich mich jetzt hier nicht zu Tode langweilen", brumme ich.
"Also für mich hat die Folter ja auch schon angefangen als du das erste Mal den Mund aufgemacht hast, aber klar...fahr' ruhig fort", stimmt Leonie zu.In Gedanken zähle ich von drei rückwärts hinunter, bis Marcel explodieren würde. Er steht einen Wimpernschlag später direkt vor ihr und schlägt dicht neben ihrem Kopf gegen die Steinwand, die jetzt bebt. "Ich bitte dich Marcel, das kannst du doch besser", sage ich herablassend und grinse ihn erschöpft an. Dieses Eisenkraut in meinem Kreislaufsystem macht mich fertig. Gekonnt ignoriert er mich. "Schaut sie euch an. Die einzige Hybridin. Weder Vampir noch Werwolf. Aber fühlt sich immer noch als Wolf. Auch wenn sie es nie wieder sein kann, da sie kein Rudel mehr hat und es auch nie zurück kommen wird", meint er spöttisch. Theatralisch seufze ich auf und lasse meinen Kopf gegen die Wand sinken. "Wer denkst du, hat deren Tod veranlasst?" Mein Ohren nehmen das wilde hämmern von Leos Herz wahr. "Das hättest du für dich behalten sollen, Marcel", sage ich gelangweilt. "Glaub mir einmal. Ich spreche da aus Erfahrung" Er schenkt mir ein amüsiertes Grinsen. "Ich hole eben einmal Unterstützung, Mädels. Nicht weglaufen" Genervt verdrehe ich die Augen. Was für ein Witz. "Alles in Ordnung, Leonie?"; frage ich schließlich, als Marcel endlich verschwunden ist. "Ja, alles super. Kannst du irgendwie aus den Fesseln raus?", fragt sie und guckt zu mir. Ich reiße mit all meiner Kraft die ich noch aufbringen kann, an den Ketten, doch nichts passiert. Sie ächtzen nur unter der Last, geben jedoch nicht nach. "Nöp", sage ich schließlich und lasse wieder meinen Kopf gegen die Wand sinken. "Falls dir was einfällt, mach einfach. Ich bin für alles offen", seufze ich. Ehe Leonie antworten kann, betritt Marcel mit zwei kleinen Vampiren den Kerker. Ich mache mir nicht einmal die Mühe beide zu mustern."Na super. Ich werde von Kleinkindern gefoltert", murre ich. "Ich bin wahrscheinlich sogar jünger als sie", höre ich Leo. Ein langes Messer ragt jetzt aus ihrem Bauch heraus und ich höre nur wie sie nach Luft schnappt. Langsam verfärbt sich ihr Shirt rot und die dickflüssige Masse tritt hervor und tropft auf den Boden und bildet dort nur langsam eine große Pfütze. "Mit der da, fangen wir an", grinst der Vampir vor mir, den Marcel mitgebracht hat und zeigt auf Leonie.
Ich gucke nicht dabei zu wie sie Leonie foltern, da es mir auch herzlich egal ist. Ich konzentriere mich mehr darauf, wie ich an frisches Blut kommen kann, bis mich eine Stimme aus meinen Gedanken reißt. "Die nächste bitte"
Ich spüre die Angst die die Vampire vor mir hegen. Sie trauen sich erst nicht zu herüber zu kommen. Ein leichtes amüsiertes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Einer der Vampire fasst den Mut und kommt doch zu mir herüber. Er zückt ein Messer und schlitzt mir den Arm auf. Ich beiße die Zähne zusammen und starre den Typen einfach nur an. Mit einem Handschuh nimmt er etwas aus einem kleinen Sack heraus und drückt es in meine offene Wunde. Ein leiser Schrei dringt aus meiner Kehle. Eisenkraut. Schon wieder!
Es ätzt und bohrt sich in mein Fleisch. Mein Puls beschleunigt sich sofort. Aus Verzweiflung und Wut, bilden sich die Striemen unter meinen Augen und meine Reißzähne treten hervor. Für einen kurzen Moment sind die kleinen Scheißer so schockiert, das sie zurückweichen. Marcel ergreift einen Handschuh und nimmt sich eine Blüte des Eisenkrauts aus der Tüte heraus.
Langsam stellt er sich vor mich und betrachtet sie und auch mich. Sanft streicht er mit der Blüte über mein Gesicht. Ein brennender Schmerz und rote offene Wunden bleiben dort zurück, wo sie auf mich trifft.
Ich weiß nicht wie lange Marcel und sein kleiner Helfer mich foltern. Ich habe nicht mitgezählt wie oft sie mir mit Eisenkraut getränkten Messern in den Bauch stachen. Mir Sehnen heraus rissen und wie oft sie Eisenkraut in meinem Körper platzieren. Ich habe keine Ahnung, wie oft sie mir die Knochen brachen, doch irgendwann hörten sie auf. Erschöpft und total ausgelaugt schaue ich an mir hinunter. Mein Blut bedeckt meinen ganzen Körper und bildet auf dem Boden eine beachtliche Pfütze.
Meine Lunge ringt verzweifelt nach Luft. "Ist das alles was du drauf hast, Marcel? Wie wäre es wenn du mich los machst und wir das auf die richtige Vampir Art klären", stöhne ich leise. Jedes Wort das über meine Lippen kommt schmerzt und ist eine neue Herausforderung für mich."Sehr nettes Angebot, Alex. Aber das hier, ist doch wirklich netter und auch amüsanter. Findest du nicht?" Er zeigt mit seinen Armen auf meinen blutigen Körper. Sein Blick fällt auf Leonie, die immer noch bewusstlos an den Ketten hängt. "Lass den Hybrid einfach gehen, Marcel. Klaus interessiert sich nicht für sie. Sie ist nur ein Übergangsmädchen. Also ihm nicht sehr viel Wert, im Gegensatz zu seiner besten Freundin"Es macht den Anschein, als ob er wirklich darüber nachdenkt, doch ehe ich mich versehen kann, rammt er mir erneut sein Messer in die Brust. Ich keuche schmerzverzerrt auf. Ein langsamer und warmer Blutfluss tritt aus meinem Mund und um mich herum verschwimmt alles. Nur noch gedämpft nehme ich die Stimmen um mich herum wahr. Vor meinen Augen dreht sich alles und ich meine aber erkennen zu können, wie ein Wolf mit gelben Augen vor ihnen sitzt. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein, wegen dem ganzen Blutverlust, den ich heute erleiden musste.
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Alexandria Petrova - The Original
Fanfic[The Originals FF] Vor mehr als eintausend Jahren, wurde versehentlich eine Rasse geschaffen, welche den Tod und das Chaos über die Menschheit brachte. Eine Rasse, die blutrünstiger und grausamer ist als die, die schon existieren. Alex und Niklaus...