Kapitel 4

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"Komm jetzt. Wir sollten uns auf den Weg machen. Niklaus mag es nicht wenn wir uns verspäten und das weißt du", flüstert Elijah mir zu.

Am nächsten Abend machen wir uns auf dem Weg zum Hafen, wo gegen Mitternacht ein Schiff ablegen wird, welches uns zurück nach Frankreich bringen soll.
"Was will er eigentlich von uns, Elijah? Oder besser gesagt: Warum sollte ich ihm meine Hilfe anbieten?", frage ich ihn skeptisch.
Wir steigen aus der Kutsche heraus, die jetzt am Hafen gehalten hat und gehen auf das Schiff zu. Es wiegt sich leicht in den Bewegungen der Wellen, die an seinem Rumpf bersten. "Er ist immer noch dein bester Freund, Alex. Und ich weiß genau, das du zu loyal ihm gegenüber bist, um so lange auf ihn sauer zu sein. Du liebst ihn wie deinen eigenen Bruder. Das weißt du und auch er. Niklaus liebt dich wie seine eigene Schwester, auch wenn er dir das vielleicht nicht immer zeigt", erklärt er mir sanft und fixiert mich mit seinem Blick. Natürlich weiß ich das alles, aber dennoch ist es wirklich schwer mit Niklaus. "Du musst auch nicht für ihn mit nach Italien kommen. Tu' es einfach für mich. Ich bitte dich um diesen Gefallen Alex, nicht Niklaus" Ich seufze leicht. Er weiß ganz genau das er mich jetzt am Haken hat. Blöder Urvampir!
"Du bist gemein, Elijah. Aber okay. Ich werde mit kommen, aber unter einer Bedingung...", setze ich an. Ehe ich meine Bedingung mit Elijah besprechen kann, erregt ein kleiner Junge meine Aufmerksamkeit. Ich drehe mich von Elijah weg und begebe mich zu dem Jungen, der Zeitungen verkauft. Es ist eigentlich schon viel zu spät für einen kleinen Jungen hier am Pier Zeitungen zu verkaufen, denn es könnten schreckliche Dinge passieren. Aber natürlich macht er jetzt auch ein großes Geschäft mit den Seefahrern, die den ganzen Tag beim Fischen waren und sich die neusten Ereignisse aneignen wollen.
"Möchten Sie eine Zeitung kaufen, Miss?", fragt er höflich bei mir nach. Ich lächle ihn leicht an und gebe ihm das Geld für eine Zeitung. Ich gehe einige Schritte zurück zu Elijah und blättere durch die Schlagzeilen. "Was ist los?", fragt er mit skeptischen Blick. Ich halte ihm die Zeitung hin. "Schau dir mal die Titelseite an" Langsam steigt Wut meinen Rachen hinauf. Das konnte einfach nicht Wahr sein!

Schnell überfliegt er den Artikel. "Elijah, ich werde nachkommen, aber erst einmal muss ich zurück in die Stadt und das in Ordnung bringen!", sage ich mit fester Stimme. Ich werde sicherlich nicht zulassen, das meine ganze Stadt im Chaos versinkt, wenn ich einmal nicht da bin. Ich habe New York aufgebaut, also werde ich die Stadt nicht einfach aufgeben - das war schließlich viel zu viel Arbeit.
Sein Blick versteinert sich augenblicklich. "Ja, das solltest du. Ich sage Niklaus, dass du noch einiges erledigen musst und es nicht schaffen wirst" Ich schenke Elijah ein flüchtiges Lächeln und steige wieder in die Kutsche, die mich sofort zurück in die Großstadt bringt.

Meine Kutsche hält wenige Minuten später vor dem Hotel, indem ich mit Damon ein paar Wochenlang gewohnt habe. Ich steige sofort aus, ohne auch nur auf die Hand des Kutschers zu achten, die er mir zum Aussteigen hinhält. Ich bin kein kleines Mädchen, das nicht aus einer Kutsche aussteigen kann.
Wenige Sekunden später stehe ich vor Damon in seiner Suite. "Wer...?", bringt er geschockt heraus, aber weiter kommt er nicht, da ich meine Hand um seine Kehle lege und ihn mit voller Wucht gegen die Wand drücke.

"Sie jagen dich, Damon", brumme ich ihn an. "Ich habe dir alles beigebracht, vor allem habe ich dir beigebracht dich unauffällig zu verhalten und nicht mit Massakern an den Senatoren von New York Aufmerksamkeit zu erregen! Das ist sehr respektlos!"

Ich lasse ihn los und er röchelt sofort nach Luft. "Ich kann mich nicht einmal an dich erinnern! Also verschwinde bevor ich dir..."
Ich verdrehe die Augen. "Bevor du was, Damon? Du hast eben gesehen das ich ungefähr  tausendmal stärker bin als du. Du kannst nicht gewinnen. Und da du dich nicht an mich erinnern kannst, wird es diese Sache einfacher machen, denn sie jagen dich bereits. Es gab eine Überlebende und die hat dich eindeutig Identifiziert! Egal ob du Vampir oder Mensch bist. Du musst jetzt fliehen, denn gegen eine ganze Stadt kommst du nicht an"

Alexandria Petrova - The OriginalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt